Grüner Alpendost
Grüner Alpendost | ||||||||||||
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Grüner Alpendost (Adenostyles alpina) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Adenostyles alpina | ||||||||||||
(L.) Bluff & Fingerh. |
Der Grüne Alpendost (Adenostyles alpina) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Alpendost (Adenostyles) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grüne Alpendost ähnelt dem Grauen Alpendost, erreicht aber nur Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern.
Die Laubblätter sind unterseits nur auf den Nerven behaart und weisen keinen abwischbaren Filz auf. Die Blattränder sind regelmäßig gezähnt. Alle Stängelblätter sind gestielt. Der Blattstiel ist am Grunde nicht verbreitert und nicht umfassend.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit liegt zwischen Juni und September. Die Körbchen sind zu einem doldenrispigen Gesamtblütenstand vereinigt. Die Körbchen enthalten meist nur drei Röhrenblüten und drei Hüllblätter. Die Blütenkrone ist 6,5 bis 8 Millimeter lang, ihre Kronzipfel nehmen mehr als die Hälfte des ganzen Saumes ein.
Die Achänen sind 3 bis 5 Millimeter lang. Der Pappus ist 4 bis 5 Millimeter lang.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet von Adenostyles alpina reicht von Spanien und Frankreich, Italien, Sizilien, Deutschland und der Schweiz bis Slowenien und Kroatien.[2]
Der Grüne Alpendost kommt auf stickstoffreichen, basenreichen Böden in Bergwäldern, in Hochstaudenfluren und an Bachufern vor. Er ist eine Petasition-paradoxi-Verbandscharakterart, kommt aber auch in hochmontanen Fagion- oder Piceion-Pflanzengesellschaften vor.[1]
Er findet sich im Alpenvorland und in den Alpen in Höhenlagen von 1200 bis 2000 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil nahe dem Kaufbeurer Haus bei Hinterhornbach bis zu einer Höhenlage von 2010 Metern auf.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+ (feucht), Lichtzahl L = 2 (schattig), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Synonym für Adenostyles alpina (L.)Bluff & Fingerh. ist Adenostyles glabra (Mill.) DC.
Man kann folgende Unterarten unterscheiden:[2]
- Adenostyles alpina (L.) Bluff & Fingerh. subsp. alpina: Sie kommt in Frankreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Slowenien und Kroatien vor.[2]
- Adenostyles alpina subsp. australis (Ten.) Greuter: Dieser Endemit kommt nur in Italien vor.[2]
- Adenostyles alpina subsp. briquetii (Gamisans) Tutin (Syn.: Adenostyles briquetii Gamisans, Adenostyles glabra subsp. briquetii (Gamisans) Wagenitz & I.Müll.): Dieser Endemit kommt nur auf Korsika vor.[2]
- Adenostyles alpina subsp. macrocephala (Huter & al.) M.Dillenberger & Kadereit (Syn.: Adenostyles alliariae subsp. macrocephala (Huter & al.) Wagenitz & I.Müll.): Dieser Endemit kommt nur in Kalabrien vor.[2]
- Adenostyles alpina subsp. nebrodensis (Wagenitz & I.Müll.) Greuter: Dieser Endemit kommt nur in Sizilien vor.[2]
- Adenostyles alpina subsp. pyrenaica (Lange) M.Dillenberger & Kadereit (Syn.: Adenostyles alliariae subsp. pyrenaica (Lange) P.Fourn., Adenostyles pyrenaica Lange): Sie kommt nur in Frankreich und Spanien vor.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. München 2003, ISBN 3-576-11482-3.
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Gerhard Wagenitz: Familie Compositae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage. Band VI, Teil 3, Verlag Paul Parey, Berlin / Hamburg 1979, ISBN 3-489-84020-8, S. 1385–1387. (Beschreibung)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 946.
- ↑ a b c d e f g h Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae.: Datenblatt Adenostyles alpina In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 615.
- ↑ Info Flora. Adenostyles alpina (L.) Bluff & Fingerh. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. März 2021.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adenostyles glabra (Mill.) DC., Grüner Alpendost. auf FloraWeb.de
- Grüner Alpendost. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Adenostyles glabra (Mill.) DC. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 16. Mai 2016.
- Thomas Meyer: Alpendost Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).