Unix File System
Das Unix File System (UFS) ist ein Dateisystem, dessen Entwicklung Anfang 1980 von Bill Joy unter dem Namen UFS in loser Anlehnung an die Datenstrukturen des Unix-Version-6-Dateisystems begonnen wurde. Zwei Jahre später, nachdem das Dateisystem schon an einigen Universitäten eingesetzt worden war, kam Marshall Kirk McKusick zu dem Projekt und widmete sich dabei hauptsächlich verbesserten Allozierungsmechanismen. Zu diesem Zeitpunkt tauchte auch erstmals der Name Fast File System auf.[1] Mit UNIX System V Version 4 wurde UFS auch in die AT&T-Version von UNIX übernommen und löste das Dateisystem aus UNIX Version 6 als Default-Dateisystem ab.
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berkeley Fast File System (FFS)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]UFS findet bzw. fand in der Variante Berkeley Fast File System von verschiedenen BSD-Derivaten wie FreeBSD, NetBSD und OpenBSD sowie von Solaris und NeXTStep Verwendung. Unter Linux und Mac OS X (zumindest bis Version 10.4[2]) ist es ebenfalls verfügbar, gehört jedoch nicht zum Standard. Für das im Linux-Projekt entstandene extended-Dateisystem war UFS das wichtigste Vorbild.
Solaris bietet ab der Version 7 eine Option an, die ein Journaling in UFS implementiert (vor Solaris 7 konnte Journaling über Trans-Devices der Solstice DiskSuite aktiviert werden). Unter den BSD-Betriebssystemen gibt es die Softupdates-Erweiterung, eine effiziente Methode zum Schreiben der Metadaten, die das Dateisystem stets in einem konsistenten Zustand hält. Des Weiteren unterstützt NetBSD seit Mitte 2008 Metadata-Journaling. NetBSD 5.0 war die erste stabile Version mit Unterstützung für Metadata-Journaling, wo es allerdings noch als preview aufgeführt war.[3]
UFS2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]UFS2 ist eine Erweiterung von UFS und wurde in FreeBSD 5.x eingeführt. UFS2 bringt hauptsächlich folgende Änderungen:
- Unterstützung für Dateisysteme größer als 1 TiB.
- Es ist möglich, im Dateisystem Snapshots zu erzeugen.
- Der „file system check“ nach einem Systemabsturz findet im Hintergrund statt. Dadurch wird die zum Booten benötigte Zeit bei großen Dateisystemen sehr verkürzt.
- Zusätzliche Dateiattribute wurden hinzugefügt, die unter anderem eine POSIX-konforme Implementierung von Zugriffskontrolllisten enthalten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marshall Kirk McKusick, William N. Joy, Samuel J. Leffler and Robert S. Fabry. A Fast File System for UNIX. Transactions on Computer Systems, vol. 2, num. 3, Aug. 1984, S. 181–197.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jeroen C. van Gelderen: Little UFS2 FAQ. FreeBSD, 23. April 2003, abgerufen am 8. April 2013.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ A Fast File System for UNIX (englisch) – University of Wisconsin–Madison, am 30. Oktober 2008
- ↑ Mac OS X 10.5 Leopard: Installing on a UFS-formatted volume. Apple, 12. Juni 2012, abgerufen am 28. März 2020 (englisch): „You cannot install Mac OS X Leopard on a UFS-formatted volume. In addition, you cannot upgrade older versions of Mac OS X installed on UFS-formatted volumes to Leopard. To upgrade to Leopard you need to reformat your startup volume.“
- ↑ Metadata journaling support added to FFS. In: NetBSD: Recent Changes and News. NetBSD, 31. Juli 2008, abgerufen am 9. April 2018 (englisch).