Carlo di Cesare del Palagio

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Carlo di Cesare del Palagio (* 25. Januar 1538 in Florenz; † 22. August 1598 in Italien) war ein italienischer Bronzegießer, Terrakottabildner, Modellier und Bildhauer.

Engel, Mantua, palazzo Ducale

Carlo di Cesare del Palagio wurde am 25. Januar 1538 in Florenz geboren. Sein Vater Cesare di Bartolomeo di Domenico sorgte für eine künstlerische Ausbildung beim italienischen Bildhauer Giambologna sowie beim italienischen Künstler Giorgio Vasari. Noch im Jahr 1560 war er Gehilfe beim Meister Giambologna. Bereits fünf Jahre später arbeitete er selbstständig bei der Vorbereitung zur Florentiner Fürstenhochzeit; er richtete die Dekoration des Palazzo Vecchio aus. Von 1565 bis 1571 war er Mitglied der Florentiner Accademia del Disegno. Auch arbeitete er an deutschen Fürstenhöfen. Von 1569 bis 1573 schuf er die Stuckdekoration für Hans Fuggers Augsburger Palais unter Regie von Friedrich Sustris. In der Zeit von 1574 bis 1579 arbeitete er bei dem in Landshut residierenden bayerischen Thronfolger Herzog Wilhelm V. und schuf mehrere bronzene Gartenplastiken in der Münchner Residenz. Des Weiteren schuf er die Dekoration auf Burg Trausnitz oberhalb von Landshut. Von 1581 bis 1585 wirkte er erneut bei den Fuggern. Zusammen mit Hubert Gerhard schuf er den Grabaltar für Christoph Fugger sowie in Kirchheim/Schwaben die Terrakottafiguren im Zedernsaal des Fuggerschlosses. In der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg formte der Florentiner 1582 die Terrakottastatuen Christi und der Apostel auf der Abschlussbalustrade der Andreaskapelle und der Simpertuskapelle. In der Zeit von 1585 bis 1588 arbeitete er unter Friedrich Sustris am Münchner Residenzneubau von Herzog Wilhelm V. von Bayern. Von Giovanni Maria Nosseni wurde er 1588 nach Dresden geholt und schuf bedeutende Kunstwerke in Sachsen[1]. Er arbeitete am Dresdner Hof von 1588 bis 1591. Danach kehrte er nach Bayern zurück und siedelte 1597 nach Italien über, wo er kurze Zeit später starb. Sein großes Verdienst ist, auf dem Gebiet der figürlichen wie dekorativen Plastik in Bronze und Stuck die modernen Stilformen der italienischen Spätrenaissance nach Deutschland vermittelt zu haben.[2]

Werke in Sachsen (Auswahl)

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Grab Christian I. (Sachsen) im Freiberger Dom (um 1910)
  • Dorothea Diemer: Bronzeplastik um 1600 in München. Neue Quellen und Forschungen, Teil I. In: Jahrbuch des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, Band 2, 1986, S. 107–177, bes. S. 135–155.
  • Dorothea Diemer: Hubert Gerhard und Cesare Pallago als Terrakottaplastiker. In: Jahrbuch des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, Band 4, 1988, S. 19–141.
  • Monika Meine-Schawe: Giovanni Maria Nosseni – Ein Hofkünstler in Sachsen. In: Jahrbuch des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, Band 5/6, 1989/90, S. 283–325.
  • Monika Meine-Schawe: Die Grablege der Wettiner im Dom zu Freiberg. Die Umgestaltung des Domchores durch Giovanni Maria Nosseni 1585–1594. Diss. Göttingen 1989, Druckausgabe: tuduv, München 1992, ISBN 978-3-88073-406-7.
  • Dorothea Diemer: Palagio, Carlo di Cesare del. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 8 f. (Digitalisat).
  • Dorothea Diemer: Hubert Gerhard und Carlo di Cesare del Palagio. Bronzeplastiker der Spätrenaissance. 2 Bände. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 2004, ISBN 3-87157-204-7 (Jahresgabe des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 2002/2003).

Einzelnachweise

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  1. http://www.deutschefotothek.de: Deutsche Fotothek.
  2. Dorothea Diemer: Palagio, Carlo di Cesare del. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 8 f. (Digitalisat).