Lutz van der Horst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Günni)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lutz van der Horst (2024)

Lutz Alwin van der Horst[1] (* 20. August 1975 in Köln) ist ein deutscher Comedy-Autor, Komiker, Fernsehmoderator und Musiker.

Biografie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lutz van der Horst wurde als älterer von zwei Söhnen des Kaufmanns Rolf van der Horst und dessen Ehefrau Waltraud, geb. Kappel, in Köln geboren.[2][3] Sein Vater war Geschäftsführer einer Offset-Druckerei.[4] Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität zu Köln arbeitete van der Horst zunächst als Sprecher und Autor für den Hörfunk sowie ab 2000 auch für das Fernsehen. Hier schrieb er als fester Autor für verschiedene Formate der Kölner Produktionsfirma Brainpool wie Die Wochenshow, Rent a Pocher und TV total. Anschließend arbeitete er als freier Autor für weitere Comedy-Shows wie Switch reloaded, Sechserpack und Harald Schmidt. Gemeinsam mit Manuel Butt und Thomas Rogel, der später auch Autor für die heute-show war, gründete er 2008 das Autorenbüro N2O Comedy (nach der chemischen Summenformel für Lachgas).

Ab Dezember 2001 wirkte van der Horst erstmals auch vor der Kamera mit. In der ProSieben-Show TV total trat er in einem rosa Hasenkostüm als Blasehase auf. Seine spätere Darstellung als satirischer Reporter begann ebenfalls in dieser Show am 28. August 2003 mit der Figur des Günni („Günnis letzte Chance“), die Straßenumfragen, Sketche und provozierte Situationen mit Passanten nach Art der Versteckten Kamera beinhaltete.[5] Er arbeitete auch als Sprecher bei verschiedenen ProSieben-Sendungen wie Gina-Lisas Welt und Singing Bee.

Seit Ende 2009 ist er als satirischer Außenreporter der heute-show im ZDF unterwegs, für die er auch als Autor arbeitet. Im Radio (1 Live) und auf der Bühne stellte er bis Mai 2013 den erfolglosen Standup-Comedian Jimmy Breuer in der Jimmy Breuer Radioshow dar, der mit bewusst falschen Pointen zu falschen Zeiten das genaue Gegenteil eines gekonnten Witzeprofis war.[6] Von 2013 bis 2014 moderierte er zusammen mit Christiane Stenger die Unterhaltungsdoku Wie werd’ ich …? auf ZDFneo.[7][8] Seit September 2016 spielt er am Hessischen Staatstheater Wiesbaden den Gefängnisaufseher „Frosch“ in Johann Strauss’ Operette Die Fledermaus. Er lebt in Köln-Ehrenfeld und ist im Rahmen eines satirischen heute-show-Beitrags 2016 Mitglied der SPD geworden.[9] Mittlerweile ist er nach Angaben in einem neuerlichen Video der heute-show wieder aus der SPD ausgetreten.[10]

Im Oktober 2019 wurde der Eric Dean Hordes-Film Trolls World – Voll vertrollt! veröffentlicht.[11] Van der Horst spielt darin die Rolle des Arabello.[12]

Auftritt von Tippy Toppy auf dem Cologne-Pride-Fest 2021

Im Frühling 2020 gründete er mit Thilo Gosejohann die Synthie-Band Tippy Toppy, die sich stilistisch an den 1980er Jahren orientiert.[13][14] Mit dem Lied Disdance, einem Popsong über Social Distancing (Räumliche Distanzierung) zu Zeiten der Covid-19-Pandemie, feierten sie am 1. Juni 2020 TV-Premiere im ZDF-Fernsehgarten.[15][16]

Im Juni und Juli 2022 spielte er am Spielort Alter Schlachthof Dresden der Landesbühnen Sachsen den Erzähler in der Rocky Horror Show.[17][18]

Ab März 2022 übernahm er für die Ausstrahlung der ersten acht Filme der Horrorthriller-Reihe Saw auf Tele5 die Anmoderation.[19] Ab Oktober 2022 moderierte er zudem sechs Folgen seiner eigenen wöchentlichen Tele5-Show Lutz van der Horst – Der Filmtalker.[20][21]

Am 28. Juni 2023 war van der Horst zu Gast im Interview-Podcast Hotel Matze mit Matze Hielscher.[22]

Fernsehauftritte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lutz van der Horst, 2014

Filme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2007: Deutscher Comedypreis als Autor von Switch reloaded (Kategorie Beste Sketch-Show)
  • 2008: Deutscher Fernsehpreis als Autor von Switch reloaded (Kategorie Beste Comedy)
  • 2010: Adolf-Grimme-Preis als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Unterhaltung)
  • 2010: Deutscher Fernsehpreis als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Beste Comedy)
  • 2010: Deutscher Comedypreis als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Beste Comedy-Show)
  • 2011: Deutscher Comedypreis als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Beste Comedy-Show)
  • 2012: Deutscher Comedypreis als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Beste Comedy-Show)
  • 2014: Deutscher Fernsehpreis als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Beste Comedy)
  • 2016: Goldene Henne als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Politik)
  • 2017: Goldene Kamera als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Beliebteste Satire-Show)
  • 2020: Deutscher Comedypreis als Ensemblemitglied und Autor der heute-show (Kategorie Beste Satire-Show)
  • 2023: Umweltmedienpreis, Publikumspreis gemeinsam mit Fabian Köster[28]
  • 2023: Journalist des Jahres in der Kategorie Unterhaltung, gemeinsam mit Fabian Köster, verliehen vom Medium Magazin[29]
  • 2024: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, gemeinsam mit Fabian Köster[30]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Lutz van der Horst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ Laut eigener Aussage im ZDF-Morgenmagazin am 11. Januar 2013.
  2. ↑ Lutz van der Horst – Wo tut es dir am meisten weh? Abgerufen am 16. September 2023.
  3. ↑ Traueranzeigen von Rolf van der Horst | WirTrauern. Abgerufen am 16. September 2023.
  4. ↑ WB Druck + Kopie GmbH, Köln – Copyshop. Abgerufen am 16. September 2023.
  5. ↑ TV total Classics: Der Blasehase – TV total auf YouTube, 21. Juli 2015, abgerufen am 5. Juli 2023 (Ausschnitt aus der Sendung vom 28.8.2003).
  6. ↑ Lutz van der Horst: Jimmy Breuers Abschiedsvideo auf YouTube, 29. Mai 2013.
  7. ↑ Jens Müller: Neue Unterhaltungsdoku auf ZDFneo: Lebenshilfe für Turnschuhträger, taz.de, 3. Januar 2013.
  8. ↑ Wie werd’ ich …? fernsehserien.de
  9. ↑ Hannelore Kraft: Eintrag auf dem Facebook-Auftritt Hannelore Krafts. In: facebook.com. 15. April 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2016; abgerufen am 8. Februar 2022.
  10. ↑ ZDF heute-show: Lars Klingbeil will SPD-Chef werden! Also irgendwann mal. | Das ViRtuelle Interview – heute-show auf YouTube, 14. August 2020.
  11. ↑ Release Info. Goblin – Das ist echt Troll (2019). In: imdb.com. Internet Movie Database, abgerufen am 19. Oktober 2022 (englisch).
  12. ↑ Full Cast & Crew. Goblin – Das ist echt Troll (2019). In: imdb.com. Internet Movie Database, abgerufen am 19. Oktober 2022 (englisch).
  13. ↑ Website Lutz van der Horst (Memento vom 27. Juli 2021 im Internet Archive)
  14. ↑ Tim Stinauer: „heute-show“-Reporter Kölner Comedian Lutz van der Horst startet Pop-Karriere, ksta.de, 10. Juni 2020.
  15. ↑ Benjamin Horbelt: Basta: Lutz van der Horst singt den Pandemie-Partysong „Disdance“. In: turi2.de. 1. Juni 2020, abgerufen am 8. Februar 2022.
  16. ↑ Zu Gast im Riverboat: Lutz van der Horst und der „Disdance“, Lutz van der Horst und der „Disdance“ seiner Band Tippy Toppy im Riverboat. mrd.de, 4. Juli 2020 (Video)
  17. ↑ Richard O‘Brien‘s The Rocky Horror Show (Memento vom 30. Mai 2022 im Internet Archive), landesbuehnen-sachsen.de
  18. ↑ Benjamin Abicht: Richard O'Briens THE ROCKY HORROR SHOW ab dem 12. Juni im Alten Schlachthof Dresden, landesbuehnen-sachsen.de, 10. Mai 2022.
  19. ↑ "Vorliebe für das Genre Horror": Lutz van der Horst präsentiert "Saw"-Filme bei Tele 5. In: DWDL.de. 25. Februar 2022, abgerufen am 5. Juli 2023.
  20. ↑ Komiker Lutz van der Horst bekommt seine eigene Talkshow bei TELE 5. In: RND Redaktionsnetzwerk Deutschland. 10. Oktober 2022, abgerufen am 5. Juli 2023.
  21. ↑ Kurt Sagatz: Trash mit Niveau: Lutz van der Horst wird Film-Talker. In: Tagesspiegel. 10. Oktober 2020, abgerufen am 5. Juli 2023.
  22. ↑ Hotel Matze: Lutz van der Horst – Wo tut es dir am meisten weh? auf YouTube, 28. Juni 2023, abgerufen am 5. Juli 2023 (Laufzeit: 1:38:12).
  23. ↑ Alexander Krei: "Iss oder quizz": ZDFneo mit neuer Vorabend-Show. In: dwdl.de. 10. Februar 2011, abgerufen am 8. Februar 2022.
  24. ↑ Der Pierre M. Krause Kanal: Lutz van der Horst lüftet die Geheimnisse des Märchenwaldes | Kurzstrecke mit Pierre M. Krause auf YouTube, 6. Oktober 2022.
  25. ↑ Lutz van der Horst lüftet die Geheimnisse des Märchenwaldes (S04/E23), ardmediathek.de (verfügbar bis 2. Oktober 2024)
  26. ↑ Lutz van der Horst: ZDF-Hitparade mit Lutz van der Horst & Lucy Diakovska (Die LuLus) auf YouTube, 1. April 2023.
  27. ↑ Internetquelle https://www.imdb.com/title/tt0406692/
  28. ↑ UmweltMedienpreis: Die Preisträger 2022. Deutsche Umwelthilfe e. V., abgerufen am 6. November 2023.
  29. ↑ Lutz van der Horst und Fabian Köster sind „Unterhaltungsjournalisten des Jahres“. In: newsroom.at. 16. Januar 2024, abgerufen am 5. Februar 2024.
  30. ↑ Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für ZDF-Reporterin Eva Schulz / Sonderpreis für Fabian Köster und Lutz van der Horst. 10. Oktober 2024, abgerufen am 24. Oktober 2024.
Personendaten
NAME Horst, Lutz van der
ALTERNATIVNAMEN Horst, Lutz Alwin van der (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Comedy-Autor, Komiker und Fernsehmoderator
GEBURTSDATUM 20. August 1975
GEBURTSORT Köln
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lutz_van_der_Horst&oldid=249787628#Günni“