Kathedrale zu Đakovo
Als Kathedrale zu Đakovo (kroatisch: Đakovačka katedrala) oder auch Strossmayer-Kathedrale wird die neuromanische Bischofskirche bezeichnet, die das weithin sichtbare Wahrzeichen der kroatischen Stadt Đakovo ist. Der Sakralbau hat als Patrozinium die Heiligen Peter und Paul und dient als Kathedrale des Erzbistums Đakovo-Osijek und trägt zusätzlich den Titel einer Basilica minor.
Baugeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bau der Kathedrale geschah im Auftrag von Bischof Josip Juraj Strossmayer und dauerte 16 Jahre (1866–1882). Er wurde mit den erheblichen Einnahmen des Bistums aus der Landwirtschaft finanziert. Die Architekten waren die bekannten Wiener Baumeister Carl Roesner und Friedrich von Schmidt. Die Kathedrale liegt in der Richtung Ost-West. Als Baumaterial dienten einheimische rote Fassadenbacksteine und Steine, die an kritischen Stellen dem Bau größere Festigkeit verleihen. Am Ende des Baues waren etwa 7 Millionen Backsteine eingebaut worden.
Im Jahre 1933 gab es einen Brand in der Kathedrale, die Erneuerungen dauerten von 1933 bis 1936. Am 13. April 1963 gab es ein Erdbeben im Gebiet um Slavonski Brod und Đakovo, das betraf auch die Kathedrale. Die Erneuerungen dauerten von 1964 bis 1969.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fassade ist neoromanisch, in einfachem Stil und mit wenig Schmuck versehen. Alle drei Portale sind aus weißem Stein.
Die Höhe der Türme beträgt 84 Meter. Die Kuppel misst außen 59 Meter und innen 40 Meter. Innen ist die Kathedrale 74 Meter lang und 27 Meter hoch (Hauptschiff). Die Seitenschiffe haben dagegen nur eine Höhe von 15 Metern, während die Länge des Querschiffes 52 Meter beträgt.
Der weitläufige Raum ist mit Fresken der Maler Alexander Maximilian Seitz und dessen Sohn Ludwig Seitz ausgestattet, eine intensive, farbenprächtige Bilderbibel, in der auch Abbildungen der Bewohner Südosteuropas zu sehen sind: Kroaten, Bosnier, Bulgaren, Muslime, Serben. Die Skulpturen stammen von Vatroslav (Ignazio) Donegani, welcher auch die Bauleitung innehatte.
Im Inneren der Kathedrale ließ Bauherr Strossmayer den Bauzweck der Kirche einmeißeln:
„Der Ehre Gottes
der Einheit der Kirchen
der Eintracht und Liebe
meines Volkes“
Der Hochaltar steht nicht im Chor, sondern unter der Vierung. Hier wurde die Messe für das Volk gelesen. Über dem Hochaltar schwebt eine Taube. Im Altarbereich ist kein Kreuz zu sehen.
In der Krypta der Kathedrale befindet sich Bischof Strossmayers Grab.
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel der Kathedrale wurde 1936 von Franc Jenko als op. 22 erbaut und besitzt folgende Disposition (2007):
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Superoktavkoppeln: Sup II/I, Sup III/I, Sup III/II, Sup III, Sup II, Sup III/P, Sup I/P
- Suboktavkoppeln: Sub II/I, Sub III/I, Sub III/II,
- Spielhilfen: Feste Kombinationen: P, MF, Grand Jeu, F, FF, Pleno, Auslöser; zwei freie Kombinationen, Zungenabsteller, Crescendowalze, Bassmelodie, autom. Pianopedal ab, Absteller 32′+16′, Registerabsteller
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Milko Cepelić, Matija Pavić: Josip Juraj Strossmayer: Biskup bosansko-đakovački i srijemski. God. 1850–1900. Tisak dioničke tiskare, Zagreb 1900–1904.
- Dragan Damjanović: Karl Rösner’s First Design for Đakovo Cathedral from 1854. In: Prostor, Architecture and Urban Planning Scientific Journal. Nr. 15, 1 (33), 2007, Zagreb 2007, S. 2–25.
- Dragan Damjanović: Projects for Đakovo Cathedral from the End of the 18th and the Beginning of the 19th Century. In: Peristil. Nr. 50. Zagreb 2007, S. 141–156.
- Dragan Damjanović: Stylistic Features in Karl Rösner’s Working Designs from 1865 and 1867 for the Cathedral in Đakovo. In: Prostor, Architecture and Urban Planning Scientific Journal. Nr. 16, 1 (35), 2008, Zagreb 2008, S. 48–63.
- Dragan Damjanović: The First and the Second Organ of Today's Đakovo Cathedral. In: Arti musices. Nr. 38/2, Zagreb 2007, S. 233–258.
- Dragan Damjanović: Projects for Đakovo Cathedral from the End of the 18th and the Beginning of the 19th Century. In: Peristil. Nr. 50. Zagreb 2007, S. 141–156.
- Dragan Damjanović: Medieval-Baroque Cathedral in Djakovo and its Fate. In: Radovi Institute of Croatian History. Nr. 40. Faculty of Humanities and Social Sciences, University in Zagreb, 2008, S. 151–173.
- Dragan Damjanović: Vatroslav Donegani, Construction Manager and Sculptor of the Djakovo Cathedral. In; Annals of the Institute for Scientific and Art Research Work in Osijek. Nr. 24. The Croatian Academy of Sciences and Arts, Zagreb–Osijek 2008, S. 7–35.
- Dragan Damjanović: Iso Kršnjavi and the Equipping of Djakovo Cathedral. In: Zbornik Odsjeka za povijesne znanosti Zavoda za povijesne i društvene znanosti Hrvatske akademije znanosti i umjetnosti. Nr. 26., Zagreb 2008, S. 195–219.
- Dragan Damjanović: Friedrich Schmidt and the Architecture of Djakovo Cathedral. In: Journal of the Institute of History of Art. Nr. 32. Zagreb 2008, S. 251–268.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- hrcak.srce.hr: Artikel über Geschichte, Architektur und Ausstattung der Kathedrale
- Weitere Fotos der Kathedrale ( vom 2. Dezember 2012 im Internet Archive)
Koordinaten: 45° 18′ 27,1″ N, 18° 24′ 40,1″ O