Ishii Shirō

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Shiro Ishii (石井四郎 Ishii Shirō, *25. Juni 1892 in Chiyoda, †1959) war Generalleutnant in der Einheit 731 der Kaiserlich Japanischen Armee während des Chinesisch-Japanischen Krieges 1937-1945.

Obwohl er als selbstsüchtig und aufdringlich und manchmal gestörtes Individuum angesehen wurde, glänzte er dennoch an der Kaiserlichen Universität Kyoto auf dem Gebiet der Medizin, die 1922 dem 1. Armeekrankenhaus und der Armeemedizinschule in Tokyo zugeordnet war. Dort beeindruckte seine Arbeit seine Vorgesetzten genug, um ihn 2 Jahre später zu postgradualen Studien zurück an die Universität nach Kyoto zu schicken.

Ishii machte ab 1928 eine 2jährige Reise in den Westen, auf der er intensiv zu den Auswirkungen von biologischer Kriegsführung und Chemiewaffen seit dem 2. Weltkrieg forschte. Seine sehr erfolgreiche Mission sicherte ihm die Unterstützung des Armeeministers Sadao Araki.

1932 begann er vorbereitende Experimente. 1936 wurde die Einheit 731, eine als Wasseraufbereitungseinheit getarnte Einheit zur biologischen Kriegsführung gebildet. Ishii baute vor der Stadt Harbin in China eine riesige Einrichtung - mehr als 150 Gebäude über 6km² verteilt.

Im Jahr 1942 begann er Feldversuche zur Anwendung kriegstauglicher Keime und den als Träger genutzten Waffen (Feuerwaffen, Bomben usw.). Dazu machte er Versuche an lebenden russischen und chinesischen Kriegsgefangenen und Zivilisten. Etwa 3000-10000 Chinesen und einige 100 Russen kamen dabei ums Leben, weitere ca. 20 000 Zivilisten starben nach 1945, als pestinifzierte Ratten eine Epidemie auslösten.

Experimentiert wurde u.a. mit Erregern von Pest, Cholera und Milzbrand.

Seine Einheit führte "im Nahmen der Wissenschaft" auch phyiologische Experimente durch, bei denen lebende Menschen seziert wurden, Abtreibungen, künstlich erzeugte Gehirnschläge und Herzschläge.

1945 sprengten japanische Truppen in den letzten Tagen des Pazifikkrieges sein Hauptquatier. Ishii ließ die verbleibenden 150 verbleibenden Gefangenen umbringen, um die Experimente zu verschleiern.

Im Jahre 1946 bereiteten die USA ein geheimes Abkommen mit Ishii und den Leitern der Einheit 731 vor, in dem sie im Gegenzug für aus den Menschenversuchen gewonnene Daten zur Biologischen Kriegsführung Immunität gegen Verfolgung als Kriegsverbrecher anboten. Dieses Abkommen wurde 2 Jahre später abgeschlossen, womit die USA direkt von den Verbrechen profitierten und die Verberecher schützten.