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Tarja Turunen

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Tarja Turunen in Buenos Aires (2008)

Tarja Turunen (* 17. August 1977 in Kitee, Finnland; vollständiger Name Tarja Soile Susanna Turunen Cabuli), außerhalb ihrer Heimat auch nur als Tarja bekannt, ist eine finnische Sopranistin und Songwriterin. Zusammen mit Tuomas Holopainen und Emppu Vuorinen gründete sie 1996 die finnische Symphonic-Metal-Band Nightwish, der sie bis Ende 2005 als Sängerin angehörte.[1] Aufgrund ihrer Ausbildung als klassische Sängerin singt Turunen auch Metalstücke grundsätzlich im klassischen Stil. Die Kombination von harten Metalgitarren und klassischem „opernhaften“ Gesang konnte Ende der 90er Jahre schnell sowohl Kritiker als auch Publikum begeistern[2] und wurde bald als „Opera Metal“ bezeichnet.[3] Der Musikstil inspirierte auch viele andere Metalbands und Sängerinnen.[4][5] Seit dem Ende der Zusammenarbeit mit Nightwish widmet sie sich unter dem Künstlernamen Tarja ihrer Solokarriere.

Biografie

Kindheit und Jugend

Tarja Turunen wuchs mit einem älteren und einem jüngeren Bruder in Puhos, einem zu Kitee gehörenden Dorf auf. Ihre musikalische Ausbildung begann sie im Alter von sechs Jahren mit Klavierunterricht.[6] Wenig später begann sie in einem örtlichen Chor zu singen. Auf der Gesamtschule in Kitee wurde sie schnell berühmt und berüchtigt dafür in jedem Projekt mitzusingen.[7] Von einigen neidischen Schulkameradinnen wurde sie schließlich gemobbt. Unter den Schikanen wurde Turunen immer schüchterner und in sich gekehrter, hatte nur noch Kontakt zu einigen Jungen.[8] Ihr damaliger Musiklehrer Plamen Dimov erinnerte sich später dass er Turunen nur die Noten geben musste und sie konnte das Lied sofort singen während er mit anderen durchaus talentierten Schülerinnen erst drei bis viermal das Stück hätte üben müssen. Damit auch andere Schülerinnen ihre Chance bekamen organisierte er für Turunen möglichst viele Auftritte und Projekte außerhalb der Schule.[7] Mit 15 Jahren hatte sie bei einem Weihnachtskonzert vor 1.000 Zuschauern ihren ersten größeren Auftritt als Solistin. [8]

Datei:Nightwish live 1999.jpg
Sami Vänskä, Tarja Turunen und Emppu Vuorinen (v. l.) während der Oceanborn-Tournee (1999) von Nightwish

Nach Abschluss der Gesamtschule wechselte sie auf ein Musikgymnasium in Savonlinna, mit 18 Jahren zog sie nach Kuopio, um an der Sibelius-Akademie Musik zu studieren.[6] Als sie in den Weihnachtsferien 1996 von ihrem ehemaligen Schulkameraden Tuomas Holopainen gefragt wurde, ob sie an seinem akustischen Musikprojekt teilnehmen wolle, sagte sie sofort zu. Bei den ersten Proben stellte sich jedoch heraus, dass Turunens Stimme durch den klassischen Gesangsunterricht deutlich kraftvoller geworden war, als Holopainen das aus der Schulzeit noch in Erinnerung hatte. Daher entschied er sich dafür, Nightwish zu einer Metalband zu machen.[9] So wurde Turunen als Gründungsmitglied von Nightwish zugleich auch stilprägend für die Band,[10] die im Jahr 1997 ihr Debütalbum namens Angels Fall First beim finnischen Plattenlabel Spinefarm Records veröffentlichte.[1] Aufgrund ihres Engagements in der Band war sie schon bald nicht mehr in der Lage, sich ausreichend auf ihre akademischen Aktivitäten zu konzentrieren, und unterbrach ihr Studium schließlich.[11]

In 1997 sang Turunen auch als Mitglied des Festspiel-Chors bei den Savonlinna-Opernfestspielen Stücke von Wagner, Verdi und anderen Komponisten.[6]

Die Nightwish-Ära

Im Jahr 1998 veröffentlichten Nightwish ihr zweites Album Oceanborn.[12] Dieses Album enthielt kaum noch Bezüge zu Folk- oder akustischer Musik, die Musik konzentrierte sich vielmehr auf Turunens dramatischen Gesang sowie schnelle und melodiöse Keyboard- und Gitarrenlinien.[13] Die Singleauskopplung „Sacrament of Wilderness“ schaffte es auf Platz 1 in den finnischen Charts und blieb dort einige Wochen. Aufgrund dieses Erfolges wurde das ursprünglich nur in Finnland veröffentlichte Album im Frühling 1999 auch international veröffentlicht. Mit der MCD „Sleeping Sun (Four Ballads of the Eclipse)“ wurden Nightwish erstmals auch in Deutschland bekannt. 1999 gingen Nightwish als Vorband von Rage auf Europatournee und schufen sich so auch außerhalb Finnlands eine Fanbasis.[1]

Als die finnische Band Waltari, diesmal als Death-Metal-Band, das Musik-Ballett Evankeliumi (auch als Evangelicum bekannt) mit Tänzern, Chor und Orchester sowie zwei (klassischen) Solisten an der Finnischen Nationaloper aufführte, wurde Turunen als eine der beiden Solistinnen engagiert. Sie nahm in der Rolle eines Schutzengels ab Oktober 1999 an zehn ausverkauften Vorstellungen teil.[14]

In den Jahren 2000 und 2001 war sie mit Nightwish mit den Aufnahmen für das Album Wishmaster und der anschließenden Tournee beschäftigt. Im September 2001 schrieb sie sich an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe ein, wo sie sich als Solistin ausbilden ließ. Der Grund, nach Karlsruhe zu gehen, war zum einen der gute Ruf der Hochschule, zum anderen aber auch ihr inzwischen großer Bekanntheitsgrad in Finnland und die Tatsache, dass sie an der finnischen Hochschule wegen ihrer Mitgliedschaft in einer Metal-Band von einigen Leuten nicht mehr als klassische Sängerin ernst genommen wurde. An der Hochschule in Karlsruhe dagegen wurde sie als klassische Sängerin, die ihr Geld hauptsächlich mit Metal-Musik verdient, akzeptiert. Insbesondere ihre dortige Professorin sah das nicht als Makel an.[15]

Im Jahr 2002 veröffentlichten Nightwish das Album Century Child. Wie bei den anderen Alben zuvor schrieb der Keyboarder Tuomas Holopainen zunächst die Songs und schickte Turunen eine Demoaufnahme per Post, mit deren Hilfe diese die Gesangslinien einstudierte.[15] Anschließend wurde ihr Gesang in den Finnvox Studios in Helsinki aufgenommen. Mit diesem Album wandelte sich auch der musikalische Stil Nightwishs, weshalb Turunen ihre Gesangsweise zu ändern begann (siehe Abschnitt „Gesangsstil“ → „Entwicklung“). Auf Bitten ihres späteren Ehemannes Marcelo Cabuli arbeitete sie darüber hinaus am Soloalbum des argentinischen Bassisten Beto Vázquez namens Beto Vázquez Infinity mit,[16] obwohl sie sich ganz auf ihr Studium konzentrieren wollte und konsequent alle anderen Angebote für Gastbeiträge abgelehnt hatte.[17]

Im selben Jahr war Tarja Turunen auch zusammen mit einigen befreundeten Musikern in Südamerika unterwegs, um das Liedkonzert Noche Escandinava (spanisch: „Skandinavische Nacht“), wiederum vor ausverkauften Häusern, aufzuführen.[18] Auf dem Programm standen Kunstlieder von deutschen und skandinavischen Komponisten wie Jean Sibelius, Richard Strauss und Johannes Brahms, die Turunen dem südamerikanischen Publikum näherbringen wollte, weil Komponisten aus Skandinavien und speziell Finnland dort wenig bekannt waren.[19] Im Anschluss daran begab sie sich mit Nightwish auf eine Welttournee zum weltweit erfolgreichen Album Century Child. Nach der Tournee nahm sich die Band zum ersten Mal seit ihrem Bestehen eine längere Auszeit, die Turunen nutzte, um nach Karlsruhe zurückzukehren und ihr Studium zu beenden.[6]

Tarja Turunen mit Nightwish während der Once-Tournee (2004)

Anfang des Jahres 2003 heiratete sie Marcelo Cabuli, den Chef des auf Metal spezialisierten argentinischen Plattenlabels NEMS Enterprises, welchen sie auf der Südamerika-Tournee zum Album Wishmaster als Chef-Promoter kennengelernt hatte.[1][20] Im November des Jahres arbeitete Turunen zusammen mit Nightwish an den Aufnahmen für das Album Once, das dann zur Mitte des Jahres 2004 veröffentlicht wurde. Nightwish erreichten mit dem Album zum ersten Mal Platz 1, sowohl in den deutschen Album-Charts[21] als auch in den European Top 100.[22] Danach begab sich die Band auf eine Welttournee, während der ab August 2004 auch erstmals in größerem Umfang Konzerte in den Vereinigten Staaten gegeben wurden.[1]

An Weihnachten 2004 veröffentlichte sie die Solo-Single „Yhden Enkelin Unelma“ (finnisch: „Eines Engels Traum“), die in ihrem Geburtsland Finnland Goldstatus erreichte. Die Single schaffte ein Jahr später, rechtzeitig vor Weihnachten 2005, in den finnischen Charts einen Wiedereinstieg auf Platz 1. Im Frühling 2005 nahm sie dann mit Martin Kesici das Duett „Leaving You for Me“ und ein dazugehöriges Musikvideo auf,[23] das als Single zu Kesicis Album So What…!? veröffentlicht wurde.[24]

Trennung von Nightwish

Zum ersten personellen Wechsel in der Besetzung von Nightwish war es im September 2001 gekommen, als Sami Vänskä zum Verlassen der Band gezwungen wurde, weil sein langjähriger Freund Tuomas Holopainen sich nicht mehr dazu imstande sah, weiter mit ihm zusammenzuarbeiten.[25]

Ein weiterer Wechsel bahnte sich an, als sich im Laufe der folgenden Jahre das Verhältnis zwischen Tuomas Holopainen und Turunens Ehemann und Manager Marcelo Cabuli, und auch das Verhältnis zwischen Holopainen und Turunen selbst verschlechterte. Turunen verkündete daher im Dezember 2004 den anderen Bandmitgliedern, dass sie nach einem für 2006/2007 geplanten neuen Album und der anschließenden Tournee aus der Band aussteigen und sich ihrer Solokarriere widmen wolle.[26] Nach Angaben ihres Ehemannes hatte sich Turunen dabei bereit erklärt, ihr erstes Solo-Album erst nach dem neuen Studioalbum von Nightwish zu veröffentlichen.[27] Nach dem letzten gemeinsamen Konzert am 21. Oktober 2005 (End of an Era) wurde der Sängerin dann aber von Tuomas Holopainen ein Brief übergeben, den auch die übrigen Mitglieder unterzeichnet hatten. Mit diesem wurde ihr mitgeteilt, dass die Band nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten wolle. Dieser Brief wurde später auf der Website der Band veröffentlicht.[28] In diesem Brief wurde Turunen unter anderem vorgeworfen, sich zu oft den Proben ferngehalten und sich divenhaft benommen zu haben; ihr Ehemann wurde dabei auch für ihr Verhalten verantwortlich gemacht.

Turunen gab in der darauffolgenden Zeit neben einem Statement zum offenen Brief[29] mehrere Interviews, in denen sie ihre Sichtweise erläuterte. Dabei zeigte sie sich vor allem betroffen darüber, dass Holopainen nach neun Jahren Zusammenarbeit keinen anderen Weg gefunden hatte, als die Trennung durch einen offenen Brief auszutragen. Sie erklärte, dass sie sich in den Anschuldigungen nicht wiederfinden könne und bat, ihren Ehemann aus der Auseinandersetzung herauszuhalten. Aufgrund des anhaltenden Medieninteresses an der Trennung erschien auch eine Stellungnahme Cabulis, in der er die Vorgänge aus seiner Sicht erklärte.[30]

Trotz der Umstände der Trennung ist die künstlerische Wertschätzung zwischen den ehemaligen Bandmitgliedern bestehen geblieben. Holopainen erklärte, dass als Nachfolgerin für Turunen keine ähnlich ausgebildete Sängerin infrage kam, weil Turunen in ihrer Art von Gesang äußerst gut und deshalb nicht durch eine ähnliche Sängerin ersetzbar gewesen sei.[31] Er erklärte auch, dass er sich wünscht, eines Tages wieder mit Turunen befreundet zu sein.[32] Turunen erklärte im Oktober 2007 in einem Interview, dass sie sehr stolz auf ihre Vergangenheit mit Nightwish sei, dass die verbliebenen Bandmitglieder außerordentlich talentiert seien und dass sie Nightwish alles erdenklich Gute wünsche.[33]

Solokarriere

Da Turunen zunächst davon ausging, noch bei einem weiteren Nightwish-Album mitzuwirken, hatte sie das Jahr 2006 für einige Konzerte und die Veröffentlichung ihres bereits im Jahre 2005 aufgenommenen Weihnachtsalbums Henkäys Ikuisuudesta (finnisch: „Hauch von Ewigkeit“) verplant.[34] Im Dezember 2005 gab sie einige Weihnachtskonzerte in Finnland, Deutschland, Spanien und Rumänien. Bei den Savonlinna-Opernfestspielen trat sie 2006 als Solistin auf[35] und sang zusammen mit dem finnischen Tenor Raimo Sirkiä[36] unter anderem die bekannten Arien „O mio babbino caro“ aus Giacomo Puccinis Gianni Schicchi und „Libiamo ne' lieti calici“ aus Giuseppe Verdis La Traviata sowie das Titellied aus Andrew Lloyd Webbers Musical The Phantom of the Opera. Im November des Jahres gab sie zusammen mit dem Tapiola-Chor zugunsten des Unicef-Kinderhilfswerks ein Konzert mit dem Titel Tomorrow’s Child.[18] Nach der Veröffentlichung ihres Weihnachts-Albums Henkäys Ikuisuudesta gab sie Ende 2006 erneut einige Weihnachtskonzerte. Dies trug ihr eine Nominierung für den finnischen Musikpreis Emma als beste Solistin des Jahres 2006 ein.[37]

Tarja Turunen, im Hintergrund Alex Scholpp (links) und Max Lilja (rechts) während der My Winter Storm-Tournee (2008)

Entgegen manchen Spekulationen[38] konzentrierte sie sich nach der Trennung von Nightwish aber nicht voll auf die klassische Musik.[39] Seit August 2006 arbeitete sie zugleich an der Veröffentlichung ihres ersten Solo-Albums, mit dem sie ihr eigentliches Soloprojekt begann. Es war das erste Mal, dass Turunen Songs selbst schreiben oder umfangreich überarbeiten konnte.[40] Unterstützt wurde sie dabei von einigen professionellen Songschreibern. Die Chor- und Orchesterarrangements ließ sie von Filmmusik-Komponist James Dooley schreiben.[41] Dieses Solo-Album ist stilistisch im Bereich Symphonic Rock oder Symphonic Metal mit klassischem „opernhaften“ Gesang zu verorten.

Am 26. Oktober 2007 wurde die Single „I Walk Alone“ veröffentlicht, bevor am 16. November 2007 das Debütalbum mit dem Titel My Winter Storm erschien und am 7. März 2008 die zweite Single namens „Die Alive“ ausgekoppelt wurde. Das Album erreichte Platin-Status in ihrer Heimat Finnland und Gold-Status in Russland, Ungarn und der Tschechischen Republik.[42] Das Album brachte ihr bei den finnischen Emma Awards 2007 eine Nominierung in der Kategorie „beste finnische Künstlerin“ ein;[43] für den deutschen Echo (2007) wurde sie in der Kategorie „Newcomer des Jahres“ nominiert.[44]

Im Dezember 2007 sang sie begleitet vom Kammerorchester Tapiola Sinfonietta verschiedene Versionen der finnischen Nationalhymne „Maamme“ (finnisch: „Unser Land“) zur Feier des 90. Jahrestages der finnischen Unabhängigkeit. Das Konzert wurde im finnischen Fernsehen live übertragen.[45]

Nach den „Warm-Up-Concerts“ im November und Dezember 2007[18] begann sie am 7. Mai 2008 die My Winter Storm-Tournee durch Europa, Südamerika und Nordamerika.[46] Auftritte erfolgten auch auf dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig[47] und dem Metal Female Voices Fest in Belgien,[48] ein Auftritt auf dem „Gods of Metal“-Festival in Italien ist für 2009 vorgesehen.

Die Tourneeband besteht aus einigen Musikern, die, wie Kiko Loureiro (Angra), Alex Scholpp (Farmer Boys) oder Doug Wimbish, bereits bei den Studio-Aufnahmen oder beim Schreiben der Songs beteiligt waren. Weiter stießen dazu Maria Ilmoniemi, die Turunen schon bei den Weihnachtskonzerten begleitet hatte, sowie Max Lilja (Ex-Apocalyptica) und Mike Terrana.[49] Terrana und Turunen lernten sich erstmals im Jahr 1999 kennen, als Nightwish als Vorgruppe der Band Rage spielte, bei welcher Terrana damals Schlagzeuger war.[50] Außerdem wurde sie zeitweise von ihrem Bruder Toni Turunen begleitet, der insbesondere den männlichen Gesangspart bei dem Lied „The Phantom of the Opera“ übernahm. Später stieß auch Oliver Holzwarth (Tourneemusiker bei Blind Guardian) hinzu, um Doug Wimbish als Bassist zu vertreten, während dieser mit Living Colour auf Tournee ist.[51]

Im Dezember 2008 nahm Turunen an Doro Peschs „25th Anniversary Concert“ teil,[52] auf dem Doro und Tarja die Stücke „The Seer“ und „Walking With the Angels“ zusammen sangen. Diese Duette wurden auf der Anfang 2009 veröffentlichten Fan-Edition von My Winter Storm, beziehungsweise auf dem neuen Doro-Album Fear No Evil, veröffentlicht.

Die Veröffentlichung ihres zweiten Albums ist für September 2009 angekündigt. Es trägt den Arbeitstitel What Lies Beneath.[53]

Gesangsstil

Entwicklung

Parallel zum Besuch des Musikgymnasiums in Savonlinna begann Tarja Turunen mit 15 Jahren ihren klassischen Gesangsunterricht. Ihr Gesangslehrer schulte sie damals in der Stimmlage Sopran. Nach der Schule begann sie ein Musikstudium an der Sibelius-Akademie im Fachbereich Kirchenmusik,[54] wo sie neben Gesang auch Klavier studierte. Als ihr Engagement in Nightwish ihr jedoch nicht mehr genug Zeit für das Studium ließ, unterbrach sie dieses.

Ab dem Jahr 2001[6] ließ sie sich an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe als Solistin mit der Spezialisierung auf klassischen Gesang in Form des Kunstliedes ausbilden.[55] Ursprünglich hatte sich Turunen zwar für eine Chorsängerausbildung beworben, bei der Aufnahmeprüfung erregte sie jedoch die Aufmerksamkeit der japanischen Sängerin und Professorin Mitsuko Shirai. Diese erkannte sofort, dass Turunen viel persönliches Empfinden in den Gesang legte. Da ihr dies gefiel, ermutigte sie Turunen, sich als Solistin bei ihr ausbilden zu lassen.[56]

Als klassische Sängerin singt Turunen grundsätzlich mit klassischer Gesangstechnik. Sie erklärte später, dass es in der Anfangszeit von Nightwish schwer gewesen sei, den klassischen Gesang mit dem harten Metalsound so zu verbinden, dass es ihr einerseits Bewegungsfreiheit auf der Bühne erlaubte, andererseits ihre Stimmbänder aber nicht schädigte.[57] Die klassische Technik helfe ihr aber beim Singen, so dass sie mit ihrer Stimme spielen könne,[58] daher habe sie sich gegen zusätzlichen Unterricht in Rock/Pop-Gesang entschieden.

Ende der 90er Jahre sorgte die Kombination von harten und schnellen Gitarrenriffs mit klassischem weiblichen Leadgesang in der Metalszene für Aufsehen. Der damals neuartige Musikstil von Nightwish konnte schnell sowohl Kritiker als auch Publikum begeistern.[2] Seit 1998 etablierte sich für diesen Symphonic-Metal-Stil nach und nach die Bezeichnung „Opera Metal“.[3] Die Bezeichnung Opera Metal ist insofern mißverständlich, als sich Tarja Turunen nicht als Opernsängerin sieht. Sie hat zwar schon bei den Savonlinna-Opernfestspielen Ausschnitte aus Opern vorgetragen, betont jedoch immer wieder, dass Operngesang nicht nebenbei betrieben werden könne und dass sie erst intensiv trainieren müsse, um eine ganze Oper − ohne Mikrophon − perfekt vortragen zu können.[55] Auf die Frage danach, wie die Assoziation Opera Metal zustandegekommen sein mag, antwortete Turunen in einem Interview, dass die beiden Musikstile Metal und Oper trotz der offensichtlichen Unterschiede einige Gemeinsamkeiten hätten:[15]

„Die Szenen sind sich sehr ähnlich. Es gibt viele Leute, die nie in eine Oper gehen würden und dasselbe gilt für Metal. Aber die wirklichen Fans sind unglaublich loyal. Und beide Richtungen sind bombastisch und drücken starke Gefühle aus.“

Tarja Turunen im „Metal Hammer“-Interview; Juli 2002
My Winter Storm-Tournee (Buenos Aires, 2008)

Bereits vom ersten Nightwish-Album Angels Fall First (1997) an wurde Turunens Gesang von Kritikern mit Adjektiven wie „engelsgleich“[59] oder „valkürenhaft [sic]“[2] beschrieben, auf späteren Alben wurde der Gesang jedoch technisch vielschichtiger. Auf dem Nightwish-Album Oceanborn (1998) brachte Turunen ihre klassische Gesangsausbildung viel stärker ein. So verwendete sie im Stück „Passion and the Opera“ eine Staccato-Koloratur, die an die Arie „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte erinnert; auch zeigt sich eine bereits damals gut eintrainierte Atemtechnik z. B. im Lied „Sleeping Sun“. Dabei hatte sie damals zunächst schwere Bedenken, dass ihre Gesangsausbildung noch nicht weit genug vorangeschritten war, um die Stücke zu beherrschen.[60]

Eine Herausforderung anderer Art war die Coverversion von „Over the Hills and Far Away“ (2001), da Turunen hier sehr tief singen musste, weit unterhalb des Stimmumfangs eines durchschnittlichen Soprans. In einem Interview mit dem Breakout-Magazin berichtet sie, dass die Bandmitglieder im Tonstudio von Lachkrämpfen geschüttelt wurden, während sie versuchte, sich auf die Gesangslinien einzusingen.[61] Ein bleibender Vorteil der Bemühungen war, dass sie ihren Stimmumfang im tieferen Bereich erheblich erweitern konnte, was sich auch auf den folgenden Alben bemerkbar machte.

Bereits für das Album Century Child (2002) experimentierte sie mit einer „rockiger“ klingenden Gesangsstimme, wobei sie zwar die klassische Gesangstechnik beibehielt, jedoch aber z. B. mit weniger Vibrato sang. Zur Zufriedenheit der Sängerin gelang die Abwandlung des Stils aber erstmals auf dem Album Once (2004):[62]

„Ich habe meinen Gesangsstil in Nightwish seit Century Child zu ändern versucht, weil Tuomas das gefordert hat, weil die Lieder das gefordert haben. […] es war wirklich harte Arbeit, da ich seit 10 Jahren eine klassische Sängerin bin, daher war es schwer von vorne anzufangen und sich auf andere Stile zu konzentrieren. Natürlich singe ich immer (noch) mit klassischer Technik, ich singe nie mit meiner schlechten Sprechstimme, das kann ich nicht mehr.“

Tarja Turunen im „Metal Temple“-Interview, Oktober 2004

Dieser insgesamt etwas tiefere, „rockigere“ Gesang auf Once sowie bei dem Lied „In the Picture“, das sie zusammen mit den Nuclear Blast Allstars aufgenommen hatte, wurde von Kritikern zumeist als erfrischende Abwechslung begrüßt.[63][64]

Ihr erstes Solo-Album My Winter Storm (2007) enthält sowohl Stücke, die eher klassischen Kunstliedern ähneln, als auch Rock- und Metalsongs. Auf dem Album singt Turunen daher einige Stücke in einem ausgeprägt klassischen Gesangsstil, die meisten aber mit einer „rockigen“ Gesangsstimme. Dabei kommt es häufiger vor, dass sie ein Lied mit rockiger Gesangsstimme beginnt, um dann für weit ausladende Melodiebögen in einen ausgeprägt klassischen Gesangsstil zu wechseln.[65]

„Tarja fliegt mit ihrer klassisch ausgebildeten Stimme tapfer über Orchesterklänge und Brachialgitarren hinweg. Wie Phoenix aus der Asche […] hebt sie immer wieder ab zu weit ausladenden Melodiebögen, manchmal noch beflügelt von vielstimmigen Frauenchören.“

Teleschau – der Mediendienst: Frank Rauscher: Kritik zu My Winter Storm, 2007

In einem Interview erklärte sie, dass sie ihren Stimmumfang erstmals in einem einzigen Album voll ausnutzen konnte:[66]

„Ja, wenn ich singe, dann versetze ich mich in die Stimmung und die Gefühle dahinter. […] Ich habe einen wirklich großen Stimmumfang auf diesem Album benutzt – um die drei Oktaven –, denn jedes Lied hat eine andere Stimmung und dies soll reflektiert werden.“

Tarja Turunen im Kerrang-Interview, September 2007

Stimmlage und Stimmumfang

Stimmumfang auf dem Album My Winter Storm

Turunen singt in der Stimmlage Sopran (genauer: lyrischer Sopran),[67] allerdings erreicht sie auch noch den Mezzosopran- und den Alt-Bereich.[55]

„Ich habe viele Jahre lang Stücke aus dem Mezzosopran-Repertoire gesungen und deswegen habe ich heute noch ein ziemlich tiefes Gesangsregister für einen lyrischen Sopran. Heutzutage sehe ich mich selbst als leichten lyrischen Sopran.“

Tarja Turunen in dem Blogeintrag vom 1. März 2009 auf die Frage eines Fans

Im Laufe ihrer bisherigen Karriere hat Turunen einen Stimmumfang von fast drei Oktaven entwickelt. Dies zeigt sich auch auf dem Album My Winter Storm, wo sie im Lied „The Seer“ mit dem Ton f der kleinen Oktave ihren bisher niedrigsten Ton gesungen und in einem anderen Lied mit dem Ton d′′′ der dreigestrichenen Oktave den bisher höchsten auf einem ihrer Alben gesungenen Ton benutzt hat.[68]

Als weitere Beispiele für Gesang im höheren Stimmbereich sind z. B. „Stargazers“ (von Oceanborn), „The Phantom of the Opera“ und „She is My Sin“ (von Wishmaster) geeignet; als Beispiele für Gesang im tieferen Stimmbereich können z. B. „Over the Hills and Far Away“ (von der gleichnamigen EP) und „Ever Dream“ (von Century Child) dienen.

Rezeption

Turunens Gesang wird von Kritikern als bemerkenswert kraftvoll[69][70] und zugleich gefühlvoll beschrieben.[70] Dabei gehen die Ansichten auseinander, ob ihre Stimme zu trainiert oder opernhaft für Metal-Gesang klingt.[71] Oftmals finden aber auch Kritiker, die klassischen Gesang normalerweise nicht unbedingt mögen, dass ihre Stimme zu den von ihr gesungenen Metal-Stücken ungewöhnlich gut passt.[2]

Turunen galt bis zum Ende der Zusammenarbeit mit Nightwish als „Aushängeschild“ der Band,[63] während Band-Leader Holopainen als deren „Seele“ angesehen wird. Es wird allgemein angenommen, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Erfolg von Nightwish geleistet hat.[72][70] Der als „Opera Metal“ bekannt gewordene Musikstil inspirierte auch viele andere Metalbands und Sängerinnen.[73][4][5]

Ein sehr großes Medieninteresse rief die öffentlich ausgetragene Trennung von Nightwish hervor, wobei auch Turunens Charakter Gegenstand öffentlicher Diskussionen wurde. Die verbliebenen Bandmitglieder führten als ein Grund für die Trennung an, dass Turunen geldgierig geworden sei.[74]

„Leider sind Dir Geld, Geschäfte und all die Dinge, die nichts mit Gefühlen zu tun haben, viel wichtiger geworden.“

Offener Brief der Band an Tarja Turunen

Turunens Ehemann Cabuli erwiederte auf die Fragen von Fans zu diesem Thema, dass die Gewinnaufteilung in den Anfangsjahren der Band festgelegt worden sei. Andere Bandmitglieder hätten dabei eine höhere Gewinnbeteiligung bekommen, worüber sich Turunen nie beschwert habe.[75]

“In ihrem Fall kann ich sicher sagen, dass Geld nicht oberste Priorität in ihrem Buch des Lebens hat.”

„For sure in her case, money is not coming first in her book of life.“

Antworten von Marcelo Cabuli auf die Fragen der Fans zu der Trennung: Antwort Nummer 120

Den größten Bekanntheitsgrad und damit das intensivste Medienecho hat Turunen in ihrer Heimat Finnland. Im Dezember 2003 wurde sie, zusammen mit anderen Personen von großem öffentlichem Interesse, von der finnischen Präsidentin Tarja Halonen anlässlich des finnischen Unabhängigkeitstages in den Präsidentenpalast eingeladen. Dieses Ereignis wurde für 2 Millionen finnische Fernsehzuschauer live übertragen.[6] Als sie zum Unabhängigkeitstag im Dezember 2007 die finnische Nationalhymne sang, wurde dies ebenfalls für ein Millionenpublikum live im finnischen Fernsehen übertragen. In Deutschland beschränkt sich ihr Bekanntheitsgrad bisher im wesentlichen auf die Hard-Rock- und Metal-Szene. Einen breiteren Widerhall in den deutschen Medien erreichte sie im Zusammenhang mit der Echo-Nominierung und am 30. November 2007, als sie die Gelegenheit hatte, mit ihrer Livedarbietung von „I Walk Alone“ 8,8 Millionen ZDF-Fernsehzuschauer auf den Abschiedskampf von Regina Halmich einzustimmen.[76]

Da Turunen reine klassische Musik nur in Form von Nebenprojekten betreibt (Weihnachtskonzerte, Noche Escandinava, Savonlinna-Opernfestspiele) erzielt sie in der Klassik-Szene kein großes Medienecho. Sie ist aber auch dort gerne gesehen, da sie ein junges Publikum anzieht, das sich sonst für Klassik wenig interessieren würde, und da sie aufgrund ihrer Bekanntheit häufig für ausverkaufte Vorstellungen sorgt.[35]

Diskografie

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben
Henkäys Ikuisuudesta
 FI218.11.2006(9 Wo.)[77]
My Winter Storm
 FI124.11.2007(9 Wo.)[77]
 DE303.12.2007(13 Wo.)[78]
 AT1130.11.2007(4 Wo.)[79]
 CH1502.12.2007(9 Wo.)[80]
Singles
Yhden Enkelin Unelma
 FI111.12.2004(6 Wo.)[77]
 FI110.12.2005(4 Wo.)[77]
Leaving You for Me mit Martin Kesici
 DE1914.02.2005(8 Wo.)[81]
 AT4613.02.2005(4 Wo.)[79]
 CH4413.02.2005(5 Wo.)[80]
You Would Have Loved This
 FI504.11.2006(2 Wo.)[77]
I Walk Alone
 FI609.11.2007(4 Wo.)[77]
 DE1612.11.2007(9 Wo.)[82]
 AT3709.11.2007(5 Wo.)[79]
 CH4911.11.2007(3 Wo.)[80]
Die Alive
 DE7624.03.2008(2 Wo.)[82]

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Singles

  • 2004: „Yhden Enkelin Unelma“
  • 2005: Martin Kesici mit Tarja Turunen – „Leaving You for Me“
  • 2006: „You Would Have Loved This“ (nur in Finnland veröffentlicht)
  • 2007: „I Walk Alone
  • 2008: „Die Alive
  • 2009: „Enough“ (nur in Großbritannien und nur digital veröffentlicht)

Alben

EPs

  • 2008: The Seer

Weitere Veröffentlichungen

  • 1996: Savonlinnan Taidelukion Romeo ja Julia (Musicalprojekt des Musikgymnasiums von Savonlinna mit Tarja Turunen als Solistin; nur noch auf Musikkassette erhältlich)
  • 1997–2005: Tarja Turunen als Bandmitglied (Sängerin) von Nightwish: 5 Alben und 13 Singles
  • 2001: Anssi Tikanmäen Yhtye feat. Tarja Turunen – „Tuulikello“ (auf dem Album Perinteinen pop-levy von Anssi Tikanmäen Yhtye)
  • 2001: Beto Vázquez Infinity feat. Tarja Turunen – „Promises Under the Rain“ (auf der EP Battle of Valmourt von Beto Vázquez Infinity)
  • 2001: Beto Vázquez Infinity feat. Tarja Turunen – „Until Dawn (Angels of Light)“, „Wizard“, „Sadness in the Night“, „The Laws of the Future“ und „Promises Under the Rain“ (auf dem Album Beto Vázquez Infinity)
  • 2004: Noche Escandinava II – A Finnish Evening from Buenos Aires, Argentina, April 24th 2004 (Konzertalbum)
  • 2005: Schiller feat. Tarja Turunen – „Tired of Being Alone“ (auf dem Album Day and Night von Schiller)
  • 2007: Nuclear Blast Allstars feat. Tarja Turunen – „In the Picture“ (auf dem Album Into the Light der Nuclear Blast Allstars)
  • 2009: Doro feat. Tarja Turunen – „Walking With the Angels“ (auf dem Album Fear No Evil von Doro)

Einzelnachweise

  1. a b c d e offizielle Biographie der Band Nightwish (deutsch, abgerufen am 17. Februar 2009) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „offizielle NW Bio“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. a b c d Babyblaue Seiten: Rezension von Angels Fall First (deutsch, abgerufen am 28. März 2009)
  3. a b themanitoban.com: „Opera Metal for the masses“ (englisch, abgerufen am 24. März 2009)
  4. a b Allmusic: Rezension von Century Child (englisch, abgerufen am 24. Februar 2009)
  5. a b Webauftritt von Epica: Biografie von Simone Simons (englisch, abgerufen am 10. April 2009)
  6. a b c d e f Offizielle Biographie auf www.tarjaturunen.com (deutsch, abgerufen am 19. Mai 2009)
  7. a b Mape Ollila: Once Upon a Nightwish. The Official Biography 1996 - 2006 (2007), S. 41, 42
  8. a b Metal Heart Magazine, Tarjas persönliche Seite, November 2003
  9. Nightwish: Interview mit Tuomas Holopainen auf der From Wishes to Eternity-DVD
  10. Matthias Mineur: Nightwish. Suomi Superstars im EMP 4/99, S. 26
  11. Mape Ollila: Once Upon a Nightwish. The Official Biography 1996 - 2006 (2007), S. 69
  12. Webauftritt von Nightwish: Informationen zum Oceanborn-Album (deutsch, abgerufen am 10. April 2009)
  13. Allmusic: Rezension von Oceanborn (englisch, abgerufen am 24. März 2009)
  14. mtv.de: Biografie Waltari (deutsch, abgerufen am 24. März 2009)
  15. a b c „Metal Hammer“-Magazin, Juli 2002
  16. metal.de: Rezension von Beto Vázquez Infinity (deutsch, abgerufen am 26. März 2009)
  17. „Rock Hard“-Magazin, Sehnsucht nach Kälte, August 2002
  18. a b c tarjaturunen.com: vergangene Konzerte (englisch, abgerufen am 26. März 2009)
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  71. Sputnik Music: Rezension von Over the Hills and Far Away (englisch, abgerufen am 5. Mai 2009)
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  76. Zoolamar: Finnischer Megastar begleitet Regina Halmich in ihren letzten Kampf
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