Tindola
Tindola | ||||||||||||
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Tindola (Coccinia grandis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Coccinia grandis | ||||||||||||
(L.) Voigt |
Tindola oder Scharlachranke (Coccinia grandis) ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae).
Merkmale
Die Tindola ist eine ausdauernde krautige Kletterpflanze mit Knollen, die glatte Sprossachsen von bis zu 5 Metern Länge bildet. Die Blätter sind wechselständig, besitzen einen 5 bis 55 Millimeter langen Stiel und sind einfach. Die Blattspreite ist 3 bis 11 Zentimeter lang und 3 bis 13 Zentimeter breit, fünfkantig bis handförmig gelappt, mit herzförmigem bis pfeilförmigem Blattgrund. Die Blattform ist ausschlaggebend für den englischen Trivialnamen Ivy Gourd („Efeu-Kürbis“). Der Blattrand ist gezähnt. Die Spreite ist kahl.
Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Das Geschlcht wird über Geschlechtschromosomen bestimmt. Ähnlich wie beim Menschen haben weibliche Pflanzen zwei X-Chromosomen und männliche Pflanzen ein X- und ein Y-Chromosom, wobei das Y-Chromosom bei C. grandis mehr als 2,5 mal größer ist als die anderen Chromosomen. Die Blüten stehen meist einzeln in Blattachseln, sehr selten in wenigblütigen Büscheln. Die sind schneeweiß in Asien und cremefarben-weiß in Afrika. Der Blütenstiel ist bis zu 32 Millimeter lang. Die Kelchlappen sind 1,2 bis 3,5 Millimeter lang und fünfzählig. Die Krone ist 1,7 bis 4 Zentimeter lang und ebenfalls fünfzählig. Die Antheren der drei Staubblätter sind zu einer Säule verwachsen.
Der Fruchtknoten ist dreiteilig, unterständig und trägt zahlreiche Samenanlagen. Es gibt einen Griffel mit drei zweilappigen Narben. In weiblichen Blüten sind es drei kleine sterile Staubblätter (Staminodien).
Die Frucht ist eine fleischige, (scharlach-)rote Panzerbeere von 60 Millimetern Länge und kugeliger bis ellipsoidischer Form. Sie ist rund 35 Millimeter breit.
Verbreitung
Die Art ist von Afrika bis Südostasien und Malesien heimisch und wird hier auch angebaut. Darüber hinaus ist sie in Lateinamerika, Australien und anderen tropischen Gebieten eingeschleppt worden.
Nutzung
Die reifen Früchte werden roh, gekocht oder kandiert gegessen. Blätter, junge Sprosse und unreife Früchte werden gekocht als Gemüse gegessen. Verschiedenen Pflanzenteile werden medizinisch genutzt. Manchmal wird die Art auch als Zierpflanze angepflanzt. Blätter und junge Sprosse sind relativ reich an Kalium, Eisen, Zink und Selen, auch die Aminosäurezusammensetzung der Proteine ist für den Menschen günstig[1].
Die Tindola wird häufig über Stecklinge vermehrt, wobei rund 10-mal so viele weibliche wie männliche Pflanzen angepflanzt werden. Die Stecklinge werden im Abstand von ein bis zwei Metern an Spalieren gezogen. Häufig ist Bewässerung nötig. Manche Landrassen entwickeln sich ohne Befruchtung (parthenokarpisch). Eine Einzelpflanze kann bis zu 300 Früchte pro Saison tragen.
Invasive Pflanze
Die Art wird in etlichen Gebieten, wo sie eingeschleppt wurde, als invasive Art eingestuft. Da sie eine dichte Vegetationsschicht bildet, erdrückt sie die unter ihr befindliche Vegetation. Sie gilt als sehr aggressiv auf Guam und Saipan. Auf Hawaii gilt sie als Problem in Gärten, an Straßenrändern und in natürlicher Vegetation.[2] Die Bekämpfung erfolgt zum Teil durch Ausbringung von Insekten, etwa den Käfern Acythopeus cocciniae und Acythopeus burkhartorum (Curculionidae) und dem Schmetterling Melittia oedipus (Sessidae).[3] Weitere Bekämpfungsarten sind das Aufbringen von 2,4-D oder Triclopyr an die basalen Stammteile oder von Triclopyr und Dicamba auf die Blätter, mechanische Bekämpfung ist wirkungslos.
Literatur
- Norbert Holstein: Monograph of Coccinia (Cucurbitaceae). In: PhytoKeys, Band 54, August 2015, S. 1-166, doi:10.3897/phytokeys.54.3285.
- Amanda Spooner, James Carpenter, Gillian Smith, Kim Spence: Coccinia grandis. In: Florabase, the Western Australian Flora, abgerufen 13. April 2008. (Merkmale)
- R. W. Robinson, D. S. Decker-Walters: Cucurbits. CAB International, Wallingford 1997, S. 111. ISBN 0-85199-133-5 (Nutzung)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Xu YouKai, Liu HongMao, Dao XiangSheng: The nutritional contents of Coccinia grandis and its evaluation as a wild vegetable. Acta Botanica Yunnanica, Band 25, 2003, S. 680-686 (Abstract)
- ↑ Coccinia grandis auf der Global Invasive Species Database, abgerufen 13. April 2008.
- ↑ R. Muniappan: Biological Control of Ivy Gourd, Coccinia grandis on Guam. Forschungsprojekt auf Guam, abgerufen 13. April 2008.