Bürgenstock-Bahn

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Die Bürgenstock-Bahn ist eine meterspurige Standseilbahn im Schweizer Kanton Nidwalden am Vierwaldstättersee.

Bau

Initiant der Bürgenstock-Bahn war Franz Josef Bucher-Durrer, ein Hotelpionier, welcher verschiedene Hotels auf dem Bürgenstock besass. Um seinen Gästen einen einfacheren Aufstieg zu diesen zu bieten, beantragte er eine Konzession für eine elektrische Standseilbahn hinauf auf den Bürgenstock, welche ihm im Dezember 1886 erteilt wurde.

Im 1887 erhielt Bucher die Baubewilligung und sofort wurde mit dem Bahnbau begonnen. Der Bau, welcher durch die Firma Bellbarg ausgeführt wurde, barg verschiedene Schwierigkeiten, führte doch die Strecke ab der Dampfschiffstation in Kehrsiten auf 434 m ü.M., auf dem steilen und felsigen Gelände hinauf zu den Hotels auf 874 m ü.M. Daher wurde die Linie nur einspurig mit einer Ausweichstelle angelegt. Die Ausweiche war zudem in einer Kurve angelegt und erst nach einer zusätzlichen Expertise, welche die Sicherheit des Ausweichbetriebes festgestellte, erteilte das Bundesamt für Verkehr die Betriebsbewilligung.

Die Eröffnung der 944 Meter langen Standseilbahn erfolgte am 8. Juli 1888. Um die Attraktivität weiter zu steigern, liess Bucher-Durrer 1905 den Hammetschwand-Lift bauen, der sich rund zwei Kilometer östlich der Bergstation befindet.

Technik

Die Antriebsstation befindet sich auf der Bergstation Bürgenstock. Das Drahtseil wickelt sich dort über 2 je 4 m grosse Räder, welche hintereinander angeordnetet sind und je 3 Rillen aufweisen.

Von 1888 bis 1996 besass die Bahn ein eigenes Stromkraftwerk in Buochs. 1996 verkaufte sie dieses und bezieht seither den Strom vom Elektrizitätswerk Niedwalden (EWN).

Ursprünglich betrug die Geschwindigkeit 1 m/s und die beiden roten, je 40 Reisende fassenden, offenen Holzwagen waren mit einem Zahnstangenbremssystem Abt ausgerüstet.

1910 wurden die Wagen ersetzt, fassten je 80 Reisende plus Wagenführer und waren mit einer Zangenbremsen ausgerüstet. Mit der Verstärkung des elektrischen Antriebes konnte auch die Geschwindigkeit auf 1.6 m/s erhöht werden, womit die Fahrzeit von 16 Minuten auf 10 Minuten gesenkt wurde.

Der nächste Umbau erfolgte 1928. Die Revidierten Wagen erhielten eine Schnellschlussbremse und der Antrieb wurde erneuert. Nun betrug die Fahrzeit 6,5 min bei einer Geschwindigkeit von 2,7 m/s

1980 erhielt die Bahn einen neuen elektrischen Antrieb und eine Automatische Steuerung, eine Fernüberwachungsanlage, sowie eine neue Betriebs- und Sicherheitsbremse. Die Geschwindigkeit stieg erneut, auf 3m/s.

Im Jahr 2002 wurden die Wagen revidiert und erhielten einen neuen hölzigen Wagenaufbau. Daneben gab es eine neue Sicherheitssteuerung und Fernüberwachungsanlage.

Betrieb

Die Bürgenstockbahn ist eine Saison-Bahn welche nur von April bis Oktober in Betrieb ist und dabei bis 180'000 Personen befördert.

Daten

Talstation Kehrsiten: 434 m.ü.M.
Bergstation Bürgenstock: 874 m.ü.M.
Höhendifferenz: 440 m
Spurweite: 1000 mm
Baulänge: 944 m
Neigung: In Kehrsiten 27 %, ab Mitte Strecke bis Bürgenstock 58 %
Antrieb:elektrisch
Fahrgeschwindigkeit: 3 m/s
Anzahl Wagen: 2 (Pendelbahn), 80 Personen/Wagen
Förderleistung: 630 Personen/Std. in einer Richtung
Zugseildurchmesser: 37 mm
Seilführungsrollen: 108 gerade Rollen, 94 schiefe Rollen