Provinz Bolívar (Ecuador)
Provinz Bolívar Provincia de Bolívar | |||||
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Lage | |||||
Die Provinz Bolívar in Ecuador
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Koordinaten | 1° 37′ S, 79° 7′ W | ||||
Basisdaten | |||||
Hauptstadt | Guaranda | ||||
Eingerichtet | 23. April 1884 | ||||
Gliederung | 7 Kantone | ||||
Einwohnerzahl | 199.078 (2022)[1] | ||||
– Anteil an Ecuador | ca. 1,2 % | ||||
Fläche | 3.945 km² (2010) | ||||
– Anteil an Ecuador | ca. 1,5 % | ||||
Bevölkerungsdichte | 50 Einw./km² | ||||
Kennzeichen | |||||
Kfz-Kennzeichen | B | ||||
Postleitzahl | EC02 | ||||
Vorwahl | 03 | ||||
ISO 3166-2 | EC-B | ||||
Politik | |||||
Nationalversammlung | 3 von 137 Sitzen | ||||
Interaktive Karte | |||||
www.bolivar.gob.ec | |||||
Datenherkunft: Wikidata |
Die Provinz Bolívar (span. Provincia de Bolívar) ist eine Provinz der Republik Ecuador. Sie liegt an der Westkordillere der Anden und hat auf einer Fläche von rund 4000 km² etwa 200.000 Einwohner. Ihre Hauptstadt ist Guaranda. Der Name der Provinz ist derjenige des Befreiungskämpfers Simón Bolívar.
Lage und Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Provinz Bolívar liegt im westlichen Teil Zentralecuadors am Westhang der Anden. Sie grenzt im Norden an die Provinz Cotopaxi, im Osten an Tungurahua und Chimborazo, im Süden an Chimborazo und Guayas und im Westen an Los Ríos.
Das Gelände der Provinz Bolívar, die eine der kleinsten ist, ist durch eine ungleichmäßige Landschaft mit Höhenlagen zwischen 300 und 4000 Metern geprägt. Das Höhenniveau steigt generell von der Küstenebene im Osten, die an der Grenze zur Provinz Los Ríos beginnt, zur andinen Westkordillere (um den Chimborazo) an.
Der größte Teil der Provinz ist durch das in Nord-Süd-Richtung verlaufende Chimbo-Tal geprägt, das zwischen der Haupt-Westkordillere der Anden (um den Chimborazo, der sich zum Teil in der Provinz befindet) und einer Seitenkordillere liegt. Der westliche Teil der Provinz fällt von der Seitenkordillere her recht steil ab, die an der Grenze zur Provinz Los Ríos in die Küstenebene übergeht.
Der höchste Berg der Provinz ist der Chuquinac mit 4011 m.
Das Klima ist im östlichen, höhergelegenen Teil feucht-kühles Höhenklima, im stärker abfallenden westlichen Teil gemäßigt und sehr feucht. Die mittlere Temperatur der Provinz wird mit 13,5°C angegeben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historisch wurde die Gegend, in der sich die Provinz befindet, als Region der Chimbos bezeichnet, die in enger Beziehung zu den Puruhá standen. 1534 gründete Sebastián de Belalcázar das Corregimiento (Vogtei) Chimbo.
Nach der Unabhängigkeit (1820) entstand aus dem Koregiment mit dem Gesetz über die territoriale Ordnung Großkolumbiens von 1824 der Kanton Guaranda der Provinz Chimborazo. Dieser Status blieb auch nach der Abspaltung Ecuadors von Großkolumbien (1830) bestehen. 1860 wurde der Kanton Guaranda gemeinsam mit dem kurz zuvor geschaffenen Kanton Chimbo aus der Provinz Chimborazo aus- und in die neue Provinz Los Ríos eingegliedert. 1884 wurde schließlich eine neue Provinz eingerichtet, die als Hommage an Simón Bolívar dessen Namen erhielt. Ihre Kantone waren zunächst Guaranda, Chimbo und San Miguel.
Entwicklung der Einwohnerzahl der Provinz Bolívar bei Volkszählungen seit 1990 zum jeweiligen Gebietsstand:
Jahr | Einwohner | +/- |
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1990[2] | 155.088 | – |
2001[3] | 169.370 | 9,2 % |
2010[4] | 183.641 | 8,4 % |
2022[1] | 199.078 | 8,4 % |
Datenherkunft: Wikidata |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wichtigsten Wirtschaftszweige in der Provinz sind Landwirtschaft (u. a. Mais, Bohnen, Bananen, Apfelsinen, Kakao, Kaffee, Kartoffeln und Gemüse), die hauptsächlich in familiären Kleinbetrieben betrieben wird, und Viehzucht. Die verarbeitenden Betriebe der Provinz sind vor allem agroindustrieller Art: Im Kanton Caluma findet sich eine Zitronenpresse, in Salinas wird Käse produziert. Balzapamba ist für seine Keramik und Apfelsinen-Verarbeitung bekannt, San José de Chimbo für seine Gitarrenbauer.
Die Provinz verfügt über eine Universität in Guaranda.
Kantone
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Provinz Bolívar ist derzeit in sieben Kantone unterteilt. Diese sind (in der Reihenfolge ihrer Einrichtung):
- Guaranda (eingerichtet 1824, Hauptort: Guaranda)
- Chimbo (eingerichtet 1860, Hauptort: San José de Chimbo)
- San Miguel de Bolívar (eingerichtet 1877, Hauptort: San Miguel)
- Chillanes (eingerichtet 1967, Hauptort: Chillanes)
- Caluma (eingerichtet 1980, Hauptort: Caluma)
- Echeandía (eingerichtet 1984, Hauptort: Echeandía, benannt nach Manuel Echeandía (1783–1850), einem in Guaranda geborenen Mitstreiter Bolívars)
- Las Naves (eingerichtet 1992, Hauptort: Las Naves)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oswaldo Rivera Villavicencio: Ecuador: Provincias y Capitales, Ed. Edigaralde (Quito), 2. Auflage Oktober 2004, S. 23–32.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Instituto Nacional de Estadística y Censos (Hrsg.): Principales resultados. (spanisch, abgerufen am 26. September 2023).
- ↑ www.ecuadorencifras.gob.ec. In: Zensus in Ecuador 1990. (abgerufen am 31. Juli 2022).
- ↑ www.ecuadorencifras.gob.ec. In: Zensus in Ecuador 2001. (abgerufen am 31. Juli 2022).
- ↑ www.ecuadorencifras.gob.ec. In: Zensus in Ecuador 2010. (abgerufen am 5. Juli 2022).