Provinz Bolívar (Ecuador)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. September 2023 um 13:46 Uhr durch QQuinindé (Diskussion | Beiträge) (Weblinks).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Provinz Bolívar
Provincia de Bolívar
Flagge der Provinz ?
Flagge Wappen
Lage
Lage in EcuadorGalápagosEsmeraldasCarchiImbaburaSucumbiosOrellanaNapoPichinchaSanto Domingo de los TsáchilasManabíCotopaxiTungurahuaBolívarLos RíosGuayasCañarChimborazoPastazaMorona SantiagoAzuaySanta ElenaEl OroLojaZamora ChinchipeKolumbienPeru
Lage in Ecuador
Die Provinz Bolívar in Ecuador
Koordinaten 1° 37′ S, 79° 7′ WKoordinaten: 1° 37′ S, 79° 7′ W
Basisdaten
Hauptstadt Guaranda
Eingerichtet 23. April 1884
Gliederung 7 Kantone
Einwohnerzahl 199.078 (2022)[1]
– Anteil an Ecuador ca. 1,2 %
Fläche 3.945 km² (2010)
– Anteil an Ecuador ca. 1,5 %
Bevölkerungsdichte 50 Einw./km²
Kennzeichen
Kfz-Kennzeichen B
Postleitzahl EC02
Vorwahl 03
ISO 3166-2 EC-B
Politik
Nationalversammlung 3 von 137 Sitzen
Interaktive Karte
Karte
www.bolivar.gob.ec
Datenherkunft: Wikidata

Die Provinz Bolívar (span. Provincia de Bolívar) ist eine Provinz der Republik Ecuador. Sie liegt an der Westkordillere der Anden und hat auf einer Fläche von rund 4000 km² etwa 200.000 Einwohner. Ihre Hauptstadt ist Guaranda. Der Name der Provinz ist derjenige des Befreiungskämpfers Simón Bolívar.

Lage und Geographie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Provinz Bolívar liegt im westlichen Teil Zentralecuadors am Westhang der Anden. Sie grenzt im Norden an die Provinz Cotopaxi, im Osten an Tungurahua und Chimborazo, im Süden an Chimborazo und Guayas und im Westen an Los Ríos.

Das Gelände der Provinz Bolívar, die eine der kleinsten ist, ist durch eine ungleichmäßige Landschaft mit Höhenlagen zwischen 300 und 4000 Metern geprägt. Das Höhenniveau steigt generell von der Küstenebene im Osten, die an der Grenze zur Provinz Los Ríos beginnt, zur andinen Westkordillere (um den Chimborazo) an.

Der größte Teil der Provinz ist durch das in Nord-Süd-Richtung verlaufende Chimbo-Tal geprägt, das zwischen der Haupt-Westkordillere der Anden (um den Chimborazo, der sich zum Teil in der Provinz befindet) und einer Seitenkordillere liegt. Der westliche Teil der Provinz fällt von der Seitenkordillere her recht steil ab, die an der Grenze zur Provinz Los Ríos in die Küstenebene übergeht.

Der höchste Berg der Provinz ist der Chuquinac mit 4011 m.

Das Klima ist im östlichen, höhergelegenen Teil feucht-kühles Höhenklima, im stärker abfallenden westlichen Teil gemäßigt und sehr feucht. Die mittlere Temperatur der Provinz wird mit 13,5°C angegeben.

Historisch wurde die Gegend, in der sich die Provinz befindet, als Region der Chimbos bezeichnet, die in enger Beziehung zu den Puruhá standen. 1534 gründete Sebastián de Belalcázar das Corregimiento (Vogtei) Chimbo.

Nach der Unabhängigkeit (1820) entstand aus dem Koregiment mit dem Gesetz über die territoriale Ordnung Großkolumbiens von 1824 der Kanton Guaranda der Provinz Chimborazo. Dieser Status blieb auch nach der Abspaltung Ecuadors von Großkolumbien (1830) bestehen. 1860 wurde der Kanton Guaranda gemeinsam mit dem kurz zuvor geschaffenen Kanton Chimbo aus der Provinz Chimborazo aus- und in die neue Provinz Los Ríos eingegliedert. 1884 wurde schließlich eine neue Provinz eingerichtet, die als Hommage an Simón Bolívar dessen Namen erhielt. Ihre Kantone waren zunächst Guaranda, Chimbo und San Miguel.

Entwicklung der Einwohnerzahl der Provinz Bolívar bei Volkszählungen seit 1990 zum jeweiligen Gebietsstand:

Jahr Einwohner +/-
1990[2] 155.088
2001[3] 169.370 9,2 %
2010[4] 183.641 8,4 %
2022[1] 199.078 8,4 %
Datenherkunft: Wikidata

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigsten Wirtschaftszweige in der Provinz sind Landwirtschaft (u. a. Mais, Bohnen, Bananen, Apfelsinen, Kakao, Kaffee, Kartoffeln und Gemüse), die hauptsächlich in familiären Kleinbetrieben betrieben wird, und Viehzucht. Die verarbeitenden Betriebe der Provinz sind vor allem agroindustrieller Art: Im Kanton Caluma findet sich eine Zitronenpresse, in Salinas wird Käse produziert. Balzapamba ist für seine Keramik und Apfelsinen-Verarbeitung bekannt, San José de Chimbo für seine Gitarrenbauer.

Die Provinz verfügt über eine Universität in Guaranda.

Karte der Provinz Bolívar mit Kantonen

Die Provinz Bolívar ist derzeit in sieben Kantone unterteilt. Diese sind (in der Reihenfolge ihrer Einrichtung):

  1. Guaranda (eingerichtet 1824, Hauptort: Guaranda)
  2. Chimbo (eingerichtet 1860, Hauptort: San José de Chimbo)
  3. San Miguel de Bolívar (eingerichtet 1877, Hauptort: San Miguel)
  4. Chillanes (eingerichtet 1967, Hauptort: Chillanes)
  5. Caluma (eingerichtet 1980, Hauptort: Caluma)
  6. Echeandía (eingerichtet 1984, Hauptort: Echeandía, benannt nach Manuel Echeandía (1783–1850), einem in Guaranda geborenen Mitstreiter Bolívars)
  7. Las Naves (eingerichtet 1992, Hauptort: Las Naves)
  • Oswaldo Rivera Villavicencio: Ecuador: Provincias y Capitales, Ed. Edigaralde (Quito), 2. Auflage Oktober 2004, S. 23–32.
  1. a b Instituto Nacional de Estadística y Censos (Hrsg.): Principales resultados. (spanisch, abgerufen am 26. September 2023).
  2. www.ecuadorencifras.gob.ec. In: Zensus in Ecuador 1990. (abgerufen am 31. Juli 2022).
  3. www.ecuadorencifras.gob.ec. In: Zensus in Ecuador 2001. (abgerufen am 31. Juli 2022).
  4. www.ecuadorencifras.gob.ec. In: Zensus in Ecuador 2010. (abgerufen am 5. Juli 2022).