Županovice u Dešné
Županovice | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Jihočeský kraj | |||
Bezirk: | Jindřichův Hradec | |||
Fläche: | 448[1] ha | |||
Geographische Lage: | 48° 57′ N, 15° 30′ O | |||
Höhe: | 512 m n.m. | |||
Einwohner: | 50 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 378 81 | |||
Kfz-Kennzeichen: | C | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Písečné – Dešná | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 1 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Luboš Bureš ml. (Stand: 2024) | |||
Adresse: | Županovice 14 378 81 Slavonice | |||
Gemeindenummer: | 562424 | |||
Website: | www.obec-zupanovice.cz |
Županovice (deutsch Zoppanz) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 15 Kilometer südöstlich von Dačice (Datschitz) an der Grenze zu Österreich und gehört zum Okres Jindřichův Hradec (Bezirk Neuhaus). Die Gemeinde hat 67 Einwohner.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Županovice befindet sich in den Hügeln östlich der Mährischen Thaya. Südlich des Dorfes verlaufen die Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls.
Nachbarorte sind Chvalkovice im Norden, Dešná (Döschen) im Osten, Rancířov (Ranzern) im Südosten, Ziernreith im Süden, Unterpertholz im Südwesten, Písečné (Piesling) im Westen sowie Nové Sady und Marketa im Nordwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sopanowicz im Jahre 1320. Der Ort bestand zu dieser Zeit aus einer Siedlung und einem Lehngut des Bistums Olmütz. Nach einer Teilung gehörte der Ort bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zu zwei unterschiedlichen Herrschaften und wurde dann zusammen mit Dešná Teil der Herrschaft Pullitz.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Österreich-Ungarn gehörende südmährische Ort, der 1910 zu 84 % von Deutschmährern bewohnt wurde, durch den Vertrag von Saint-Germain zur Tschechoslowakei. Zwischen 1938 und 1945 gehörte der Ort infolge des Münchner Abkommens zum Reichsgau Niederdonau.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Am 7. Juni 1945 wurde Zoppanz, zeitgleich mit den umliegenden Orten von Tschechen besetzt. Sie nahmen Männer als Geiseln und vertrieben anschließend die Ortsbevölkerung und zuletzt die Geiseln über die Grenze nach Österreich.[3]
1964 verlor der Ort seine Selbständigkeit und wurde nach Chvalkovice eingemeindet. 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Dešná. Seit 1990 ist Županovice wieder eine selbständige Gemeinde.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Volkszählung | Einwohner gesamt | Volkszugehörigkeit der Einwohner | ||
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Jahr | Deutsche | Tschechen | Andere | |
1880 | 122 | 116 | 6 | 0 |
1890 | 111 | 105 | 6 | 0 |
1900 | 104 | 104 | 0 | 0 |
1910 | 127 | 107 | 20 | 0 |
1921 | 123 | 101 | 21 | 1 |
1930 | 121 | 96 | 24 | 1 |
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Gemeinde Županovice sind keine Ortsteile ausgewiesen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Kreuzer: Die Besiedlung des Raumes von Zlabings und Neubistritz. (Die Herren von Tierna) (= Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Südmährens. 4). Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1973.
- Heinz Engels (Hrsg.): Sudetendeutsches Wörterbuch. Band 1. Oldenbourg, München u. a. 1988, ISBN 3-486-54822-0.
- Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. In den Heimatkreisen Neubistritz, Zlabings, Nikolsburg und Znaim. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1992, ISBN 3-927498-16-5, S. 264.
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Der Kreis Neubistritz (Südböhmen) und das Zlabingser Ländchen von A bis Z. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 2008, S. 253.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- http://www.m-dacicko.cz/page.php?fp=clenske-obce/zupanovice (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2024. Suche in Webarchiven) (cz)
- Kulturdatenbank der Heimatvertriebenen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.uir.cz/obec/562424/Zupanovice
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ Alfred Schickel, Gerald Frodl: Die Geschichte der deutschen Südmährer von 1945 bis zur Gegenwart (= Geschichte Südmährens. Bd. 3). Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0, S. 327, 331.
- ↑ Josef Bartoš, Jindřich Schulz, Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. Band 9: Okresy Znojmo, Moravský Krumlov, Hustopeče, Mikulov. Profil, Ostrava 1984.