107. Kongress der Vereinigten Staaten
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107. Kongress der Vereinigten Staaten | |
3. Januar 2001 – 3. Januar 2003 | |
Präsident | Bill Clinton (D) (bis 01/2001) George W. Bush (R) (ab 01/2001) |
Mitglieder | 100 Senatoren 435 Abgeordnete |
Senatsmehrheit | Demokraten (D) A1 |
Senatspräsident | Al Gore (D) (bis 01/2001) Dick Cheney (R) (ab 01/2001) |
Hausmehrheit | Republikaner (R) |
Speaker | Dennis Hastert (R) |
A1 Nur Januar 2001: Stimmgleichheit, scheidender Vizepräsident der Vereinigten Staaten (Demokrat) mit Ausschlag gebender Stimme. Januar bis Juni 2001: Stimmgleichheit, Vizepräsident der Vereinigten Staaten (Republikaner) mit Ausschlag gebender Stimme. Juni 2001 bis November 2002: Demokratische Mehrheit. |
Der 107. Kongress der Vereinigten Staaten beschreibt die Legislaturperiode von Repräsentantenhaus und Senat in den Vereinigten Staaten zwischen dem 3. Januar 2001 und dem 3. Januar 2003. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse I) waren am 7. November 2000 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Im Repräsentantenhaus ergab sich eine Republikanische Mehrheit.
Im Senat änderten sich im Verlauf der Sitzungsperioden zwei Mal die Mehrheitsverhältnisse. Von Januar bis Juni 2001 hielten sowohl Demokraten als auch Republikaner im Senat 50 Sitze. Im Januar 2001 hatte im Falle eines Unentschiedens bei Abstimmungen der scheidende amerikanische Vizepräsident Al Gore von den Demokraten, der sonst nicht stimmberechtigt ist, in seiner Rolle als Senatspräsident das entscheidende Votum abzugeben. Ab dem 20. Januar hatte der neue amerikanische Vizepräsident Dick Cheney von den Republikanern in seiner Rolle als Senatspräsident das entscheidende Votum abzugeben. Im Juni 2001 trat der zuvor republikanische Senator Jim Jeffords als dann parteiloser Senator der Demokratischen Fraktion bei, sodass diese bis November 2002 eine Mehrheit hatte. Gegen Ende der Amtszeit erlangten die Republikaner wieder einen knappen Vorsprung mit einem Mandat, was sich aber bis zur Bildung des 108. Kongresses nicht mehr auf das Gesetzgebungsverfahren auswirkte.
Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1990.
Wichtige Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 3. Januar 2001: Im Senat gibt es bei einem Stimmenverhältnis von 50 zu 50 keine Mehrheit. Der noch amtierende Demokratische Vizepräsident Al Gore verleiht in seiner Eigenschaft als Senatsvorsitzender mit seiner Stimme den Demokraten die Mehrheitskontrolle für die Zeit zwischen dem 3. und dem 20. Januar.
- 3. Januar 2001: Hillary Clinton, Frau des bisherigen Präsidenten Bill Clinton, wird als erste Frau eines amtierenden oder ehemaligen Präsidenten Mitglied im Kongress.
- 20. Januar 2001: George W. Bush und Dick Cheney werden als Präsident bzw. Vizepräsident vereidigt. Als neuer Vizepräsident übernimmt Cheney auch den Vorsitz im Senat, wo er die von seinem Vorgänger am 3. Januar geschaffenen Mehrheitsverhältnisse zu Gunsten der Republikaner ändert. Dadurch wird Trent Lott Mehrheitsführer im Senat.
- 6. Juni 2001: Senator Jim Jeffords verlässt die Republikanische Partei und kündigt an im Senat mit den Demokraten zu stimmen. Dadurch erhalten diese dort die Mehrheit zurück, und Tom Daschle wird neuer Mehrheitsführer im Senat.
- 11. September 2001: Die Terroranschläge am 11. September 2001 lösen weltweit Betroffenheit aus. Die Folgen bestimmen in den folgenden Jahren die amerikanische Außen- und Innenpolitik.
- 20. September 2001: George W. Bush berichtet vor einem gemeinsamen Ausschuss beider Kongresskammern über die Untersuchungen der Anschläge vom 11. September und ruft den Krieg gegen den Terror aus.
- 7. Oktober 2001: Die Operation Enduring Freedom beginnt.
- 9. Oktober 2001: Es werden Anthrax-Anschläge auf einige Senatsmitglieder verübt, darunter Tom Daschle.
- Dezember 2001: Der sogenannte Corporate Financial Skandal wird publik.
- 12. Juni: Der australische Premierminister John Howard spricht vor dem Kongress. Die Rede sollte eigentlich schon am 12. September 2001 gehalten werden, wurde aber wegen der Terroranschläge vom 11. September verschoben.
Die wichtigsten Gesetze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Sitzungsperioden des 107. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet:
- 26. Oktober 2001: USA PATRIOT Act, 107-56
- 8. Januar 2001: No Child Left Behind Act, PL 107-110
- 30. Juli 2002: Sarbanes-Oxley Act, PL 107-204
- 16. Oktober 2002: Iraq Resolution, PL 107-243
- 21. Oktober 2002: Sudan Peace Act, PL 107-245
- 29. Oktober 2002: Help America Vote Act , PL 107-252
- 25. November 2002: Heimatschutzgesetz , PL 107-296
Zusammensetzung nach Parteien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Repräsentantenhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei)
|
Total | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Republikaner | Unabhängige | Demokraten | Vakant | |||
stimmte mit Republikanern | stimmte mit Demokraten | |||||
Ende des 106. Kongresses | 222 | 0 | 1 | 210 | 433 | 2 |
Anfang | 221 | 1 | 1 | 211 | 434 | 1 |
31. Januar 2001 | 220 | 433 | 2 | |||
30. März 2001 | 210 | 432 | 3 | |||
15. Mai 2001 | 221 | 433 | 2 | |||
28. Mai 2001 | 209 | 432 | 3 | |||
5. Juni 2001 | 210 | 433 | 2 | |||
19. Juni 2001 | 222 | 434 | 1 | |||
5. August 2001 | 221 | 433 | 2 | |||
16. August 2001 | 220 | 432 | 3 | |||
6. September 2001 | 219 | 431 | 4 | |||
16. Oktober 2001 | 220 | 211 | 433 | 2 | ||
20. November 2001 | 221 | 434 | 1 | |||
18. Dezember 2001 | 222 | 435 | 0 | |||
24. Juli 2002 | 210 | 434 | 1 | |||
1. August 2002 | 223 | 0 | ||||
9. September 2002 | 209 | 433 | 2 | |||
28. September 2002 | 208 | 432 | 3 | |||
30. November 2002 | 209 | 433 | 2 | |||
Abschließendes Stimmenverhältnis | 51,5 % | 48,5 % | ||||
Beginn des 108. Kongresses | 229 | 0 | 1 | 205 | 435 | 0 |
Senat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei)
D = Demokraten I = Independent (Unabhängige) R = Republikaner IMN = Independence Party of Minnesota |
Total | Notes | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
D | I | R | IMN | Vacant | |||
Ende des 106. Kongresses | 46 | 0 | 54 | 0 | 100 | 0 | |
Anfang | 50 | 0 | 50 | 0 | 100 | 0 | Vizepräsident Al Gore (D) entschied das Unentschieden mit seiner Stimme |
20. Januar 2001 | 50 | 50 | Der neue Vizepräsident Dick Cheney entschied das Unentschieden mit seiner Stimme. | ||||
6. Juni 2001 | 50 | 1 | 49 | James Jeffords wechselte von den Republikanern zu den Unabhängigen und stimmte für die Demokraten. | |||
25. Oktober 2002 | 49 | 99 | 1 | Paul Wellstone (D) verstorben. | |||
5. November 2002 | 1 | 100 | 0 | Der neutrale Dean Barkley übernahm Wellstones Sitz. | |||
25. November 2002 | 48 | 1 | 50 | Jim Talent (R) übernahm, den Sitz von Jean Carnahan (D). Es gab aber keine Reorganisation da der Senat keine Sitzungsperiode hatte. | |||
30. November 2002 | 49 | 99 | 1 | Rücktritt von Phil Gramm (R) | |||
2. Dezember 2002 | 50 | 100 | 0 | John Cornyn (R) wurde Gramms Nachfolger | |||
Abschließendes Stimmenverhältnis | 49 % | 50 % | 1 % | ||||
Anfang des 108. Kongresses | 48 | 1 | 51 | 0 | 100 | 0 |
Amtsträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Repräsentantenhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amt | Name | |
---|---|---|
Sprecher des Repräsentantenhauses | Dennis Hastert (R) |
Führung der Mehrheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amt | Name | Wahlkreis | Amtszeit | |
---|---|---|---|---|
Mehrheitsführer | Dick Armey (R) | |||
Mehrheitswhip | Tom DeLay (R) |
Führung der Minderheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amt | Name | |
---|---|---|
Minderheitsführer | Dick Gephardt (D) | |
Minderheitswhip | David E. Bonior (D) bis 15. Januar 2002, Nancy Pelosi (D) ab 15. Januar 2002 |
Senat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amt | Name | Amtszeit | |
---|---|---|---|
Präsident des Senats | Dick Cheney (R) | ||
Präsident pro tempore | Robert Byrd (D) bis 20. Januar 2001, Strom Thurmond (R), bis 6. Juni 2001, Robert Byrd |
Führung der Mehrheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amt | Name | |
---|---|---|
Mehrheitsführer | Tom Daschle (D) bis 20. Januar 2001, Trent Lott (R), bis 6. Juni 2001, Tom Daschle | |
Mehrheitswhip | Harry Reid (D) bis 20. Januar 2001, Don Nickles (R), bis 6. Juni 2001, Harry Reid |
Führung der Minderheitspartei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amt | Name | |
---|---|---|
Minderheitsführer | Trent Lott (R), bis 20. Januar 2001, Tom Daschle (D) bis 6. Juni 2001, Trent Lott (R) | |
Minderheitswhip | Don Nickles (R) bis 20. Januar 2001, Harry Reid (D) bis 6. Juni 2001, Don Nickles (R) |
Senatsmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe Liste der Mitglieder des Senats im 107. Kongress der Vereinigten Staaten
Mitglieder des Repräsentantenhauses
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Kongressabgeordnete vertraten im 107. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:
Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:
- Amerikanisch-Samoa
- Eni Faleomavaega (D)
- District of Columbia
- Guam
- Puerto Rico:
- Amerikanische Jungferninseln
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Mitglieder des Senats im 107. Kongress der Vereinigten Staaten
- Wahl zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 2000
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Congressional Record for the 107th Congress Dokumentensammlung (Project THOMAS der Library of Congress)
- bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 107 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 107. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)