Adolph Jentsch

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Jentsch auf einem Ersttagsbrief aus dem Jahr 1973

Adolph Stephan Friedrich Jentsch (* 29. Dezember 1888 in Dresden; † 18. April 1977 in Windhoek, Südwestafrika) war ein namibischer Landschaftsmaler deutscher Abstammung (Deutschnamibier).

Jentsch studierte von 1903 bis 1905 an der Kunstgewerbeschule Dresden und von 1905 bis 1914 an der Königlichen Akademie der bildenden Künste bei Robert Sterl, Johannes Raphael Wehle, Richard Müller und Oskar Zwintscher. Er besuchte Frankreich, Italien, das Vereinigte Königreich und die Niederlande. Um dem drohenden Zweiten Weltkrieg zu entgehen, zog Jentsch 1938 nach Namibia, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1977 blieb.[1] Gezeigt werden Werke von ihm u. a. in Südafrika in der Johannesburg Art Gallery in Johannesburg, der Südafrikanischen Nationalgalerie in Kapstadt und in der Pretoria Art Gallery in Pretoria.[2]

Namibische Briefmarke von 1973

Vor 1925 malte er Porträts, nach seiner Ankunft in Namibia widmete er sich der namibischen Landschaft.[2] Er bereiste Namibia intensiv, um sich schließlich nahe Dordabis – etwa 60 km von Windhoek entfernt – niederzulassen. Jentsch malte Landschaften in Aquarell und Öl. Er interessierte sich für die orientalische Philosophie und war durch die chinesische Kunst beeinflusst – insbesondere durch den Daoismus.[3][4] Er interessierte sich auch für Yoga.[5] Namibische Briefmarken von 1973 zeigen fünf Berglandschaften von ihm.[1][4][6] Jentsch lebte bei den von Funckes auf der Farm. In 1975 wurde dort eine alte Scheune durch ein Feuer vernichtet, wobei wichtige Werke von ihm verloren gingen.[5][4]

  • 1913: Königlich Sächsische Staatsmedaille für Kunst und Wissenschaft[3]
  • 1958: als erster namibischer Bürger erhielt er das Bundesverdienstkreuz[2]
  • 1962: Medal of Honour for Painting, S.A. Akademie vir Kuns en Wetenskap[3][2]
  • Peter Burghard Strack: Adolph Jentsch. Die Bilder aus der Zigarrenkiste. 2003
  • Mark A. Meaker: Adolph Jentsch — Prayers in Paint. In: Gallery Magazine, Autumn 1984[7]
  • Olga Levinson: Adolph Jentsch. 1973[3]
  • Olga Levinson: Jentsch. South West Africa Annual, 1970[3]
  • Esme Berman: Art and artists of South Africa. Kapstadt, 1970
  • F. L. Alexander: Art in South Africa. Kapstadt, 1962
  • Anton Hendriks: Adolph Jentsch. In: Fontein, Vol. 1, No. 1, 1960
  • Adolph Jentsch, SWA.: An appreciation with reproductions of watercolours painted by Jentsch in the surroundings of Brack. Essays von Otto Schöder und P. Anton Hendriks, Swakopmund, 1958 (zu seinem siebzigsten Jahrestag)
  • Otto Schröder: Adolph Jentsch. In: Lantern, Vol.3, No.4, April–June, 1954
  • Adolph Jentsch. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 77, De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-023182-3, S. 535.
  • Catrin Ritter: Jentsch, Adolph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 18: Hubatsch–Ingouf. E. A. Seemann, Leipzig 1925, S. 520 (biblos.pk.edu.pl).

Einzelnachweise

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  1. a b Lebenslauf, Absolut Art Gallery, Stellenbosch (Südafrika)
  2. a b c d Sas Kloppers: Directory of Namibian Artists Dream Africa Productions and Publishing, 2012, S. 76-77., ISBN 978-0-620-51746-1.
  3. a b c d e Adolph Jentsch. Namibiana Buchdepot. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  4. a b c ArcyArt, South African Art – ursprüngliche Quelle dieses Lebenslaufs: Berman, Edition von 1994, Art & Artists of South Africa, Southern Book Publishers.
  5. a b Lebenslauf, Johannes Borman Fine Art, Kapstadt (Südafrika) – basiert auf weiteren vier Quellen
  6. Fotos der Briefmarken von Jentsch (www.mountainstamp.com) (Memento vom 15. Februar 2018 im Internet Archive)
  7. Beitrag im Gallery Magazine mit Fotos, Herbst 1984, Adolph Jentsch — Prayers in Paint (Gebete in Farbe) von Mark A. Meaker