Anne Dieu-le-Veut

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Anne Dieu-le-veut (auch bekannt als Marie-Anne oder Marianne, * 28. August 1661 in der Bretagne; † 11. Januar 1710 in Cap-Haïtien)[1][2] war eine französische Piratin. Sie war eine der wenigen weiblichen Bukanier.[3]

Anne stammte aus der Bretagne.[3]

Sie wurde vermutlich als Kriminelle nach Tortuga deportiert. Berichten zufolge kam sie dort während der Regentschaft Bertrand de La Bouëres an, der von 1665 bis 1675 der Gouverneur der Insel war. 1684 heiratete sie den Boukanier Pierre Lelong, der am 15. Juli 1690 in einem Kampf starb. Mit ihm hatte sie ein Kind, Marie Margueritte Yvonne Lelong (1688–1774). 1691 heiratete sie Joseph Chérel, der im Juni 1693 starb. Mit ihm hatte sie ein weiteres Kind, Jean-François Chérel (1692–1732).

Im Juli 1693 heiratete sie den holländischen Boukanier und Marineoffizier von Saint-Domingue, Laurens de Graaf.[4] Er stimmte der Heirat zu, nachdem er sie beleidigte und sie ihn darauf mit einer Schusswaffe bedrohte.[5]

Der traditionellen Beschreibung dieses Ereignisses zufolge, hatte Anne de Graff zu einem Duell herausgefordert, um ihren verstorbenen Ehemann zu rächen. Laurens zog sein Schwert, und Anne ihre Pistole. Darauf ergab sich Laurens und sagte, dass er nicht gegen eine Frau kämpfen würde. Von Annes Mut angetan, machte er ihr einen Heiratsantrag.[6] Anne und de Graaf heirateten am 28. Juli 1693. Durch diese Ehe entstanden zwei Kinder, Marie Catherine de Graff (1694–1743) und ein Sohn, der im Kindesalter starb.

Karriere als Piratin

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Anne Dieu-Le-Veut stand de Graaf auf seinem Piratenschiff während seiner Kaperfahrten zur Seite. Im Gegensatz zum damals herrschenden Aberglauben, eine Frau an Bord zu haben brächte Unglück, wurde Anne von der Besatzung von de Graafs Schiff stattdessen als Maskottchen und Glücksbringer angesehen und bekam ihren Anteil an der Beute.[7]

Sie soll sich aktiv an der Piraterie ihres Ehemannes beteiligt und an seiner Seite gekämpft haben. Dabei teilte das Paar die Kompetenzen eines Kapitäns, genau wie es bei Anne Bonny und Calico Jack der Fall war, untereinander auf. Im Gegensatz zu Bonny hat sie ihr Geschlecht nie verheimlicht. In den Geschichten über Anne wurde sie als tapfer, strikt und rücksichtslos bezeichnet. Während dieser Zeit wurde sie unter dem Beinamen Dieu-Le-Veut („Gott will es“) bekannt.

1693 überfiel de Graaf die britische Kolonie Jamaika und wurde dafür befördert und nach Île à Vache versetzt. Im Mai 1695 schlugen die Briten mit einem Angriff auf Port-de-Paix zurück und nahmen Anne und ihre Kinder für die nächsten drei Jahre gefangen[8], während die Franzosen erfolglos versuchten, sie zu befreien. 1698 wurde sie entlassen und mit ihrem Ehemann wieder vereint. Abgesehen von ihrem Todesdatum ist dies ihre letzte historische Erwähnung.[9]

Einzelnachweise

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  1. Généalogie et Histoire de la Caraïbe. Nr. 231. (2009).
  2. Médéric Louis Elie Moreau de Saint-Méry. Loix et constitutions des colonies franc̜oises de l'Amérique sous le vent: Chez l'auteur (1784).
  3. a b Ulrike Klausmann, Marion Meinzerin, Gabriel Kuhn: Women pirates and the politics of the Jolly Roger Black Rose Books (1997), ISBN 1-55164-058-9.
  4. Louis Moréri. Le Grand Dictionnaire Historique Ou Le Mélange Curieux De L'Histoire Sacrée Et Profane, Band 8. Brandmuller. (1745), Seite 1054.
  5. Kris E. Lane. Blood and Silver: A History of Piracy in the Caribbean and Central America. Signal Books (1999), ISBN 1-902669-00-2.
  6. Pierre Margry. Relations et mémoires inédits pour servir à l'histoire de la France sous les Pays d'outre-mer tirés des archives du ministère de la marine et des colonies. Challamel (1867).
  7. Jean-Jacques Seymour. Les chemins des proies: une histoire de la flibuste. Ibis Rouge. (2010), ISBN 2-84450-365-9. Seite 299.
  8. David Marley. Wars of the Americas: A Chronology of Armed Conflict in the New World, 1492 to the Present. ABC-CLIO, (1998), ISBN 0-87436-837-5.
  9. Pierre-François-Xavier de Charlevoix, Jean-Baptiste Le Pers. Histoire De L'Isle Espagnole Ou De S. Domingue. L'Honoré (1733). Seite 429.