Bariumplatinid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Bariumplatinid
_ Ba2+ 0 _ Pt
Allgemeines
Name Bariumplatinid
Andere Namen

Bariummonoplatinid

Verhältnisformel BaPt
Kurzbeschreibung

schwarzer glänzender Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 66983-47-9
Wikidata Q15730225
Eigenschaften
Molare Masse 332,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

9,2 g·cm−3[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 332​‐​302
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bariumplatinid, genauer Bariummonoplatinid, BaPt, ist ein Salz des Bariums mit dem ungewöhnlichen Pt-Ion.

Außer Bariummonoplatinid existieren ein Dibariumplatinid (Ba2Pt, CAS-Nr. 848411-12-1) und ein Tribariumdiplatinid (Ba3Pt2, CAS-Nr. 861260-06-2).

Gewinnung und Darstellung

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Bariumplatinid kann durch Reaktion von Barium und Platin bei etwa 1000 °C unter einer Argonatmosphäre gewonnen werden.[1]

Die Struktur von Bariumplatinid ähnelt der von Nickelarsenid mit der Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194[1], ist aber durch Bildung von Pt–Pt-Bindungen entlang der c-Achse stark komprimiert. Der Bindungslänge zwischen den Platin-Atomen beträgt 271 pm.[4] Das Barium gibt ein Valenzelektron an das Platin ab, die Verbindung ist also als (Ba2+)(Pt)·e zu formulieren. Bariumplatinid gilt als erstes Beispiel einer Zintl-Phase, in welchem die polyatomare Struktur durch ein Übergangselement etabliert wird.[5][4]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Andrey Karpov, Jürgen Nuss u. a.: Covalently Bonded [Pt] - Chains in BaPt: Extension of the Zintl−Klemm Concept to Anionic Transition Metals? In: Journal of the American Chemical Society. Band 126, 2004, S. 14123, doi:10.1021/ja0401186.
  2. Eintrag zu Bariumsalze in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Dezember 2024. (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag barium salts, with the exception of barium sulphate, salts of 1-azo-2-hydroxynaphthalenyl aryl sulphonic acid, and of salts specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 29. Dezember 2024. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. a b Martin Jansen: Effects of relativistic motion of electrons on the chemistry of gold and platinum. In: Solid State Sciences. Band 7, Dezember 2005, S. 1464–1474, doi:10.1016/j.solidstatesciences.2005.06.015.
  5. Maria Barysz, Yasuyuki Ishikawa: Relativistic Methods for Chemists. Springer Science & Business Media, 2010, ISBN 978-1-4020-9975-5, S. 67.