Darnebeck
Darnebeck Gemeinde Beetzendorf
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Koordinaten: | 52° 40′ N, 11° 4′ O | |
Höhe: | 41 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,54 km²[1] | |
Einwohner: | 47 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 10 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Jeeben | |
Postleitzahl: | 38489 | |
Vorwahl: | 039000 | |
Lage von Darnebeck in Sachsen-Anhalt
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Dorfkirche Darnebeck
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Darnebeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darnebeck, ein leicht gebogenes kurzes Straßendorf mit Kirche, liegt vier Kilometer südlich von Beetzendorf und sieben Kilometer nordwestlich der Stadt Klötze in der Altmark am Alten Wasser, einem Zufluss der Jeetze.[1][3]
Nachbarorte sind Tangeln im Westen, Wohlgemuth und Beetzendorf im Norden, Jeeben im Nordosten, Bandau im Osten, Ristedt im Süden und Neu-Ristedt im Südwesten.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter bis 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde im Jahre 1357 als Darnebeck erstmals urkundlich erwähnt, als die von Bartensleben dem Markgrafen Ludwig Hebungen aus verschiedenen Dörfern geben.[4] Weitere Nennungen sind 1420 dacz dorff czu dermbecke, 1500 darmke, 1608 Dernebegk, 1687 Darnebeck[1] sowie auch 1804 Darnebeck, ein Dorf mit einem Rademacher.[5]
Das Dorf brannte 1837 fast ganz ab.[6] Im Jahre 1838 wurde der Lehrer Carl August Klaer als Küster und Schullehrer der neu „fundierten“ Schulstelle in Darnebeck bestellt.[7]
Das Großsteingrab Darnebeck wurde spätestens im 19. Jahrhundert zerstört.
Herkunft des Ortsnamens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf das germanische Wort „darni“ für „heimlich“ zurück. Der Ortsname könnte „verborgener Bach“ bedeuten.[8]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark, 1807 bis 1808 zum Kanton Klötze, anschließend bis 1813 zum Kanton Jübar im napoleonischen Königreich Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Darnebeck aus dem Landkreis Salzwedel die Gemeinde Jeeben eingemeindet.[9]
Nach der Eingemeindung der Gemeinde Jeeben in Beetzendorf am 1. Januar 2009 wurde Darnebeck ein Ortsteil der Gemeinde Beetzendorf.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Kirchengemeinde Darnebeck, die früher zur Pfarrei Jeeben gehörte,[14] wird heute betreut vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dorfkirche in Darnebeck ist kleiner Ziegelfachwerkbau aus dem Jahre 1865[16] mit einer spätgotischen Glocke.[8] Das Bauwerk endet in einem fünfseitigen Schluss und trägt einen Dachreiter über dem Westteil. Eine Instandsetzung des Inneren erfolgte in den Jahren 1992/93. Innen ist das Bauwerk flachgedeckt mit einer 1931 eingebauten Westempore.
Ein Schnitzaltarretabel stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, die Figuren sind zum Teil älter, möglicherweise aus der Mitte des 14. Jahrhunderts; sie wurden vermutlich aus einer Nachbargemeinde hierher gebracht. Im Mittelschrein ist eine geschnitzte Figurengruppe aus Anna selbdritt zwischen den beiden seitlich sitzenden Heiligen Katharina und Barbara sowie den beiden stehenden Ritterheiligen Mauritius und Georg zu sehen. In den Flügeln sind links die Heiligen Stephanus, Nikolaus (?) und Laurentius, rechts ein Relief mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige dargestellt. Auf dem Schrein ist ein nicht zugehöriges Kruzifix zwischen zwei vollplastischen Schnitzfiguren (Johannes der Evangelist und Muttergottes) aus der Zeit um 1500 zu sehen. Die übrige Ausstattung stammt aus der Zeit um 1866.[17]
Sage aus Darnebeck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alfred Pohlmann überlieferte 1901 eine Sage über eine spukende schwarze Sau mit ihren 63 Ferkeln, die sich an einem großen Feldstein auf einem Fußsteig zwischen Darnebeck und Ristedt aufhielt. Sie stellte sich den zur Nachtzeit Vorübergehenden in den Weg. Ihre Ferkel bildeten einen Kreis um den Wanderer, kletterten an ihm hoch und quälten ihn, bis er wahnsinnig oder tot war. Es soll an der Stelle ein Mord an einer armen Witwe und ihren 7 Kindern verübt worden sein.[18] Hanns H. F. Schmidt erzählte die Sage im Jahre 1994 unter dem Titel „Unheimliche Schweinerei“ nach. Er ergänzte, dass der Findling inzwischen zerschlagen wurde.[19]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Darnebeck im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 143 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark. Band 1: A–K. In: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII; Klaus Neitmann [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 68; Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt. Reihe A. Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts. Band 23). 2 Bände, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, Darnebeck wnw Klötze, S. 481–483.
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 329–330, 39. Darnebeck (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 481–483, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 337 (Digitalisat).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 370 (Digitalisat ).
- ↑ J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 329–330, 39. Darnebeck (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1838, ZDB-ID 3766-7, S. 147 (Digitalisat ).
- ↑ a b Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 155.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 143 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 24 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Beetzendorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 6. Mai 2023.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 96.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 160.
- ↑ Alfred Pohlmann: Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutschen Reiches, der Altmark. Franzen & Große, Stendal 1901, S. 60, II. Die spukende Sau zwischen Darnebeck und Riestedt (archive.org).
- ↑ Hanns H. F. Schmidt: Das große Sagenbuch der Altmark. Teil 1 von A wie Abbendorf bis K wie Kläden. dr. ziethen verlag, Oschersleben 1994, ISBN 3-928703-40-4, S. 60.