Diskussion:Sexualisierte Gewalt
Überarbeitungsvorschlag
[Quelltext bearbeiten]Hallo zusammen, ich finde den Artikel zu Sexualisierter Gewalt recht kurz und teilweise etwas ungünstig formuliert. Habe mich daher an die Überarbeitung gemacht und stelle in den nächsten Tagen eine neue Version ein. Dies zur Vorabinfo wegen der umfänglichen Änderung -- ich habe auf einer der Hilfeseiten gelesen, dass sich das bewährt hat. Diskussion dann ggf. am besten anhand des Textes, nicht wahr? Grüße, NetMarie (Diskussion) 13:41, 30. Mär. 2015 (CEST)
- Vielleicht versteht du da auch nur etwas falsch. Es ist sowieso nur ein Szene-Ausdruck und nicht gleichzusetzen mit Sexueller Gewalt, der selbstverständlich ausführlicher ist. Ich hoffe, du willst hier nicht Redundanzen schaffen. – Simplicius Hi… ho… Diderot! 17:21, 30. Mär. 2015 (CEST)
- Ich teile deine Einschätzung nicht, dass es ein "Szene-Ausdruck" ist. Dass der Artikel zu Sexueller Gewalt auf den Artikel zu Sexuellem Missbrauch weiterleitet, finde ich auch nicht so günstig: Sexueller Missbrauch bezieht sich (juristisch) auf Kinder. Wenn überhaupt, müsste der Artikel sexualisierte Gewalt auch dorthin verweisen. Die Diskussionsseite zum Artikel Sexueller Missbrauch ist ja wirklich umfänglich... warst du an dem Prozess beteiligt? Gibt es in der Wikipedia-Welt noch jemanden, der hierzu eine Meinung hat?
- Ich würde den Text, den ich mit meinen Kolleginnen erarbeitet habe, vielleicht einfach hier auf der Diskussionsseite posten. Würdest du, @Simplicius, dann gegenlesen? NetMarie (Diskussion) 09:35, 2. Apr. 2015 (CEST)
- Oh ja, die Weiterleitung ist tatsächlich so sogar unsinnig. Ich setze sie mal um, allgemeiner auf Sexualdelikt bzw. direkt Sexualstrafrecht. Für den deutschen Raum habe ich mal eine Liste mit den Straftatbeständen gemacht: Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
- Selbstverständlich ist es ein Szeneausdruck und ein Zungenbrecher dazu. Feminismus ist keine Wissenschaft, so wie Kommunismus usw. auch keine Wissenschaft ist.
- Grüße – Simplicius Hi… ho… Diderot! 16:49, 2. Apr. 2015 (CEST)
- Ich halte den Begriff sexualisierte Gewalt auch nicht für einen "Szene-Ausdruck" und habe das Gefühl, daß die Abgrenzung zur sexuellen Gewalt zu ungenau bzw. nicht ganz richtig ist. Zwar hab ich mich nicht speziell mit sexualisierter Gewalt beschäftigt, aber der Definition nach, wie sie von einigen WissenschaftlerInnen in der Literatur über die Kinderheime verwendet wird (siehe Geschichte der Heimerziehung in Österreich#Sexualisierte Gewalt), geht es weniger um das, was gemacht wird, sondern um die Intention des Täters: Geht es ihm um seine sexuelle Befriedigung, ist es eher sexuelle Gewalt bzw. sexueller Mißbrauch, geht es ihm hingegen darum, „körperliche Schmerzen, Scham oder Entwürdigung der Opfer [zu] erzeugen“, womöglich noch „als pädagogische oder sexualpädagogische Handlung inszeniert“, dann ist es sexualisierte Gewalt. Klar ist das speziell auf Kinderheime bezogen, aber es läßt sich doch eine relativ genaue Trennlinie erkennen, zu der etwa das Beispiel "Ungewolltes Berühren, Küssen oder auf den Schoß nehmen" nicht so ganz paßt, weil es doch eher nach einer Befriedigung des Täters ausschaut als gewollt entwürdigend. Also ich wäre sehr neugierig auf Deine Überarbeitung, NetMarie. Liebe Grüße, --Häferl (Diskussion) 22:26, 2. Apr. 2015 (CEST) (Zitate stammen aus diesem PDF, S. 498)
- Lieber Haeferl, es geht dir um eine Diffenzierung zwischen "sexueller Gewalt" und "sexualisierter Gewalt". Du sprichst von "Trennlinie".
- Im Grundbegriff "Sexualisierte Gewalt" gibt es diese Trennung überhaupt nicht. Es geht einzig und allein um die Feststellung, dass die Macht an erster Stelle und die Sexualität nur an zweiter Stelle stehe. Aus Perspektive eines traumatisierten Opfers ist das auch so, denn welche Vorstellung bleibt von "Sexualität" nach solchen Gewalterfahrungen noch übrig?
- Die Sichtweise von Heimbetreibern ist für mich da auch nicht erste Quelle; Heimbetreiber beschäftigen und teilweise schützen sie eben auch Täter. Maßgeblich ist für die Wikipedia als Enzyklopädie die Wissenschaft. Wissenschaftliche Quellen müssen hierzu dann schon sein.
- Dass es auch andere Positionen als Gegenmeinung gibt, bringt dieser Artikel zum Ausdruck. Einen verlässlichen Erstnachweis für den Ausdruck "sexualisierte Gewalt" habe ich nicht. Im Zweifelsfalle ist es "Monika Gerstendörfer: Der verlorene Kampf um die Wörter. Opferfeindliche Sprache bei sexualisierter Gewalt. Ein Plädoyer für eine angemessenere Sprachführung. 2007"
- Anmerkung: Ich benutze jetzt nicht das Binnen-I. Aber wenn du "WissenschaftlerInnen" verwendest, dann konsequenterweise bitte auch "TäterInnen". So wie du hier schreibst, gehst du sonst (vielleicht sogar ohne Absicht) von dem einseitigen Modell aus, dass nur Männer Täter, oder sogar alle Männer Täter seien. – Simplicius Hi… ho… Diderot! 19:22, 3. Apr. 2015 (CEST)
- Hallo Simplicius! Wie kommst Du denn auf Heimbetreiber und daß das keine wissenschaftliche Studie wäre? Hast Du Dir angeschaut, was ich verlinkt habe? Es ist eine wissenschaftliche Studie über die Vorgänge in Wiener Kinderheimen (und eine der besten noch dazu). Ich habe das Gefühl, von Dir nicht ernst genommen zu werden, denn wenn Du die verlinkte Stelle gelesen hättest, hättest Du bemerkt, daß es bei sexualisierter Gewalt eben nicht zwingend um "Sexualität" geht, sondern etwa auch die Kontrolle der Penisse der Buben, ob sie onaniert haben, oder daß sich Mädchen in gebückter Haltung zur Sauberkeitskontrolle aufstellen mußten, sexualisierte Gewalt ist. Der Begriff greift also wesentlich weiter als die sexuelle Gewalt.
- Natürlich gehe ich nicht davon aus, daß es nur männliche Täter gäbe (das hättest Du aber auch bemerkt, wenn Du in den verlinkten Artikel hineingelesen hättest, bevor Du mir so eine Ahnungslosigkeit unterstellst). Schönen Abend! --Häferl (Diskussion) 20:08, 3. Apr. 2015 (CEST)
- Du interpretierst "sexualisierte Gewalt" als Bezeichnung für leichtere Delikte. Das ist eine denkbare Variante, entspricht aber nicht der Definition von feministischen Gruppen und Opferverbänden, die beide davon ausgehen, das bei allen Formen der sexuellen Gewalt, auch mit Körperkontakt jeglicher Form, der Machtwunsch an erster Stelle stehe und die Sexualität nur beigeordnet sei. Neue Definitionsversuche, zwischen "sexuell" und "sexualisiert" zu unterscheiden, je nachdem, ob es zu körperlichem Kontakt gekommen ist oder nicht, sind da also entbehrlich. – Simplicius Hi… ho… Diderot! 20:19, 3. Apr. 2015 (CEST)
- Ich lese Häferls Anmerkung so, dass "sexualisierte Gewalt" ein Überbegriff für alle Formen ist. (Vielleicht auch nur, weil das meine Haltung ist.) NetMarie (Diskussion) 11:19, 9. Apr. 2015 (CEST)
Im folgenden der (mit Fachkolleginnen erarbeitete) Überarbeitungsvorschlag. Ich bitte um Hinweis, falls ich das besser direkt in den Artikeltext posten soll. Weitere Verlinkung von Quellen/Beleg der Inhalte folgen. Ich wollte vor allem, dass die Diskussion weitergehen kann. NetMarie (Diskussion) 11:43, 9. Apr. 2015 (CEST)
- Ich habe den seinerzeit vorgeschlagenen Artikeltext gelöscht, weil er in dieser Form nicht auf die Diskussionsseite gehört. Er kann in der damaligen Version der Diskussionsseite angesehen werden (Text unterhalb des Inhaltsverzeichnisses). --Lektor w (Diskussion) 02:57, 6. Sep. 2021 (CEST)
- In dieser Form ist dies nur der Versuch einer Begriffsetablierung, wobei der Artikel dann später nachschiebt, dass es um die angebliche Sichtweise von Betroffenen usw. geht. Belege fehlen hierzu auch.
- Formulierungsbeispiele wie "Frauen, die von Sexualisierter Gewalt betroffen sind, Feministinnen und parteilich arbeitende Fachkreise sehen den Begriff "Opfer" kritisch bzw. lehnen ihn ab." zeigen auf, dass es hier weder gelingt, wirklich neutral zu schreiben, noch, die Behauptung mal zu belegen.
- Wenn es um Begriffsetablierungen geht, sollte man es im Sinne einer Enzyklopädie auch so schreiben. – Simplicius Hi… ho… Diderot! 16:10, 9. Apr. 2015 (CEST)
- Betrachtet man den analogen Vergleich zwischen verbaler und verbalisierter Gewalt als Beispiel, wird schnell erkennbar, dass der Begriff "sexualisiert" rein semantisch recht sinnfrei bzw. sinnoffen ist. Denkbar sind zwei Varianten: 1. Die Gewalt ist nicht sexuell und wird dann erst im Nachhinein durch deren Bewertung sexualisiert. 2. Die Gewalt ist anfangs nicht sexuell und wird im Prozess der Gewalt sexuell und ist am Ende sexuelle Gewalt. In beiden Fällen bleibt offen, durch wen oder was diese Sexualisierung vorgenommen wird. --77.191.115.28 01:01, 11. Jun. 2020 (CEST)
- Ganz genau. -isieren bedeutet, zu etwas machen, also in unserem Fall: sexuell machen. Es wird argumentiert, das primäre Ziel sei immer die Gewalt, und das Sexuelle nur ein Mittel dazu (was den Begriff "sexualisiert" rechtfertigen würde), doch diese Annahme halte ich für falsch. Was sich der Täter gedacht hat, das geben doch die meisten Statistiken überhaupt nicht her. Auch der Argumentation aus Opfersicht von NetMarie kann ich nicht folgen. Sie sagt: "Es geht einzig und allein um die Feststellung, dass die Macht an erster Stelle und die Sexualität nur an zweiter Stelle stehe." Genau das haben wir bereits durch den Begriff "sexuelle Gewalt" gegeben, wo "sexuell" nur ein Attribut von "Gewalt" ist. Wir sagen ja nicht "gewaltsame Sexualität". (nicht signierter Beitrag von 2A02:2455:A1:9F00:1D04:5FBA:75B8:447C (Diskussion) 14:40, 22. Jan. 2021 (CET))
Ich habe zum ersten Mal diesen Artikel gelesen und eine Quelle, an der ich selbst mitgearbeitet habe, ergänzt. Insgesamt ist dieser Artikel dürftig, unvollständig und zudem nicht gut strukturiert. Nun sehe ich hier auf der Diskussionsseite, dass vor geraumer Zeit jemand einen meiner Meinung nach wesentlich differenzierteren Vorschlag gemacht hat, der aber nicht angenommen wurde - oder warum wurde dieser neue Textvorschlag nicht in den Artikel eingebracht? --Tine (Diskussion) 17:16, 14. Nov. 2018 (CET)
- warum werden diese zum großen Teil sinnvollen Präzisierungen nicht in den Artikel eingearbeitet? --HilmarHansWerner (Diskussion) 17:51, 4. Sep. 2021 (CEST)
Erstnachweis?
[Quelltext bearbeiten]Hallo allerseits, Nachdem oben die Frage nach einem Erstnachweis aufkam habe ich mal nachgeguckt und bin als erstes gestolpert über: Kruse, Torsten: Die herkömmliche Sozialisation von Jungen und die Konsequenzen daraus für die Prävention sexualisierter Gewalt. Widerspruch - Kritisch-Solidarische Jungen- und Männerarbeit, Kiel, 1996. Ich glaube aber kaum, dass der Text als Erstnachweis taugt. Der Begriff "sexualisierte Gewalt" hatte sich 1996 meines Wissens bereits in den entsprechenden Expert*innenkreisen als mögliche Alternative zu den Begriffen "sexuelle Gewalt" und "sexueller Missbrauch" etabliert. Daher habe ich jetzt mal diesen Abschnit angelegt und frage:
Hast|Haben Du|Sie Ideen|Vorschläge für einen möglichen Erstnachweis für den Begriff "sexualisierte Gewalt"? --Ulric. (Diskussion) 13:27, 29. Sep. 2015 (CEST)
Form von Gewalt gegen Frauen
[Quelltext bearbeiten]Als Antwort auf diese Zusammenfassungszeile von User:JTCEPB. In dem WHO-Text geht es um Gewalt gegen Frauen, richtig. Eine Form von Gewalt gegen Frauen, die von der WHO genannt wird, ist die sexualisierte bzw. sexuelle Gewalt gegen Frauen, vgl. schon die Überschrift "Violence against women: Intimate partner and sexual violence against women" [1]. Vgl. auch Bücher wie Sexualized Violence Against Women and Children: A Psychology and Law Perspective [2], das "sexualized violence" ebenfalls als eine Form von "violence against women" sieht. --SanFran Farmer (Diskussion) 23:05, 23. Jan. 2016 (CET)
- Sexualisierte Gewalt wird auch als Form der Gewalt gegen Männer betrachtet. Vergleiche dazu etwa den Bericht in der en:Forced Migration Review.--JTCEPB (Diskussion) 23:31, 23. Jan. 2016 (CET)
- Ich bestreite nicht, dass auch Jungen und Männer Opfer sexueller Gewalt werden und es ist gut, dass sich das Refugee Studies Centre der Oxford University diesem Thema annimmt. Aber auch diese Publikation sagt, dass sexuelle Gewalt als eine Form von Gewalt gegen Männer "less widely recognized" ist als eine Form von Gewalt gegen Frauen. Außerdem schließen sich die beiden Sichtweisen nicht notwendigerweise aus, sodass dein Argument, dass sexuelle Gewalt auch Jungen und Männern widerfährt kein Argument gegen die Kategorie Gewalt gegen Frauen ist. Die Kategorie heißt meines Wissens nicht „Gewalt ausschließlich gegen Frauen“. Wenn man deine Argumentation konsequent zu Ende denkt, dann darf es eine Kategorisierung „Gewalt gegen X“ nur dann geben, wenn X in 100% der Fälle betroffen ist. Ist X „nur“ in 90% der Fälle betroffen, dann sagst du, dass die Kategorisierung unzulässig ist. Nach dieser Logik dürfte kein Artikel als „Gewalt gegen X“ kategorisiert werden, weil es immer Ausnahmen zur Regel geben wird. Meines Wissens entspricht deine Definition von Gewalt gegen Frauen nicht der gängigen Definition [3]. --SanFran Farmer (Diskussion) 00:00, 24. Jan. 2016 (CET)
- Nein, die Kategorie selbst fordert jedoch, dass die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht eine erhebliche Rolle haben muss, d. h. nicht 100% sonder 75% oder 66% oder sonst eine Zahl die wesentlich größer als 50% ist. Das von die angesprochene "less widely recognized" bedeutet meinem Verständnis nach nur, dass Gewalt gegen Männer häufig verschwiegen/ignoriert wird, nicht aber, dass es selten vorkommt. Weiter heißt es ja etwa, dass in manchen Gebieten über 50% der Männer betrofen sind.--JTCEPB (Diskussion) 00:09, 24. Jan. 2016 (CET)
- Verstehe ich dich richtig, dass dein Argument ist, dass Frauen nicht wesentlich häufiger von sexualisierter Gewalt als Opfer betroffen sind als Männer? --SanFran Farmer (Diskussion) 00:33, 24. Jan. 2016 (CET)
- Nein, Frauen sind häufiger betrofen, dass ist eine Tatsache. Aber Frauen sind nicht häufig genug betroffen, als dass man davon Reden könnte, dass sexualisierte Gewalt ein Problem von Frauen ist, sondern sie ist ein Problem der gesamten Menschheit und gehört deshalb nicht in die Kategorie.--JTCEPB (Diskussion) 01:10, 24. Jan. 2016 (CET)
- Natürlich steht es Dir frei, genügend Artikel zum Thema Gewalt gegen Männer zu schreiben, um eine eigene Kategorie einzurichten, dann kannst Du diesen Artikel auch dort einkategorisieren. Bekanntermaßen können Artikel nämlich in mehrere Kategorien einsortiert werden. --Häferl (Diskussion) 03:07, 24. Jan. 2016 (CET)
- JTCEPB, du hast „häufig genug“ als über 50%, also „75% oder 66% oder sonst eine Zahl die wesentlich größer als 50%“ definiert. Demnach betrifft sexualisierte Gewalt Frauen „häufig genug“. Sexualisierte Gewalt richtet sich Statistiken und Studien nach ganz überwiegend gegen Frauen. --SanFran Farmer (Diskussion) 15:04, 24. Jan. 2016 (CET)
- Nein, Frauen sind häufiger betrofen, dass ist eine Tatsache. Aber Frauen sind nicht häufig genug betroffen, als dass man davon Reden könnte, dass sexualisierte Gewalt ein Problem von Frauen ist, sondern sie ist ein Problem der gesamten Menschheit und gehört deshalb nicht in die Kategorie.--JTCEPB (Diskussion) 01:10, 24. Jan. 2016 (CET)
- Verstehe ich dich richtig, dass dein Argument ist, dass Frauen nicht wesentlich häufiger von sexualisierter Gewalt als Opfer betroffen sind als Männer? --SanFran Farmer (Diskussion) 00:33, 24. Jan. 2016 (CET)
- Nein, die Kategorie selbst fordert jedoch, dass die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht eine erhebliche Rolle haben muss, d. h. nicht 100% sonder 75% oder 66% oder sonst eine Zahl die wesentlich größer als 50% ist. Das von die angesprochene "less widely recognized" bedeutet meinem Verständnis nach nur, dass Gewalt gegen Männer häufig verschwiegen/ignoriert wird, nicht aber, dass es selten vorkommt. Weiter heißt es ja etwa, dass in manchen Gebieten über 50% der Männer betrofen sind.--JTCEPB (Diskussion) 00:09, 24. Jan. 2016 (CET)
- @JTCEPB: Sexuelle Gewalt als Form der Gewalt gegen Männer gegen Sexuelle Gewalt als Form von Gewalt gegen Frauen zu stellen blockiert Raum für sinnvolle Inhalte und Auseinandersetzungen - sowohl mit Geschlechterspezifiken als auch mit Gemeinsamkeiten - und schadet damit allen Betroffenen. Was ist Ihr Interesse? --Ulric. (Diskussion) 19:16, 24. Jan. 2016 (CET)
- Ich bestreite nicht, dass auch Jungen und Männer Opfer sexueller Gewalt werden und es ist gut, dass sich das Refugee Studies Centre der Oxford University diesem Thema annimmt. Aber auch diese Publikation sagt, dass sexuelle Gewalt als eine Form von Gewalt gegen Männer "less widely recognized" ist als eine Form von Gewalt gegen Frauen. Außerdem schließen sich die beiden Sichtweisen nicht notwendigerweise aus, sodass dein Argument, dass sexuelle Gewalt auch Jungen und Männern widerfährt kein Argument gegen die Kategorie Gewalt gegen Frauen ist. Die Kategorie heißt meines Wissens nicht „Gewalt ausschließlich gegen Frauen“. Wenn man deine Argumentation konsequent zu Ende denkt, dann darf es eine Kategorisierung „Gewalt gegen X“ nur dann geben, wenn X in 100% der Fälle betroffen ist. Ist X „nur“ in 90% der Fälle betroffen, dann sagst du, dass die Kategorisierung unzulässig ist. Nach dieser Logik dürfte kein Artikel als „Gewalt gegen X“ kategorisiert werden, weil es immer Ausnahmen zur Regel geben wird. Meines Wissens entspricht deine Definition von Gewalt gegen Frauen nicht der gängigen Definition [3]. --SanFran Farmer (Diskussion) 00:00, 24. Jan. 2016 (CET)
Es dürfte wohl keine Zweifel (mehr) daran geben, dass der Artikel sexualisierte Gewalt in der Kategorie Gewalt gegen Frauen aufgeführt werden sollte. Daher habe ich die Kategorie jetzt wieder eingetragen. --Ulric. (Diskussion) 12:10, 28. Jan. 2016 (CET)
- Doch, ich habe weiterhin ein Problem damit, da z.B. in The Sexual Victimization of Men in America: New DataChallenge Old Assumptions steht, dass die Prävalenz sexualisierter Gewalt zwischen den beiden Geschlechtern gleich ist.--JTCEPB (Diskussion) 21:01, 29. Jan. 2016 (CET)
- Das steht dort nicht, insbesondere nicht die Prävalenz der Täterschaft. Es würde helfen, wenn klar wäre, was du verändern möchtest außer die Kategorie zu entfernen. Ich habe den Eindruck, dass du den Punkt betonen möchtest, dass Männer auch Opfer von sexualisierter Gewalt werden können und das kannst du gerne mit zuverlässigen Sekundärquellen tun. Auch die Einstellungen von Tätern sind sicher in einigen Aspekten ähnlich, unabhängig davon, ob sich die Gewalt gegen weibliche oder männliche Opfer richtet. Das stimmt, aber das ändert nichts daran, dass sexualisierte Gewalt auch eine Form von Gewalt gegen Frauen darstellt. Ich stimme Ulric.+ zu, dass es sowohl geschlechtssoezifische Aspekte als auch Gemeinsamkeiten gibt. Ich würde es gut und für die Lesenden nützlich finden, die Vielfalt an Forschungsergebnissen über die situativen, demographischen und Einstellungsfaktoren, die mit der Verübung sexualisierter Gewalt zusammenhängen, darzustellen. Dann wären die Zusammenhänge sicher noch deutlicher. --SanFran Farmer (Diskussion) 21:41, 29. Jan. 2016 (CET)
- Da kann ich SanFran Farmer nur zustimmen. Als weiteres Beispiel für das Verständnis des Begriffs „geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen“ möchte ich an dieser Stelle auf die Begriffsbestimmungen in Artikel 3 der Istanbul-Konvention hinweisen: »Im Sinne dieses Übereinkommens [...] bezeichnet der Begriff „geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen“ Gewalt, die gegen eine Frau gerichtet ist, weil sie eine Frau ist, oder die Frauen unverhältnismäßig stark betrifft«. Die Einordnung von sexualisierter Gewalt als eine Form von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen steht demnach in keinem Widerspruch dazu, dass auch Männer Opfer von sexualisierter Gewalt werden. --Ulric. (Diskussion) 12:05, 30. Jan. 2016 (CET)
- Ich habe auch ein Problem mit dieser Exklusiv-Kategorisierung „zugunsten“ einer bestimmten Opfergruppe (ich formuliere bewusst sehr deutlich). Zu dem Artikel sind die Kategorien Sexueller Missbrauch und Sexualdelikt verlinkt -- in denen auch Frauen als Opfergruppe enthalten sind, so dass mit diesen beiden Kategorien alle potenziellen Opfer angesprochen sind. Da es keine Kategorien Gewalt gegen Kinder oder Gewalt gegen Transgender gibt (die sicher nicht weniger häufig von auch sexualis. Gewalt betroffen sind als Frauen), ganz zu schweigen von einer Kat. Gewalt gegen Männer, sehe ich eine massive Verletzung von NPOV in der einseitigen Zusatzkategorisierung mit der Kat. Gewalt gegen Frauen und kommentiere die betr. Kat im Art. erstmal aus, bis dazu eine substantiellere Disk unter dem Gesichtspunkt POV / NPOV hier stattgefunden hat. Es ist doch unstreitig, dass Mädchen und Frauen ungleich häufiger Opfer von Gewalt werden -- aber die gegenseitige Beeindruckung (Konkurrenz) im Zitieren von Prozentzahlen sagt doch noch nichts über die sachliche Richtigkeit einer bestimmten Kategorisierung aus .... Qaswa (Diskussion) 15:34, 30. Jan. 2016 (CET)
- P. S.: Nachträglich habe ich mich schlauer gemacht und eine Kategorie:Gewalt gegen Kinder und Jugendliche entdeckt. Da mit dieser Kat. dem mich vorher störenden Alleinstellungsanspruch der Gewalt gegen Frauen eine weitere, genauso von sexualisierter Gewalt getroffene Menschengruppe zur Seite gestellt werden kann, werde ich diese Kat. mit-verlinken. Ein kleiner Sturm im Wasserglas also, soweit es mich betrifft. Ich hoffe, mit der zusätzlichen Kat. kein neues Problem zu schaffen .... Qaswa (Diskussion) 16:54, 30. Jan. 2016 (CET)
- Also ich sehe da kein neues Problem, sondern eine gute Lösung für das Problem, dass eine zutreffende Kategorienennung falsche Assoziationen wecken kann.
- Kleine Nachträge zur Diskussion: Das von mir eingebrachte Zitat aus der Istanbul-Konvention:»Gewalt, die gegen eine Frau gerichtet ist, weil sie eine Frau ist« finde ich von der Tendenz her fragwürdig, wenn es eigentlich um gesellschaftliche Strukturen geht, aufgrund derer sich sexualisierte Gewalt gegen als weiblich gelesene und zugewiesene Personen richtet. Und: Letztendlich kann nur die jeweils betroffene Person beurteilen, welche Strukturen wirksam waren. --Ulric. (Diskussion) 10:49, 24. Feb. 2016 (CET)
- P. S.: Nachträglich habe ich mich schlauer gemacht und eine Kategorie:Gewalt gegen Kinder und Jugendliche entdeckt. Da mit dieser Kat. dem mich vorher störenden Alleinstellungsanspruch der Gewalt gegen Frauen eine weitere, genauso von sexualisierter Gewalt getroffene Menschengruppe zur Seite gestellt werden kann, werde ich diese Kat. mit-verlinken. Ein kleiner Sturm im Wasserglas also, soweit es mich betrifft. Ich hoffe, mit der zusätzlichen Kat. kein neues Problem zu schaffen .... Qaswa (Diskussion) 16:54, 30. Jan. 2016 (CET)
- Ich habe auch ein Problem mit dieser Exklusiv-Kategorisierung „zugunsten“ einer bestimmten Opfergruppe (ich formuliere bewusst sehr deutlich). Zu dem Artikel sind die Kategorien Sexueller Missbrauch und Sexualdelikt verlinkt -- in denen auch Frauen als Opfergruppe enthalten sind, so dass mit diesen beiden Kategorien alle potenziellen Opfer angesprochen sind. Da es keine Kategorien Gewalt gegen Kinder oder Gewalt gegen Transgender gibt (die sicher nicht weniger häufig von auch sexualis. Gewalt betroffen sind als Frauen), ganz zu schweigen von einer Kat. Gewalt gegen Männer, sehe ich eine massive Verletzung von NPOV in der einseitigen Zusatzkategorisierung mit der Kat. Gewalt gegen Frauen und kommentiere die betr. Kat im Art. erstmal aus, bis dazu eine substantiellere Disk unter dem Gesichtspunkt POV / NPOV hier stattgefunden hat. Es ist doch unstreitig, dass Mädchen und Frauen ungleich häufiger Opfer von Gewalt werden -- aber die gegenseitige Beeindruckung (Konkurrenz) im Zitieren von Prozentzahlen sagt doch noch nichts über die sachliche Richtigkeit einer bestimmten Kategorisierung aus .... Qaswa (Diskussion) 15:34, 30. Jan. 2016 (CET)
- Doch, ich habe weiterhin ein Problem damit, da z.B. in The Sexual Victimization of Men in America: New DataChallenge Old Assumptions steht, dass die Prävalenz sexualisierter Gewalt zwischen den beiden Geschlechtern gleich ist.--JTCEPB (Diskussion) 21:01, 29. Jan. 2016 (CET)
Neue Studie
[Quelltext bearbeiten]http://www.heise.de/tp/artikel/49/49666/1.html --2A02:8388:6781:9400:72:FCC7:6159:9276 17:08, 13. Okt. 2016 (CEST)
Einleitung und Oma
[Quelltext bearbeiten]Teilt jemand meine Einschätzung, dass der Einleitungssatz des Artikels nicht so ganz omatauglich ist? Die Verschachtelung geht noch bzw. ist nicht das Problem, eher die verschwurbelte Formulierung „‚sexuelle Gewalt‘ gemäß feministischem Verständnis […] deuten“ (Oma fragt: Was ist der Unterschied zwischen sexueller und sexualisierter Gewalt?), und zwar bezogen auf Begriffe („Begriffe deuten etwas“?). Wahrscheinlich trifft die Formulierung den Sachverhalt sogar recht gut, nur habe nicht einmal ich (und ich bin keine Oma) nach dem Lesen des Satzes eine Vorstellung davon, was der Mehrwert der Formulierung ist und was sie überhaupt bedeuten soll. Mir scheint die Formulierung nahelegen zu wollen, dass „sexuelle Gewalt“ normalerweise eine Form des Ausleben sexueller Bedürfnisse sei (oder in dieser Bedeutung verwendet wird), Feministinnen darunter aber stattdessen eine Ausübung von Macht (unabhängig von sexuellen Bedürfnissen?) verstehen und zur Abgrenzung den Begriff „sexualisierte Gewalt“ erfunden hätten. Ob das aber stimmt? Keine Ahnung. --78.54.43.35 19:40, 5. Okt. 2018 (CEST)
- Es ist leider immer noch nicht klargestellt. Auch ich bin keine Oma, muss aber trotzdem rätseln, warum es sexualisierte Gewalt und nicht sexuelle Gewalt (war für mich intuitiver wäre) heisst. Wäre super, wenn das jemand explizit im Artikel formulieren könnte. --Pakwesi (Diskussion) 17:50, 15. Apr. 2023 (CEST)
Abgrenzung „Sexualisierte Gewalt“ – „Sexuelle Gewalt“ – „Sexualterror“
[Quelltext bearbeiten]Den Ausdruck „sexualisierte Gewalt“ haben wir gestern in der Tagesschau zum ersten Mal gehört. Da wir wissen wollten, was der Unterschied zu dem lange Zeit etablierten Begriff „sexuelle Gewalt“ ist, schlugen wir hier in diesem Artikel nach, fanden aber keine Erklärung dazu. Der Begriff „sexuelle Gewalt“ wird hier ohne Begründung zum ersten Mal im Abschnitt „Soziobiologische Sicht“ verwendet, wo er anscheinen als Synonym behandelt wird. Da er zumindest bis 2018[4] weitaus häufiger benutzt wurde, sollte die Abgrenzung hier erwähnt sein.
Die oben zitierte Glosse[5] schlägt übrigens als Verbesserung den Begriff „Sexualterror“ vor, der uns treffend und prägnant scheint, und vielleicht auch eine Erwähnung hier verdient. --Tagesschauer*in (Diskussion) 10:13, 26. Mär. 2021 (CET)
eine gute Abgrenzung der Begriffe sexuelle und sexualisierte Gewalt findet sich bei Gerhard Schreiber: Im Dunkel der Sexualität. Sexualität und Gewalt aus sexualethischer Perspektive, De Gruyter, Berlin und Boston 2022, S. 92-114, ISBN 978-3-11071-759-4. Vielleicht ergänzen? (nicht signierter Beitrag von 46.183.103.8 (Diskussion) 16:37, 7. Jul. 2022 (CEST))
- Das könnte doch ergänzt werden; im Artikel von Gerhard Schreiber: Begriffe vom Unbegreiflichen. Beobachtungen zur Rede von „sexueller Gewalt“ und „sexualisierter Gewalt“ in
- Sexualisierte Gewalt in kirchlichen Kontexten/Sexual Violence in the Context of the Church
- Neue interdisziplinäre Perspektiven/New Interdisciplinary Perspectives
- Herausgegeben von/Edited by
- Mathias Wirth, Isabelle Noth, Silvia Schroer
- 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
- Seite 123-145
- heißt es:
- "Handelt es sich bei den infrage stehenden Handlungen um eine – und zwar: gewalthaltige – Form von Sexualität oder um eine – und zwar: sexuelle – Form von Gewalttätigkeit?" (125)
- und weiter
- "Obwohl beide Begriffe die Gewaltqualität der infrage stehenden Handlungen herausstellen, vollzieht sich im Übergang von „sexueller Gewalt“ zu „sexualisierter Gewalt“ deshalb eine wichtige Akzentverschiebung. Während der Begriff „sexuelle Gewalt“ diese Handlungen als gewaltsame sexuelle Handlungen, d. h. als gewaltsame Handlungen im Horizont von Sexualität begreift, werden Gewalt und Sexualität im Begriff „sexualisierte Gewalt“ wesenhaft voneinander entkoppelt und diese Handlungen als primär gewaltsame Handlungen begriffen, in denen Sexualität funktionalisiert wird, um Gewalt auszuüben.²¹ „Die Gewalt sucht sich den Bereich der Sexualität, um den Gewalteffekt zu erhöhen.“²² Diese sexuellen Handlungen imHorizont von Gewalt werden daher nicht als Form von Sexualität, sondern als Form von Gewalt,²³ weniger als Auslebung sexueller Bedürfnisse als vielmehr als gewaltsame Ausübung von Macht und Demonstration von Ohnmacht verstanden."
- Diese Unterscheidung der beiden Begriffe scheint mir schlüssig. Im Text wird auch auf Sexualterror eingegangen. --2001:41B8:83F:4250:0:0:0:B5 13:20, 28. Aug. 2022 (CEST)
Fehlende Form von "sexualisierte Gewalt"?!
[Quelltext bearbeiten]Wenn ich recht sehe, kommen die Fälle nicht vor, wo scheinbar nicht sexuelle Gewalt ihren Ursprung in verdrängter oder verschleierter Sexualität hat, z.b. bei Prügelstrafen auf das bloße Gesäß...?
Auch an Fälle ist meines Erachtens zu denken, wo psychische und körperliche Gewalt, die äußerlich nichts mit Sexualität zu tun hat, ihren Ursprung in nicht befriedigter Sexualität hat. Für diese fehlende Befriedigung kann es dann zahlreiche Gründe geben, von Versagung über Erniedrigung bis hin zu moralischer 'Verklemmung' oder körperlicher Behinderung. --HilmarHansWerner (Diskussion) 17:59, 4. Sep. 2021 (CEST)
- alles TF, bitte Belege. --Kulturkritik (Diskussion) 11:36, 9. Dez. 2021 (CET)
Vergewaltigungslähmung ist keine TF
[Quelltext bearbeiten]@Andrea014: du hast den Abschnitt auskommentiert wegen möglicher TF. Im englisch hin WP gibt es dazu sogar einen ganzen Artikel: https://en.wikipedia.org/wiki/Rape_paralysis. Der Abschnitt müsste wohl nur mit passenden Belegen versehen werden. Ggf. an manchen Stellen auch zurückhaltender formuliert werden z.B. statt „die das Gehirn immer dann auf den Körper ausübt“ -> „die das Gehirn auf den Körper ausüben kann“. --Pakwesi (Diskussion) 17:38, 15. Apr. 2023 (CEST)
- Stimmt, das ist keine TF, Irrtum vom Amt. Sorry! Aber es ist Begriffsetablierung. Ich sehe nicht, dass dieser Begriff in der deutschen Sprache etabliert ist. Fünf Treffer in Google und einer auf Scholar. Und ja, erst hatte ich einen Belegebaustein vorgesehen und mich dann umentschieden. Gruß von --Andrea (Diskussion) 17:48, 15. Apr. 2023 (CEST)
Abschnitt "Kritik am Begriff an der Bezeichnung"
[Quelltext bearbeiten]Ich denke, dass der Hintergrund der Fischer-Kolumne aufgrund seiner juristischen Komplexität näher ausgeführt werden muss, um verständlich zu sein. In einem Beitrag in der KriPoZ wird die Problematik ausführlich aufgedröselt: „Sexualisierte Gewalt“ statt „Sexueller Missbrauch“? Zur Begriffswahl für §§ 176 bis 176b StGB und zur Einordnung der Zwangsmittel in die Missbrauchstatbestände. Als juristischer Laie traue ich mir nicht zu, das freihändig einzudampfen. Fühlt sich jemand berufen, zu helfen? --Deichmatrose (Diskussion) 16:19, 11. Jul. 2023 (CEST)
- Kritik gab es vor allem an einer vorgeschlagenen Übernahme der Bezeichnung in das StGB Deutschlands. Siehe hierzu die Zusammenfassung der Sachverständigen-Äußerungen durch den Bundestagsausschuss in BT-Drs. 19/27928 S. 23 f. Vgl. auch den BT-Artikel zur Sachverständigen-Anhörung. Übrigens wird nicht der Begriff, sondern die Bezeichnung kritisiert. --Pistazienfresser (Diskussion) 18:47, 11. Jul. 2023 (CEST)
- Stimmt, danke für den Hinweis! --Deichmatrose (Diskussion) 19:25, 11. Jul. 2023 (CEST)
Fachwissenschaftliche Definitionen
[Quelltext bearbeiten]In der Einleitung steht, dass "die fachwissenschaftlichen Definitionen" (von sexualisierter Gewalt) "oft nicht deckungsgleich mit den Straftatbeständen" seien. Strafrechtsdogmatik ist aber auch eine Fachwissenschaft, die u.a. die Beurteilung von Gewalthandlungen zum Gegenstand hat und dazu Definitionen aufstellt. Die aktuelle Formulierung suggeriert dagegen, dass das Strafrecht keine zum Thema sexualisierte Gewalt einschlägige Disziplin wäre. Hier sollte stattdessen konkret benannt werden, welche Disziplinen – im Unterschied zur Rechtswissenschaft – die hier gemeinten Definitionen prägen.
Dass es dann im selben Satz nach dem Semikolon mit dem Anspruch "feministisch orientierter Gruppen und Organisationen" weitergeht, ist auch etwas holprig. Natürlich können auch Wissenschaftler feministisch orientiert sein; feministische Gruppen und Organisationen sind aber nicht per se "fachwissenschaftliche" Akteure (um die es im ersten Halbsatz geht). Und ob es legitim ist, wissenschaftliche Arbeit und politischen Aktivismus zu vermengen, ist eine sehr kontrovers diskutierte Frage. --Bujo (Diskussion) 20:01, 25. Sep. 2023 (CEST)
Hallo @Kulturkritik: Könntest du bitte ergänzen, auf welche Fachwissenschaften du dich konkret bezogen hast? Vielen Dank. --Bujo (Diskussion) 13:24, 22. Mär. 2024 (CET)
- Ich habe mal auf die Schnelle den Begriff Psychotherapie verwendet, da mir Psychologie zu allgemein erschien. --Kulturkritik (Diskussion) 03:00, 23. Mär. 2024 (CET)
§ 184i StGB ist nur bedingtes Antragsdelikt
[Quelltext bearbeiten]Siehe Text des § 184i StGB und Antragsdelikt#Bedingtes_Antragsdelikt,_unechtes_Antragsdelikt. Die Staatsanwaltschaft kann auch das besondere öffentliche Interesse bejahen. Die belästigte Person hat daher das Ob der Strafverfolgung nicht ganz in der Hand. --Pistazienfresser (Diskussion) 17:49, 7. Dez. 2023 (CET)
- Siehe auch Sexuelle_Belästigung#Strafantrag und Gesetzesbegründung S. 30-31. Würde dafür plädieren, beide Sätze herauszunehmen und auf Sexuelle Belästigung zu verlinken. --Pistazienfresser (Diskussion) 17:59, 7. Dez. 2023 (CET)
- Zudem ist die körperliche Berührung nur eine Voraussetzung der Tatbestandsmäßigkeit und damit der Strafbarkeit. Subjektiv muss bei der betroffenen Person noch ein Gefühl der Belästigung hinzukommen. --Pistazienfresser (Diskussion) 12:59, 8. Dez. 2023 (CET)
- Habe es entsprechend geändert. --Pistazienfresser (Diskussion) 22:16, 9. Dez. 2023 (CET)
- Die Anmerkungen, besonders zu § 3 AGG sind berechtigt, dennoch lässt sich nach §184i StGB Abs. 3 sagen, dass die sexuelle Belästigung ein relatives Antragsdelikt ist. Daher empfinde ich meine letzte Änderung als berechtigt und würde einen Kompromiss aus beiden Änderungsvorschlägen bevorzugen. --Carocaro20 (Diskussion) 10:47, 31. Jan. 2024 (CET)
- Halte die Ausgestaltung von sexueller Belästigung als relatives/bedingtes Antragsdelikt für ein Detail, das in den Artikel zu sexueller Belästigung gehört. Hier würde ich beispielsweise eher eine Erwähnung der gesetzlichen/juristischen Definition Sexuelle Handlung für sinnvoll halten. --Pistazienfresser (Diskussion) 17:43, 2. Feb. 2024 (CET)
- Die Anmerkungen, besonders zu § 3 AGG sind berechtigt, dennoch lässt sich nach §184i StGB Abs. 3 sagen, dass die sexuelle Belästigung ein relatives Antragsdelikt ist. Daher empfinde ich meine letzte Änderung als berechtigt und würde einen Kompromiss aus beiden Änderungsvorschlägen bevorzugen. --Carocaro20 (Diskussion) 10:47, 31. Jan. 2024 (CET)
- Habe es entsprechend geändert. --Pistazienfresser (Diskussion) 22:16, 9. Dez. 2023 (CET)
- Zudem ist die körperliche Berührung nur eine Voraussetzung der Tatbestandsmäßigkeit und damit der Strafbarkeit. Subjektiv muss bei der betroffenen Person noch ein Gefühl der Belästigung hinzukommen. --Pistazienfresser (Diskussion) 12:59, 8. Dez. 2023 (CET)
Neuer Abschnitt "Machtdynamiken pädagogischer Beziehungen"
[Quelltext bearbeiten]Lieber Luffluff98! Danke für Deine Einfügung! Ich werde das sichten, zugleich aber auskommentieren (<!-- … -->), denn diese Aussagen brauchen einen differenzierten Beleg. Die von Dir eingefügten Belege sind als Quelle durchaus prima, aber leider ohne Seitenangabe. Das führt dazu, dass die Angaben nicht überprüft werden können, denn sich durch Google-Books-Links durchzuwühlen ist nicht wirklich zumutbar. Ich habe dort ein wenig gestöbert, dann aber aufgegeben. Insofern wäre ich dankbar, wenn Du zu den von Dir eingefügten Belegen noch die Seitenzahlen ergänzen könntest, auf die Du Dich beziehst. Wenn die eingefügt sind, kannst Du die Auskommentierung gern wieder entfernen. Allerdings würde ich diesen Text lieber als 5. Abschnitt unter dem Titel Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Beziehungen sehen, denn ein Unterabschnitt sollte nicht allein stehen, sondern durch einen zweiten ergänzt werden. Btw: siehe WP:DU. MfG --Andrea (Diskussion) 10:03, 31. Jan. 2024 (CET)
- Hallo Andrea014,
- danke für deine Rückmeldung, ich werde mich um die Seitenzahlangabe kümmern. Ich würde auch gerne eine zweite Quelle angeben, dort wird mir allerdings "Fehler in Vorlage:Literatur – *** Parameterproblem: Dateiformat/Größe/Abruf nur bei externem Link" angezeigt und ich weiß nicht ganz wie ich dieses Problem lösen kann/soll. Mir wurde die Literatur von der Uni zur Verfügung gestellt und ich finde die online frei verfügbar nicht. Das wäre die folgende Monografie: Giesecke, Hermann (2010): Pädagogik als Beruf. Weinheim/München, Juventa (ISBN 978-3-7799-3262-8)
- Das gleiche Problem habe ich mit dem Werk von Helsper et al., da ich auch dort gern spätere Seiten anführen wollen würde, die nicht im Google-Book verfügbar sind. Das ist folgendes Werk: Werner Thole/Meike Baader/Werner Helsper/Manfred Kappeler/Marianne Leuzinger-Bohleber/Sabine Reh/Uwe Sielert/Christiane Thompson (Hg.): Sexualisierte Gewalt, Macht und Pädagogik. Opladen/Berlin/Toronto, Barbara Budrich (978-3-8474-0046-2)
- Was du mit "Allerdings würde ich diesen Text lieber als 5. Abschnitt unter dem Titel Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Beziehungen sehen, denn ein Unterabschnitt sollte nicht allein stehen, sondern durch einen zweiten ergänzt werden" habe ich leider nicht ganz verstanden, magst du mir das nochmal erklären?
- Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße - Luffluff --Luffluff98 (Diskussion) 11:05, 31. Jan. 2024 (CET)
- Danke für die freundliche Rückmeldung und Dein Benühen um die Seitenzahlen, Luffluff98. Das freut mich!
- Für Dein Problem könnte helfen, die Dokumentation der Vorlage:Literatur zu lesen. Nicht verwendete Parameter sollten stets aus der Vorlage entfernt werden, auch, um den Quelltext nicht aufzublähen. Bei manchen nicht entfernten Parametern gibt es Fehlermeldungen, wenn dort nix eingetragen wurde. Quellen müssen nicht online verfügbar sein, aber dann sollten die entsprechenden Parameter (Dateiformat/Größe/Abruf) entfernt werden.
- Btw: Du beziehst Dich auf wirklich gute Quellen!
- Und mein Vorschlag für einen anderen Ort der Einfügung? Der hat mit den Regeln für Gliederungen zu tun. Gugstu hier: „Jeder Abschnitt kann beliebig viele Unterabschnitte haben, mindestens jedoch zwei.“
- Mit Morgengruß verbleibt die --Andrea (Diskussion) 06:35, 1. Feb. 2024 (CET)
- Hallo Luffluff98,
- poste hier mal die Literaturangabe so, wie du sie verwendet hast und die die von dir genannte Fehlermeldung erzeugt hat. Du hast irgendeine Angabe falsch gemacht, das sollte ein schnell lösbares Problem sein.
- Die Literaturangabe[1]
- ↑ Hermann Giesecke: Pädagogik als Beruf. Juventa, Weinheim/München 2010, ISBN 978-3-7799-3262-8.
- wird so im Quelltext eingegeben:
- {{Literatur |Autor=Hermann Giesecke|Titel=Pädagogik als Beruf |Datum=2010 |Ort=Weinheim/München |Verlag=Juventa|ISBN= 978-3-7799-3262-8 }}
Polizeiliche Kriminalstatistik
[Quelltext bearbeiten]Umseitig wurden reichhaltig Zahlen aus der PKS eingetragen. Das mag interessant erscheinen, widerspricht aber den Regularien der Wikipedia (WP). Hier wird so etwas „Original Research“ genannt und ist das ist gem. WP:TF nicht erwünscht. Die Zahlen verleiten unkundige Leser zu eigenwilligen und nicht immer angemessenen Interpretationen. Sie sollten zunächst andernorts rezipiert und fachkundig interpretiert werden, dann können wir uns darauf beziehen. Insofern werde ich die Zahlen wieder entfernen und bedauere, dass hier Arbeit investiert wurde, die durch meine Entfernung zunichte gemacht wird. Es wäre sinnvoll, wenn sich Neuautoren erst mit dem – zugegebenermaßen üppigen − Regelwerk der WP vertraut machten. Überdies wurden Belege angegeben, die nicht ohne Weiteres überprüft werden können. Ich halte es für nicht zumutbar, sich umfangreiche Excel-Tabellen runterladen und durchsuchen zu müssen, um zu überprüfen, ob die Zahlen richtig sind. Für Neuautoren empfehle ich unser Mentorenprogramm, unsere Starthilfe und unser Tutorial. MfG --Andrea (Diskussion) 15:27, 2. Feb. 2024 (CET)
- Eine Zahl hab ich mal überprüft:
- Umseitig stand: „Die registrierte Anzahl an Tatverdächtigen beträgt 27.922.“
- Danach: „Zur Beziehung zwischen Opfer und Tätern wurden folgende Zahlen durch das Bundeskriminalamt erfasst: ...“
- Diese Zahlen addieren sich aber auf 38.621 und nicht auf 27.922.
- --Andrea (Diskussion) 16:15, 2. Feb. 2024 (CET)
- Die Zahlen sollten schon stimmen. Wenn darin Fehler sind, würde ich auch einen Totalrevert für angemessen halten.
- Werte aus Kriminalstatistiken wie der PKS finden sich in vielen strafrechtlichen Artikeln. Da niemand die Betroffenen selbst befragt hat, halte ich die Übernahme der Werte auch nicht für originäre Forschung.
- Die Verarbeitung von Forschungen zur Einordnung dieser Zahlen würde ich allerdings gerade bei Sexualdelikten für sinnvoll halten. Insbesondere Dunkelfeldforschung inklusive Forschungen zum Anzeigeverhalten.
- Ggf. wären Kriminalstatistiken für Deutschland eher bei einem auf Deutschland bezogenen Artikel angemessen wie bei Sexualstrafrecht (Deutschland) [[[Sexualdelikte (Deutschland)]] gibt es leider nicht als Artikel]?
- --Pistazienfresser (Diskussion) 17:58, 2. Feb. 2024 (CET)
- P. S.: Leider etwas älter dazu in der Wikipedia-Bibliothek bei De Gruyter: Sarah Seifarth, Heike Ludwig: Dunkelfeld und Anzeigeverhalten bei Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform (MSchrKrim) 2016, S. 237 ff. --Pistazienfresser (Diskussion) 18:52, 2. Feb. 2024 (CET)
- Vielen Dank für deinen Einwand, obwohl ich diesen nur bedingt nachvollziehen kann. Besonders in Bezug auf die Zahlen, die angeben wurden. Die Gesamtsumme von 38.621 stand im Text, der nun leider gelöscht wurde. Die alte Version bestand aus einer nicht mehr aktuellen/existierenden Quelle. Daher wäre es als Kompromiss durchaus möglich gewesen, nicht den gesamten Text zu löschen, sondern die Quellen zu überarbeiten. Bei einem solchen Thema ist es meiner Meinung nach wichtig, mit den richtigen Statistiken zu arbeiten, um auf die Notwendigkeit einer geeigneten Rechtslage in Bezug auf Sexualdelikte aufmerksam zu machen. --Carocaro20 (Diskussion) 18:05, 2. Feb. 2024 (CET)
- Danke für Deine Antwort.
- Ja, die „Gesamtsumme von 38.621“ stand im Text, aber in einem anderen Absatz als die Zahlen zur Beziehung zwischen Opfern und Tätern. Ich habe Dir nun vorgeführt, wie es Laien ergehen könnte, die sich dann wundern, dass die Zahl der Täter mit jener der Täter-Opfer-Beziehungen nicht übereinstimmt. Ich bin für derlei nicht Laie und habe im Auge, dass Täter ggf. Übergriffe auf mehrere Opfer verüben – wobei mich allerdings die niedrige Quote von 1,4 Opfern pro Täter erstaunt, die war früher höher. Für die Ursache dessen hätte ich einige Hypothesen, aber die gehören nicht hierher. Mindestens hätte ein vermittelnder Satz hingehört, warum diese beiden Zahlen nicht übereinstimmen. All in all: ich schrieb, dass es bei derart komplexem Zahlenmaterial in einem solch sensiblen Thema einer fachkundigen Rezeption und Interprteation bedarf. Und dabei bleibe ich, auch wenn der Kollege oben schreibt, Zahlen der PKS fänden sich „in vielen strafrechtlichen Artikeln“. Das stimmt, doch wenn ich mich nicht irre, bleibt es bei einzelnen, jeweils leicht überprüfbaren Zahlen, die keiner Einordnung und Interpretation bedürfen. Überdies hilft eine Argumentation mit anderen Artikeln nicht weiter, denn sie können kein Maßstab sein.
- Über die Notwendigkeit hinaus, derart umfangreiches Zahlenmaterial mit kriminologischer Expertise für unsere Leserschaft aufzubereiten, sehe ich die beigefügten Belege als großes Problem. Sie werfen die angegebenen Zahlen nicht aus! Stattdessen handelt es sich um Links zu Übersichtsseiten der PKS: der erste Absatz der Einfügung wurde mit dem Link zu den Falltabellen belegt, dem zweiten wurde der Link zu den Tatverdächtigen insgesamt beigegeben und dem dritten Absatz ein Link zu den Opfertabellen. Soll der Leser doch selber suchen? („Für eine Enzyklopädie ist es wichtig, dass die Angaben in den Artikeln überprüfbar sind.“) Ich habe gesucht mit dem Ergebnis, dass ich mir dicke PDFs runterladen und die angegebenen Zahlen mühsam zusammensuchen musste. Sowas hielte ich nur in einem besonderen und gut begründeten Einzelfall für zumutbar, den ich hier nicht sehe. Belege sollen belegen, was geschrieben steht und das tun die angegebenen Belege nicht. Sie machen umfangreiche eigene Recherche nötig.
- Als Anfänger kannst Du es nicht wissen, aber „Wikipedia ist keine Rohdatensammlung“ (Punkt 7) und nicht dazu da, „um auf die Notwendigkeit einer geeigneten Rechtslage in Bezug auf Sexualdelikte aufmerksam zu machen“, wie Du geschrieben hast. Irgendwann werden die Zahlen in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und dann können wir sie zitieren: „Ziel des Enzyklopädieprojektes ist die Zusammenstellung bekannten Wissens.“ (Punkt 2) (Herv. v. mir)
- Es wird Dich nicht trösten, aber ich hab mal was Vergleichbares für den Artikel Betrug gemacht. Wurde mir rigoros rausgelöscht, was ein frühes Lehrgeld war, das ich in der WP bezahlte. Vor lauter Zorn hab ich dann ein Pamphlet über den Betrug geschrieben. MfG --Andrea (Diskussion) 07:41, 3. Feb. 2024 (CET)
- Danke für Deine Antwort.
Nochmal Kritik an der Bezeichnung
[Quelltext bearbeiten]Der Abschnitt "Kritik an der Bezeichnung" müsste ausgebaut werden: In der jetzigen Version fehlt das wichtigste Argument. Es lautet: Die Rede von "sexualisierter Gewalt" insinuiert, dass die Motive der Täter - in der Regel Männer - im Kern mit Sexualität gar nichts zu tun hätten, sondern darin bestünden, das Opfer - meistens Frauen - zu demütigen und Macht auszuüben, wobei Sexualität nur als Mittel zu diesem Zweck eingesetzt werde. "Sexualisierte Gewalt" ist eine von bestimmten Interessengruppen propagierte Korrektsprech-Formel, der ein normatives Konstrukt "guter", moralisch korrekter Sexualität zugrundeliegt, während zugleich angenommen wird, dass Gewalttäter Sexualität bloß instrumentalisieren, um einen inhaltsleeren Zweck zweckfreier Machtausübung zu realisieren.
Das glaubt kein normaler Mensch. Ich weiß, das ist kein enzyklopädisch relevantes Argument. Die skizzierte Annahme ist allerdings etwa von Camille Paglia schon vor Jahrzehnten kritisiert worden: Als Teil der menschlichen Triebnatur, die durch Kultur eingehegt werden muss, ist Sexualität per se nicht moralisch. (Das wusste übrigens auch Immanuel Kant.) Das Gewaltförmige lässt sich von ihr nicht säuberlich trennen. Zugleich ist die Annahme, die eigentliche Motivation von Triebtätern sei gar nicht ihr Sexualtrieb, doch völlig kontraintuitiv und auch wissenschaftlich überhaupt nicht triftig begründbar. Ich glaube, das ist wirklich ein typisches Beispiel für das gesellschaftliche Problem eines zunehmenden Auseinanderklaffens von ideologisch motivierten "Expertenmeinungen" und Alltagswissen.
Eine Kritik findet sich ausgearbeitet in: Marco Roock, "Der Mann, der immer kann?": kritische Anmerkungen zum Begriff der sexualisierten Gewalt aus politisch-psychologischer Perspektive. GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2. Das ist ein Artikel aus einer reputablen Zeitschrift mit peer review.
https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/39603 (Volltext verfügbar)
Ich zitiere hier das Abstract:
"In den Diskursen um sexuelle Gewalt von Männern gegen Frauen findet sich die weitverbreitete Annahme, dass diese nichts mit Sexualität zu tun habe. Im Gegensatz zum Begriff der sexuellen Gewalt bevorzugen die AutorInnen den der 'sexualisierten Gewalt'. Dieser soll zum Ausdruck bringen, dass Sexualität nur insofern eine Rolle spiele, als sie als 'Mittel' zur Gewaltausübung instrumentell eingesetzt werde. Einziges Ziel sexueller Gewalt sei die Demonstration und Ausübung von Macht durch die sexuelle Erniedrigung des Opfers. Die 'Verflüchtigung des Sexuellen' (Parin) aus dieser Diskussion hat schwerwiegende Folgen für die Täterpsychologie. Die Reduzierung der Motive der Täter auf reine Machtausübung unter instrumenteller Zuhilfenahme von Sexualität stellt ein entscheidendes Problem dar, weil durch diese Argumentation letztlich narzisstisch-phallozentrische Männerphantasien - wenn auch ungewollt - gestützt werden. Darüber hinaus führt die strikte Trennung von Sexualität und Gewalt zu einer harmonischen Verklärung von Sexualität, was eine gesellschaftskritische und -politische Auseinandersetzung mit Sexualität verhindert und die spezifische Grausamkeit sexueller Gewalttaten verdeckt."
Kürzer und etwas unenzyklopädisch formuliert: Die Rede von der "sexualisierten Gewalt" konstruiert ein Bild von Männern, die jederzeit einen Ständer kriegen, wenn sie Frauen (oder auch männliche Opfer) quälen wollen. Und nein, Marco Roock ist nicht irgendein Antifeminist mit AfD-Parteibuch oder dergleichen, sondern ein Soziologe und Psychologe, der sich einer kritischen Gesellschaftstheorie verpflichtet fühlt. (Also ein Linker wie ich.)
Ich würde die Argumentation von Roock ja gerne in den Artikel einpflegen, aber da ich ihn nicht bearbeiten darf, muss ich andere darum bitten, es zu tun. -- 2003:CC:8702:AE00:46EF:14AB:7606:D41 17:24, 7. Feb. 2024 (CET)
- "Die Rede von "sexualisierter Gewalt" insinuiert, dass die Motive der Täter ... im Kern mit Sexualität gar nichts zu tun hätten, sondern darin bestünden, ... Macht auszuüben, wobei Sexualität nur als Mittel zu diesem Zweck eingesetzt werde."
- Diese Formel kann aber auch anders gelesen werden: Sexualisierend tätig sei nicht der Täter, sondern der Bezeichner, der hinter der Gewaltausübung des Täters ein sexuelles Motiv (etwa aus tiefenpsychologischer Sicht) erkennt - das andere Beobachter, auch ggf. Täter und Opfer, nicht so bezeichnen (können).
Anders gesagt: S.G. sei ein aus einem Sexualkomplex entstandener Gewaltkomplex. - Diese Lesung habe ich hier nur einmal exemplarisch genannt, ich habe dafür keine Quelle, und möchte das auch nicht in den Artikel schreiben.
- Ich schreibe das nur um zu illustrieren, dass die simple Erklärung, was sexualisierte von sexueller Gewalt unterscheide - weiterhin fehlt.
- --Bernd.Brincken (Diskussion) 00:33, 29. Mär. 2024 (CET)
Baustein „Quellen fehlen“ im Abschnitt Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Beziehungen
[Quelltext bearbeiten]Hallo Bernd.Brincken, den von dir eingesetzten Baustein „Quellen fehlen“ halte ich für überflüssig. Es handelt sich definitiv nicht um Theoriefindung. Die Aussagen von Hermann Giesecke sind hinreichend belegt. Sicherlich ließe sich der Abschnitt noch etwas geschickter mit den anderen Abschnitten des Artikels verknüpfen, in denen es um Kinderschutz, Prävention usw. geht. Dass es im pädagogischen Umfeld zu sexueller Gewalt kam (vgl. Odenwaldschule#Systematischer sexueller Missbrauch und Co.) ist wohl unbestritten. Und ebenso unstrittig ist, dass die jeweiligen äußeren und situativen Strukturen der pädagogischen Beziehungen die dokumentierten sexuellen Missbräuche begünstigt haben. Ob man diese nun nach Giesecke oder ggf. nach anderen Ansätzen klassifiziert, halte ich dabei für zweitrangig, die kann man ggf. ergänzen. --Eduevokrit (Diskussion) 00:08, 9. Apr. 2024 (CEST)
- Es geht aber in diesem Artikel nun einmal um sexualisierte Gewalt - über sexueller Missbrauch und sexuelle Gewalt gibt es bekanntlich andere Artikel. Die Quellen hätten also zu belegen, wie genau dieser Begriff sexualisierte Gewalt - in Abgrenzung von den vorgenannten - definiert sei. Und das leistet die o.g. Quelle nicht. --Bernd.Brincken (Diskussion) 13:30, 10. Apr. 2024 (CEST)