Eleonore Condorussi
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Eleonore Condorussi (* 1801 in Wean; † 17. Juli 1873 in Bodn) woa'r a östarreichische Schauspülarin.
Familie
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Da Voda von da Eleonore Condorussi woa da in Wean lewate reiche griechische Großhändla Demeter Condorussi, de Schwesta woa de Schauspülarin Emilie Condorussi (1800–1867). Olle zwaa Schwestan, de wo füa eahn Scheeheit berühmt g'wes'n san, hau'm nåch eltiche klanare Provinzbühnan an Plåtz vom Direkta Carl Carl aum Theater an der Wien kriagt. De Eleonore woa'r owa boid de bekaunntare von de zwaa und is füa'r a launge Zeit ane von de beliabtast'n Doastöllarinna vom Weana Publekum g'wes'n. De Schwesta Emilie håt ois Benefizvuastöllung aum 4. Juli 1834 a Roi'n in Der Affe und der Bräutigam vom Johann Nestroy g'håbt und is nåch ihra Hochzeit 1837 mit'n Hofråt Ludwig von Wirkner von da Bühne z'rucktret'n.
Theatakarrier'
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]De Eleonore Condorussi is 1829 vom Theata in Pest aun's Theater an der Wien kumma, wo's aum 13. Mai des Suschen in dem Stückl Der Bräutigam aus Mexico vom Heinrich Clauren geb'n håt. Aum 14. Mai håt's des Käthchen im Das Käthchen von Heilbronn vom Heinrich von Kleist g'spüit. Scho im Septemba von dem Joahr is's fix augaschiat g'wes'n und woa's Pfeffer-Rösel im Stückl Pfeffer-Rösel oder die Frankfurter Messe von da Charlotte Birch-Pfeiffer. Aum 23. Aprül 1830 håt's im Leopoldstädter Theater de Finette in Finette Aschenbrödel oder Rose und Schuh, Zauberspiel mit Gesang und Gruppierungen von da Auguste Schreiber geb'n.[1]
Üwa ane von de ihrich'n Roi'n håt de Zeitschrift Der Adler aum 28. Jänna 1842 g'schrieb'n:
- „(Benefiz) Heute findet im k.k.priv. Theater an der Wien die freie Einnahme der ebenso berühmten als verdienstvollen Bühnenkünstlerin, Dlle.[2] Eleonore Condorussi, statt. Die Direktion hat ihr zu diesem Ende ein neues Stück überlassen, welches von einer gewandten Feder herrührt, und demnach einen günstigen Erfolg erwarten lässt. Es heißt „Die blonden Locken“ und ist eine Lokalposse in drei Akten.“ [vom Carl Meisl][3]
Duach 14 Jahrl'n, von 1829 bis 1843, woa's ans von de beliabtast'n Mitglieda in da Trupp'n vom Direkta Carl. Mit ihra Roi'n in dem Vaudeville Kakadu[4] am 20. Mai 1843 håt's sie füa'r a Zeitl Åbschiad von da Bühne g'numma; owa nåch ana 11-jahrich'n Pause is de seit 1853 mit'n Moriz Ungar vaheirate Frau Condorussi-Ungar aum 22. Mäaz 1854 ois Rosa im Verschwender vom Ferdinand Raimund z'ruckkumma. In dera Bühnanpause håt's a G'spusi mit an Genaräu von dera k.u.k Armee g'håbt.
De Condorussi is aa ois Poss'ndichtarin („Die Räuber bei der Hausunterhaltung oder Die Gefangenen“, Posse mit Gesang in 2 Akten[5]) net gaunz ohne Eafoig blieb'n.
De Condorussi und da Johann Nestroy
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Füa de Eleonore Condorussi håt da Johann Nestroy easchtmois de Figa vom späta so g'hassanan „süßen Mädel“ g'Äschåff'n. Obwoi es Fräulein Condorussi scho seit 1829 auf'n Carl sein Theata tätich woa, aa scho in früachare Nestroy-Stückln, is' eascht duach den Roi'ntypus wiakli bekaunnt wua'n. Im Adolf Bäuerle seina Wiener Theaterzeitung is üwa de Doastöllung von da Sepherl in Die verhängnisvolle Faschingsnacht zum les'n g'wes'n:
- „Von den Darstellern verdient zunächst Dlle. Condorussi höchst ausgezeichnetes Lob. […] Das Publikum, hingerissen von ihrem meisterlichen Spiel, rief sie […] dreimal enthusiastisch hervor.“
Imma woa de Condorussi aa in dene nächst'n füa sie vom Nestroy g'schriebanan Roi'n so eafoigreich und de Beziehung zu eahm off'nboa so eng, dass schließli sei Leb'nsgefäahtin, de Marie Weiler, weidare Roi'n und Kontakt' untabund'n håt. Seitdem håt de Condorussi nia wieda'r a Hauptroi'n, und scho goa ka „süßes Mädel“ in an Nestroy-Stückl kriagt.
Scho bei da Premier' von Der Talisman is de Roi'n von da Salome Pockerl z'wengan Drängan von da Marie nimma vom Fräulein Condorussi g'spüilt wua'n, obwoi's gaunz sicha dafüa de bessare Besetzung g'wes'n warat.[6] Aa in Zukunft håt de Frau Weiler eafoigreich vahndat, dass de mögliche Rivalin uman Nestroy sei Gunst in seine Stück'ln, außa in Neb'nroi'n, auf da Bühne g'staund'n is.
Roi'n in Stückln vom Nestroy (Auswoi)
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Nagerl und Handschuh (1832), de Hyacinthe Maxenpfutsch
- Zampa der Tagdieb (1832), des Stubenmädel Ritti
- Der konfuse Zauberer (1832), de Nymphe
- Die Zauberreise in die Ritterzeit (1832), de Eulalia Sapprawalt
- Der Zauberer Februar (1833), des Kammermädchen Jette
- Der Tritschtratsch (1833), de Mamsell Charlott
- Der Zauberer Sulphurelectrimagneticophosphoratus (1834), des Stubenmädchen Lisette
- Müller, Kohlenbrenner und Sesseltrager (1834), de Heloise
- Die Fahrt mit dem Dampfwagen (1834), in Flachkopf sei Tochta Nanette
- Die Familien Zwirn, Knieriem und Leim (1834), de Madame Leim
- Weder Lorbeerbaum noch Bettelstab (1835), in Blasius Grundl sei Tochta Julie
- Die beiden Nachtwandler (1836), in Brauchengeld sei Tochta Emilie
- Eine Wohnung ist zu vermiethen in der Stadt (1837), in Gundlhuber sei Tochta Amalie
- Moppels Abentheuer (1837), de neuseeländischen Häuptlingstochta Erilla
- Das Haus der Temperamente (1837), in Herrn von Braus sei Tochta Walburga
- Glück, Mißbrauch und Rückkehr (1838), in Eisenkorn sei Tochta Friederike
- Gegen Torheit gibt es kein Mittel (1838), de Aglaja Perlthau
- Die verhängnisvolle Faschingsnacht (1839), de Magd Sepherl
- Der Färber und sein Zwillingsbruder (1840), de Mamsell Roserl
- Der Erbschleicher (1840), des Bauernmadl Agnes
- Das Mädl aus der Vorstadt (1841), de Weißnäharin Sabine
- Liebesgeschichten und Heurathssachen (1843), des Kaummamadl Philippine
Literatua
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Constantin von Wurzbach: Condorussi, Eleonore. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 57. Verlag L. C. Zamarski, Wean 1889, S. 116.
- Helmut Ahrens: Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht. Johann Nestroy, sein Leben. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7973-0389-0.
im Netz
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Kolorierter Stich: Mit Nestroy im Theater an der Wien, Historisches Museum der Stadt Wien, DAE-87007872 (ohg'ruaf'n aum 22. Februar 2014)
Beleg
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- ↑ Eitråg im Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. (ohg'ruaf'n aum 11. Aprül 2014)
- ↑ Dlle. is de Ohküazung füa Demoiselle (= Fräulein), des wås de seinazetiche Bezeichnung von dene unvaheirat'n Damen von an Aunsaumbl woa; de vaheirat'n Schauspülarinna san mit Mad. (Madame) betit'lt wua'n
- ↑ Anton Johann Groß-Hoffinger: Der Adler: Allgemeine Welt- und National-Chronik, Unterhaltungsblatt, Literatur- und Kunstzeitung für die Oesterreichischen Staaten, Zu haben im Komptoir, Weihburggasse Nr. 906, im Bureau des Adlers, 1842; S. 95. (auf de S. 95 z'ruckscroi'n; ohg'ruaf'n aum 22. Februar 2014)
- ↑ Anton Johann Groß-Hoffinger: Der Adler, S. 500. (ohg'ruaf'n aum 11. Aprül 2014)
- ↑ Münchner Tages-Anzeiger vom 28. Februar 1858 (ohg'ruaf'n aum 22. Februar 2014)
- ↑ Helmut Ahrens: Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht. S. 222.