Erich Klingelhöfer
Erich Klingelhöfer (* 20. März 1919 in Eibelshausen; † 7. Mai 1985 in Wiesbaden) war ein deutscher Historiker, Altphilologe und Oberstudiendirektor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klingelhöfer wurde 1948/49 in historischer Mediävistik bei Edmund E. Stengel in Marburg promoviert. Seine Dissertation zum Thema Die Reichsgesetze von 1220, 1231/32 und 1235. Ihr Werden und ihre Wirkung im deutschen Staat Friedrichs II. (1955), deren Annahmen wesentlich auf diejenigen Paul Kirns zurückgehen, gilt als Meilenstein der historischen Rechtsforschung. Zusammen mit der kritischen Besprechung durch Erich Schrader sind die Ergebnisse Klingelhöfers bis heute wegweisend für die Beurteilung der Reichsgesetze Kaiser Friedrichs II. und darüber hinaus Communis Opinio der historischen Rechtsforschung.
Seit Veröffentlichung der Dissertation ist der Vorwurf der Vernachlässigung deutscher Interessen gegenüber Friedrich II. verstummt. Mit den Fürstenprivilegien (confoederatio cum principibus ecclesiasticis von 1220 und statutum in favorem principum von 1231/32) habe der Kaiser nur einen bereits vollzogenen Rechtszustand sanktioniert, damit aber keineswegs die Landeshoheit gestiftet noch gefördert. Im Mainzer Landfrieden von 1235 habe sich der Kaiser als höchste Autorität bewiesen, der Landeshoheit Schranken gesetzt und die Regalien auf die Oberhoheit der Krone zurückgeführt.
Klingelhöfer war Leiter des Ludwig-Georgs-Gymnasiums in Darmstadt.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ursprünge und Wirkungen der Reichsgesetze Kaiser Friedrichs II. von 1220, 1231/32 und 1235. Masch. schrift. Dissertation Marburg 1948/49.
- Die Reichsgesetze von 1220, 1231/32 und 1235. Ihr Werden und ihre Wirkung im deutschen Staat Friedrichs II. Böhlau, Weimar 1955.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Schrader: Ursprünge und Wirkungen der Reichsgesetze Friedrichs II. von 1220, 1231/1232 und 1235. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (ZRG), Germanistische Abteilung (GA) 68, 1951, S. 354–396. (Neufassung in: Stupor Mundi. Zur Geschichte Friedrichs II. von Hohenstaufen. Hg. v. Gunther Wolf. Darmstadt 1966, S. 420–454.)
- Elfie-Marita Eibl: Klingelhöfer, Schrader und die Reichsgesetze Kaiser Friedrichs II. – Mein Einstieg in die Mediävistik. In: Turbata per aequora mundi. Dankesgabe an Eckhard Müller-Mertens. Hg. v. Olaf B. Rader. Hannover 2001, S. 27–34.
- Paul Kirn: Die Verdienste der Staufischen Kaiser um das Deutsche Reich. In: Stupor Mundi. Zur Geschichte Friedrichs II. von Hohenstaufen. Hg. v. Gunther Wolf. Darmstadt 1966, S. 194–221.
Personendaten | |
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NAME | Klingelhöfer, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 20. März 1919 |
GEBURTSORT | Eibelshausen |
STERBEDATUM | 7. Mai 1985 |
STERBEORT | Wiesbaden |