FFH-Gebiet Schwarzes Wasser
FFH-Gebiet Schwarzes Wasser
IUCN-Kategorie none – ohne Angabe | ||
Blick auf den von Dünen umgebenen See (2006) | ||
Lage | Wesel und Hamminkeln, Kreis Wesel, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | 100,28 ha | |
Kennung | DE-4305-304 | |
WDPA-ID | 555519573 | |
Natura-2000-ID | DE4305304 | |
Geographische Lage | 51° 42′ N, 6° 35′ O | |
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Einrichtungsdatum | 2009 |
Das FFH-Gebiet Schwarzes Wasser (Kennung DE-4305-304) ist rund 100 Hektar groß und liegt in den Stadtgebieten von Wesel und Hamminkeln im nordrhein-westfälischen Kreis Wesel. Als FFH-Gebiet bildet es einen Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es liegt innerhalb des deutlich größeren Naturschutzgebiets Diersfordter Wald.[1] Bereits vor der FFH-Ausweisung, seit 1936,[2] stand der Bereich als NSG Schwarzes Wasser unter Schutz; dieses ging 2009 im NSG Diersfordter Wald auf.
Benannt ist das Gebiet nach dem gleichnamigen Heideweiher in Wesel, der im nördlichen Gebietsteil liegt. Die Bezeichnung „Schwarzes Wasser“ soll auf die oftmals braunschwarze Färbung des Gewässers zurückgehen.[2] Vermutlich handelt es sich um eine in der Nacheiszeit entstandene, abflusslose Ausblasungswanne, die sich später mit nährstoffarmem Wasser füllte. Die Ausdehnung beträgt etwa 400 m × 120 m bei einer Tiefe von bis zu 140 cm. Die Wasseroberfläche ist rund 2,5 ha groß.[3]
Der Weiher wird allseits von Kiefernforsten und zum Teil auch Eichenbirkenwäldern umgeben, die auf oft mehrere Meter hohen Dünen stocken. Auch Heideflächen und Übergangsmoore kommen vor. Der Weiher enthielt früher zahlreiche botanische Kostbarkeiten, zu denen auch die Wasser-Lobelie (Lobelia dortmanna) gehörte. Ihr Vorkommen ist seit Jahren erloschen. Bemerkenswert ist das Vorkommen des Froschkrautes (Luronium natans). Jahrelang verschollen, hat es sich nach Pflegemaßnahmen wieder angesiedelt.
In der Vergangenheit wurde das Gebiet durch die zahlreichen Besucher (unerlaubtes Baden, Trittschäden im Moorbereich) stark in Mitleidenschaft gezogen. Seit den 1990er Jahren haben aber Besucherlenkungsmaßnahmen zu einer erheblichen Verbesserung der Situation geführt.[2] Rund um den Weiher führt ein rund 2,6 km langer Naturerlebnisweg mit Informationstafeln.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jochen Hild: Die Naturschutzgebiete im nördlichen Rheinland (= Schriftenreihe der Landesstelle für Naturschutz und Landschaftspflege in Nordrhein-Westfalen 3, ZDB-ID 537501-0). Bongers, Recklinghausen 1968, S. 69–71.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Natura-2000-Gebiet: „FFH-Gebiet Schwarzes Wasser“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- Naturschutzmaßnahmen am Schwarzen Wasser (PDF; 3,7 MB) – Präsentation des LIFE-Projekts „Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden“, 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Naturschutzgebiet „WES-007 Diersfordter Wald“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- ↑ a b c Fritz Schubert: Das Relikt aus der Eiszeit. In: www.rp-online.de. 14. August 2010, abgerufen am 8. Oktober 2016.
- ↑ Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
- ↑ Schwarzes Wasser. In: Natur erleben NRW. Abgerufen am 10. Oktober 2016 (mit Wegkarte).