Feder-Nelke
Feder-Nelke | ||||||||||||
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Mödlinger Feder-Nelke (Dianthus plumarius subsp. neilreichii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dianthus plumarius | ||||||||||||
L. |
Die Feder-Nelke[1] (Dianthus plumarius) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nelken (Dianthus) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Feder-Nelke ist eine krautige, ausdauernde Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 30, selten 40 Zentimetern. Sie ist polsterbildend. Die Stängel sind annähernd vierkantig und blau-grün bereift.
Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die Blattscheide ist etwa 2 Millimeter lang. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 1 bis 3,5 Millimetern linealisch-lanzettlich mit spitzem oder stumpfem oberen Ende und dreinervig. Das oberste Blattpaar ist schuppenförmig, kann aber auch kurz und starr aufrecht sein.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von April bis Juli. Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit, selten stehen bis zu fünft an einem Stängel. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Es sind meist vier, selten zwei bis sechs Außenkelchblätter vorhanden; diese sind kurz stachelspitzig, verkehrt-eiförmig, hautrandig und ein Viertel bis halb so lang wie der Kelch. Der Kelch ist 17 bis 30 Millimeter lang, dabei vier- bis fünfmal so lang wie breit und annähernd von zylindrischer Form. Die Kelchzähne sind lanzettlich bis eiförmig mit stumpfem oder zugespitztem Ende und haben einen breiten Hautrand. Die Kronblätter sind weiß oder rosafarben bis rot und ungefleckt. Die 12 bis 18 Millimeter lange Platte ist bis zur Mitte unregelmäßig zerschlitzt und am Grund die Platte etwas gebärtet. Der Nagel trägt drei angedrückte Leisten.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 15; es liegt bei der Nominatform meist Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 30 vor.[1][2]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Feder-Nelke handelt es sich um einen Chamaephyten bis Hemikryptophyten.
Es liegt Proterandrie vor. Blütenökologisch handelt es sich um nektarführende Stieltellerblumen. Die Bestäubung erfolgt durch Schmetterlinge (Lepidopterophilie).
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich und Ungarn ist sie heimisch, in Deutschland, wo sie als Zierpflanze gehalten wird, kommt sie nur aus Gärten verwildert vor. Standorte der Feder-Nelke gibt es in den Ostalpen, vor allem in den Nördlichen Kalkalpen, seltener in den kristallinen Zentralalpen. In Ungarn ist ihr Lebensraum auf die Dolomitmagerrasen in den Bergen nordwestlich von Budapest beschränkt.
Die Feder-Nelke gedeiht nur über Kalk, ist also kalkstet. Sie kommt in der montanen bis subalpinen Höhenstufe bis zu einer Höhenlage von 2200 Metern vor. Sie ist vor allem in Alpen-Pestwurz-Fluren zu finden.[3]
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Dianthus plumarius erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 411.
Unterarten und ihre Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Je nach Autor gibt es innerhalb der Art Dianthus plumarius mehrere Unterarten. Diese sind geographisch deutlich differenziert, jedoch nur durch wenige Merkmale unterschieden und weisen zudem auch breite Übergangsbereiche auf, sodass der Status als Unterart möglicherweise zu hoch ist:[4] Nach Euro+Med werden Dianthus plumarius subsp. blandus (Rchb.) Hegi, Dianthus plumarius subsp. neilreichii (Hayek) Hegi und Dianthus plumarius subsp. hoppei (Port.) Hegi als Synonyme zu Dianthus plumarius gestellt.[5]
In Österreich findet man:
- Mödlinger Feder-Nelke (Dianthus plumarius subsp. neilreichii (Hayek) Hegi): Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60 oder 90.[6]
- Schöne Feder-Nelke (Dianthus plumarius subsp. blandus (Rchb.) Hegi, Syn.: Dianthus blandus (Rchb.) Hayek): Dieser Endemit kommt nur im Toten Gebirge und in den Ennstaler Alpen vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60, 75 oder 90.[6]
- Steirische Feder-Nelke (Dianthus plumarius subsp. hoppei (Port.) Hegi, Syn.: Dianthus hoppei Port.): Sie kommt in der Steiermark, in Kärnten und im östlichen Slowenien vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 90.[6]
- Hainburger Feder-Nelke (Dianthus lumnitzeri Wiesbaur, Syn.: Dianthus plumarius subsp. lumnitzeri (Wiesb.) Domin, Dianthus praecox subsp. lumnitzeri (Wiesb.) Kmet'ová): Dieser Endemit kommt nur am Braunsberg im östlichen Niederösterreich vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60 oder 90.[7]
Außerdem gibt es Dianthus plumarius L. subsp. plumarius.
In Ungarn ist die König-Stephan-Feder-Nelke (Dianthus plumarius subsp. regis-stephani (Rapaics) Baksay) in den Dolomitwiesen des Pilisgebirges und des Budaer Berglandes endemisch.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele Sorten werden in den Gemäßigten Gebieten als Zierpflanze verwendet.[8]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Briefmarkenserie Blumen gibt die Deutsche Post AG eine Marke mit einem Federnelkenmotiv im Wert von 85 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von den Grafikern Stefan Klein und Olaf Neumann in Iserlohn. Erstausgabetag ist der 4. Dezember 2014.
Trivialnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Feder-Nelke bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Friesli (Luzern), das zottlichte Gretl (Österreich) und Stinagelbleamen (Siebenbürgen).[9]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Dianthus plumarius L., Feder-Nelke. auf FloraWeb.de
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 370.
- ↑ Dieter Heß: Alpenblumen. Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3243-5, S. 226f.
- ↑ nach Fischer et al. 2008, S. 343.
- ↑ Karol Marhold (2011+): Caryophyllaceae. Datenblatt Dianthus plumarius In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ a b c Dianthus plumarius bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Dianthus lumnitzeri bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Datenblatt bei RHS - The Royal Horticultural Society.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 134.(eingescannt).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dianthus plumarius agg., Artengruppe Feder-Nelke. auf FloraWeb.de
- Dianthus plumarius agg., Artengruppe Feder-Nelke. auf FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Dianthus plumarius L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Illustrationen bei plantillustrations.