Fred Düren

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Der Tartüff an den Kammerspielen Ost-Berlin, 30. Dezember 1963, Regie: Benno Besson, Darsteller: Fred Düren (Tartüff), Inge Keller (Elmire)

Fred Düren (* 2. Dezember 1928 in Berlin; † 2. März 2015 in Jerusalem, Israel) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler.

Düren war Sohn einer Berliner Arbeiterfamilie und erhielt nach dem Zweiten Weltkrieg die Möglichkeit, von 1945 bis 1947 die Schauspielschule des Deutschen Theaters zu besuchen, die unter sowjetischer Besatzungsverwaltung stand. Er absolvierte eine Ausbildung an der Schauspielschule „Der Kreis“ (Fritz-Kirchhoff-Schule). Es folgten Engagements in Potsdam sowie später in Ludwigslust, Wismar und Schwerin. Anfang der 1950er-Jahre kam er zum Berliner Ensemble von Bertolt Brecht in Ost-Berlin. Von 1958 bis 1988 wirkte er am Deutschen Theater Berlin.

Er spielte den „Mephisto“, „Don Juan“, „Bürger Schippel“, „König Lear“, „Shylock“ und hatte große Erfolge als Trygaios in Der Frieden von Aristophanes in der Bearbeitung von Peter Hacks sowie in Ödipus Tyrann.

Ab Mitte der 1950er-Jahre wirkte Düren auch als Schauspieler in Filmen mit. Viele Rollen hatte er in politischen DEFA-Streifen; so spielte er zum Beispiel den Kommunisten Pepp in Sie nannten ihn Amigo von 1959. Er spielte auch in Filmen wie Hauptmann Florian von der Mühle (1968) oder Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis (1971) mit. Celino Bleiweiß besetzte ihn neben Siegfried Kilian in einer der beiden Titelrollen in dem Märchenfilm Der kleine und der große Klaus. In der Arztserie Berühmte Ärzte der Charité spielte er 1981 in der Folge Der Mann aus Jena den Arzt Christoph Wilhelm Hufeland.

Düren arbeitete auch als Sprecher in Hörspielen und Synchronisationen. Er lieh unter anderem Jiří Vršťala seine Stimme, wenn dessen Akzent nicht zu der entsprechenden Rolle passte. Am 1. Mai 2008 wurde er zum Ehrenmitglied des Deutschen Theaters Berlin ernannt.

1988 konvertierte Düren zum jüdischen Glauben und wanderte nach Israel aus. Er verabschiedete sich vom Schauspielerberuf und lernte Hebräisch.

Fred Düren lebte seit 1988 und bis zu seinem Tod in Israel und besuchsweise in Berlin.[1] Am 3. März 2015 wurde er auf dem Jüdischen Friedhof am Ölberg in Jerusalem begraben.[2]

Er war von 1949 bis 1954 mit der Schauspielerin Irmgard Düren verheiratet.

Darstellung Dürens in der bildenden Kunst der DDR

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  • Otto Paetz: Porträt Fred Düren (um 1964, Bleistift-Zeichnung)[3]
  • Ronald Paris: Porträt Fred Düren (1964, Bleistift-Zeichnung, 45 × 65 cm)[4]
  • Karl-Heinz Müller (Hrsg.), Fred Düren: Ich muß ja den Weg gehen, den ich gehen kann. Schauspieler in Berlin – Jahre in Jerusalem. Das Neue Berlin, Berlin 2007, ISBN 978-3-360-01293-7.
Commons: Fred Düren – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Nachruf in der Neues Deutschland vom 9. März 2015
  2. Traueranzeige der Familie in der Berliner Zeitung vom 9. März 2015
  3. Paetz, Otto: Porträt Fred Düren. Abgerufen am 25. Dezember 2021.
  4. Bildende Kunst, Berlin, 12/1964, S. 662 (Abbildung)