Gaißau

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Gaißau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gaißau
Gaißau (Österreich)
Gaißau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 5,32 km²
Koordinaten: 47° 28′ N, 9° 36′ OKoordinaten: 47° 27′ 58″ N, 9° 35′ 51″ O
Höhe: 400 m ü. A.
Einwohner: 1.912 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 359 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6974
Vorwahl: 05578
Gemeindekennziffer: 8 02 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchstraße 3
6974 Gaißau
Website: www.gaissau.at
Politik
Bürgermeister: Reinhold Eberle (ÖVP)
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(18 Mitglieder)
3
12
3
12 
Insgesamt 18 Sitze
Lage von Gaißau im Bezirk Bregenz
Lage der Gemeinde Gaißau im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)AlberschwendeAndelsbuchAuBezauBildsteinBizauBregenzBuchDamülsDorenEggEichenbergFußachGaißauHardHittisauHöchstHörbranzHohenweilerKennelbachKrumbachLangen bei BregenzLangeneggLauterachLingenauLochauMellauMittelbergMöggersReutheRiefensbergSchnepfauSchoppernauSchröckenSchwarzachSchwarzenbergSibratsgfällSulzbergWarthWolfurtVorarlberg
Lage der Gemeinde Gaißau im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Ortsbild aus nordöstlicher Richtung
Ortsbild aus nordöstlicher Richtung
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Kirchdorf mit Pfarrkirche Gaißau

Gaißau ist eine Gemeinde mit 1912 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Nordwesten des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg.

Gaißau erstreckt sich zwischen Bodensee und dem in Mäandern dahinfließenden Alten Rhein bis zu dessen Mündung im Rheinholz direkt an der Staatsgrenze zur Schweiz. Das Gemeindegebiet liegt zwischen 400 m Seehöhe ü.A. im Ortszentrum und 396 m ü. A. am Bodenseeufer. Von 579 ha Gesamtfläche sind 20,4 % Gewässer, 7,7 % sind bewaldet. Der Rheinspitz mit dem Rheinholz sowie das Bodenseeufer sind Teil des Europaschutzgebietes Rheindelta. Gaißau bildet die Nordwestecke des Vorarlberger Rheintals.

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Gaißau.

Nachbargemeinden

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Durch ihre Lage im äußersten Westen des Rheindeltas grenzt die Gemeinde Gaißau im Westen und Süden an drei Schweizer Gemeinden des Kantons St. Gallen, im Osten an eine österreichische Gemeinde des eigenen Bezirks Bregenz sowie im Norden an den Bodensee (Internationales Gewässer[1]).

Schweiz Thal Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Höchst
Schweiz Rheineck Schweiz St. Margrethen

Frühgeschichte

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Die erstmalige urkundliche Erwähnung von Gaißau fand um 900 n. Chr. in einer Beschreibung des Gemeindebezirkes „Mark der Höchster“ statt.

Genauere Bezeichnungen über „Gaysowe“ beginnen erst im 14. Jahrhundert, als die Au zwischen Rheineck (heute auf dem Gebiet der Schweiz), St. Margrethen und Höchst zur „Mark Höchst“ gehörend, über die Grafen von Feldkirch zu Österreich kam. Nach den neuesten Geschichtsforschungen ist erwiesen, dass „Gaißow bi Rinegg“ ein Doppelhof war.

Der Name Gaißau entstand um 1400 und steht seitdem für das heutige Gemeindegebiet.

Wechselnder Besitz und Zugehörigkeit

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Ab 1405 bis 1408 war das Gebiet der Rheinmündung bis Fußach als zu Feldkirch gehörend im Bund ob dem See unter St. Galler und Appenzeller Herrschaft.[2] Besitzer waren in der Folge die Herren von Rheineck, später ging der Besitz an das Kloster St. Gallen über. Auch nach dem Frieden von Basel im Jahre 1499 behielt das Kloster St. Gallen die meisten Rechte bis zur Auflösung 1798. Im Archiv des Klosters ist zu lesen:

„Gaißawer gehörent zue Höchst in die Pfarrkirchen, zue Bregentz in Krieg, zue Rorschach ins Gricht, zue Gaißaw in Kirchhoff, zu Veldtkich an Galgen.“

Ab 1500 ist Gaißau eigenständig. 1755 bestätigte der Abt von St. Gallen die Gemeindeordnung, hatte jedoch das letzte Wort bei Gemeindebeschlüssen. Spätestens 1783 gehörte das Gebiet vermutlich schon zur – bereits 1765 an die Habsburger gefallenen – Grafschaft Hohenems.[3] 1798 wechselte Gaißau endgültig unter die vollständige Hoheit Österreichs.

Jüngere Änderungen

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Wurde die Gemeinde vor 1934 von einem Ammann, Hauptmann oder Vorsteher geleitet, so war dies ab 1934 ein Bürgermeister.

Bis zum 31. Dezember 1929 war Gaißau der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch und dem Bezirksgericht Dornbirn zugeordnet, wechselte aus verkehrstechnischen Gründen am 1. Jänner 1930 aber in die Zuständigkeit der Bezirkshauptmannschaft und des Bezirksgerichtes Bregenz. Von 1938 bis 1946 war Gaißau mit den Nachbargemeinden Fußach und Höchst in der Gemeinde Rheinau zusammengeschlossen.

Bevölkerungsentwicklung

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Gaißau ist innerhalb Vorarlbergs die Gemeinde mit der am stärksten steigenden Einwohnerzahl.[4] Der Ausländeranteil lag Anfang 2024 bei 13,9 Prozent.[5]

Gaißau, Pfarrgemeindehaus und Kirche St. Othmar

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Gaißau
  • Pfarrkirche hl. Othmar

Wirtschaft und Infrastruktur

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Grenzübergang Gaißau/Rheineck auf der österreichischen Seite des Alten Rheins

In Gaißau gab es im Jahr 2021 95 Arbeitsstätten mit 863 Beschäftigten.[6] Die Allgemeine Erwerbsquote lag bei 53,9 %, die Auspendlerquote bei 82,7 %.

Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. 2010 gab es in Gaißau 14 land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 184 ha bzw. 31,8 % der Gemeindefläche.[7]

Durch Gaißau führt die Landesstraße 19, die Gaißauer Straße, die in Höchst von der L202 Schweizer Straße abzweigt und bis zum Grenzübergang führt. Der Grenzübergang Gaißau/Rheineck für den Straßenverkehr über den Alten Rhein ist ein kleinerer Grenzübergang zwischen Österreich und der Schweiz. Es handelt sich um die nördlichste Grenzübertrittsmöglichkeit an der Staatsgrenze zwischen Vorarlberg und der Schweiz auf dem Landweg.

In Gaißau gibt es eine Volksschule mit 83 Schülern (Stand September 2017) sowie einen Kindergarten.

1904 wurde im Gaissau die erste österreichische Niederlassung der Kongregation Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf errichtet.[8] Im Missionshaus St. Josef wurden die Schwestern auf ihren Einsatz in der Mission vorbereitet, 1980 baute der Orden das Alten- und Pflegeheim.

Die Gemeindevertretung von Gaißau besteht aus 18 Mitgliedern. Nach der Gemeindevertretungswahl 2020[9] entfallen auf ÖVP 12 Mandate und auf SPÖ & Parteifreie sowie FPÖ je 3 Mandate. Als Bürgermeister wurde Reinhold Eberle (ÖVP) mit einer Zustimmungsquote von 70,05 % in Bürgermeisterdirektwahl wiedergewählt.

Wahlergebnisse bei Gemeindevertretungswahlen seit 1985:[10]

Jahr Wahl
berechtigte
Wahl
beteiligung
ÖVP SPÖ FPÖ Bürgermeister­direktwahl
(erst seit 2000 möglich)
1985 662 94,86 % 62,54 %, 10 Mandate 22,28 %, 3 Mandate 15,18 %, 2 Mandate
1990 723 90,18 % 58,86 %, 9 Mandate 26,42 %, 4 Mandate 14,72 %, 2 Mandate
1995 840 91,31 % 66,35 %, 10 Mandate 19,46 %, 3 Mandate 14,19 %, 2 Mandate
2000 944 90,78 % 53,85 %, 8 Mandate 23,96 %, 4 Mandate 22,19 %, 3 Mandate Helmut Egelhofer: 66,58 %, Egon Gmeiner: 33,42 %
2005 1012 71,05 % 64,0 %, 10 Mandate 20,15 %, 3 Mandate 15,85 %, 2 Mandate Reinhold Eberle: 79,52 %, Egon Gmeiner: 20,48 %
2010 1198 70,87 % 66,79 %, 10 Mandate 14,22 %, 2 Mandate 19,00 %, 3 Mandate Reinhold Eberle: 85,60 %
2015 1347 64,22 % 65,37 %, 12 Mandate 16,46 %, 3 Mandate 18,17 %, 3 Mandate Reinhold Eberle: 84,06 %
2020 1434 56,42 % 61,95 %, 12 Mandate 20,44 %, 3 Mandate 17,61 %, 3 Mandate Reinhold Eberle: 70,05 %

Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Ivo Brunner (* 1952), Schulpädagoge, Anglist, Lehrerbildner und Hochschulprofessor
  • Bruno Oberhammer (* 1946), Komponist, Organist und Musikpädagoge
  • Lorena Baljak (* 2006), Österreichische Nationalspielerin Handball
Commons: Gaißau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://web.archive.org/web/20210516231501/https://www.igkb.org/der-bodensee/rechtsverhaeltnisse-am-bodensee/
  2. Volaucnik: alle woltent Appenzeller sin. (PDF) In: Feldkirch Aktuell/6.2005, S. 46 ff. (PDF). Stadt Feldkirch, Juni 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2018; abgerufen am 8. Oktober 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.feldkirch.at
  3. Karte Vorarlbergs (von 1783) In: Wikimedia Commons.
  4. Gaißau − Gemeindevertretung − Protokollauszüge Sitzungen − 10. Mai 2017. Abgerufen am 2. Oktober 2019.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde – Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit - 01.01.2024. In: statistik.at. Statistik Austria, 1. Januar 2024, abgerufen am 26. November 2024.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Gaißau - 6.1 Arbeitsstätten 2021, 2011 nach Beschäftigtengrößengruppen. In: statistik.at. Statistik Austria, 1. Januar 2023, abgerufen am 26. November 2024.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Gaißau – 7.1 Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen nach Erwerbsart. (PDF) In: statistik.at. Statistik Austria, 2010, abgerufen am 8. Oktober 2018.
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kulturgueter.kath-orden.at
  9. Gemeindevertretungswahl 2020 http://apps.vorarlberg.at/wahlen/wahl/GV/GV_2020-09-13/Gaißau/Stimmen
  10. http://apps.vorarlberg.at/wahlen/wahl/GV