Gawaniden-Roman

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Der Gawaniden-Roman stellt eine Untergattung des Artusromans dar. Die Erzählungen um einen Angehörigen der Sippe des Artusritters Gawan (Gawein) sind in der französischen, deutschen und englischen Literatur des Mittelalters zu finden. Der Begriff ist dem Namen des Gawan-Enkels „Lifort Gawanides“ (= der starke Gawanide) entlehnt, dem Sohn des Roman-Helden Wigalois (Gui li Galois). Gemeinsam ist diesen Werken der jugendliche Held aus der Sippe Gawans, der sich im Verlauf des Erzählgeschehens als sein Neffe, Sohn oder Bruder erweist oder von anderen über seine wahre Herkunft (und Verwandtschaft mit Gawan) aufgeklärt wird.

Ein unbekannter jugendlicher Held gelangt an den Artushof, wird in die Tafelrunde aufgenommen und darf einer jungfräulichen Botin helfen, die für ihre Herrin um Beistand bei König Artus bittet. Als unerfahrener Ritter besteht er eine Reihe von topischen Bewährungsabenteuern (Kampf an der Furt, Kampf um das schöne Hündlein, Herbergskampf) und darf sich dann der Befreiung der Dame von einem ungeliebten Freier oder Zauberer widmen.

Europäische Gawaniden-Romane

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  • Wirnt von Grafenberg: Wigalois. Übersetzt von Sabine Seelbach u. Ulrich Seelbach. Berlin: de Gruyter 2005, ISBN 3-11-017732-3, Nachwort S. 263 ff.