Gefiederte Welt

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Gefiederte Welt

Beschreibung Gefiederte Welt
Verlag Arndt-Verlag e. K.
Hauptsitz Bretten
Erscheinungsweise monatlich
Herausgeber René Wüst
Weblink www.gefiederte-welt.de
ISSN (Print)

Die Gefiederte Welt ist eine 1872[1] von Karl Ruß gegründete monatlich erscheinende Fachzeitschrift für Vogelliebhaber,[2] seit April 2019 im Arndt-Verlag.[3] Sie ist die älteste noch erscheinende Zeitschrift dieser Art weltweit.[4] Herausgeber ist René Wüst.[5]

Der Schwerpunkt der Zeitschrift liegt in allen Bereichen der Haltung und Zucht von Vögeln. Sie ist eine Quelle für Techniken der Vogelhaltung, Vogelzucht, Volierenbau, Fütterung und Tiergesundheit. Ebenso wird über Verhalten, Faunistik, sowie Beobachtungen über das Freileben der Vögel, ornithologische Reiseberichte und Aufsätze über Arten- und Vogelschutz berichtet. Die Zeitschrift informiert ausführlich über die europäische und exotische Vogelwelt; alle Vogelarten sind einbezogen. Außerdem gibt es zahlreiche kleinere Rubriken mit Beiträgen und Fotos aus allen Bereichen der Ornithologie. Die Autoren sind erfahrene Praktiker, Fachleute und Wissenschaftler aus aller Welt. Unregelmäßig werden auch Leserreisen zu außergewöhnlichen Zielen angeboten. Der Kleinanzeigenmarkt vermittelt einen Einblick, welche Vogelarten in Privathand gezüchtet und verkauft wurden bzw. werden. Die Gefiederte Welt wird durch den Zoological Record erfasst.

Geschichte und Entwicklung

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Titelseite der ersten Nummer (1872)

Die Zeitschrift wurde 1872 von Karl Ruß gegründet, der die Redaktion bis 1899 leitete, gefolgt von Karl Neunzig im Jahr 1900. Jährlich erschienen 52 Hefte in der Louis Gerschel Verlagsbuchhandlung, anschließend seit 1937/38 unter der redaktionellen Leitung von Joachim Steinbacher (kurzzeitig im Kretschmann Verlag) von 1938 bis 1943 in der Creutzschen Verlagsbuchhandlung. Zwischen 1944 und 1948 erschien die Zeitschrift nicht,[6] von 1949 bis 1950 wurde sie von Steinbacher im Eigenverlag herausgegeben, anschließend in Folge vom Verlag Schwinn & Helène (1950 bis 1951), vom Verlag Gottfried Helène KG (1952 bis 1972), vom VFV Verbands- und Fachzeitschriftenverlag (1973 bis 1980), vom Verlag Eugen Ulmer (1981 bis 2019) und schließlich ab April 2019 vom Arndt-Verlag (2019 bis heute) übernommen.[7]

Steinbacher hatte die Leitung der Redaktion bis 2002 inne, ab 2003 wurde diese Position von Dietmar Schmidt übernommen[8]. Im Mai 2023 folgte Stephan M. Hübner auf Dietmar Schmidt.

Übernahmen und Eingliederungen anderer Zeitschriften

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Die ersten Übernahmen erfolgte 1926 mit der Zeitschrift Der Vogelliebhaber und 1964 mit Vogel-Kosmos der Franckh’schen Verlagshandlung.

In der Dezember-Ausgabe im Jahr 2006 verkündete der damalige Schriftleiter Bernd Hachfeld im Vorwort der Fachzeitschrift Die Voliere, dass der Schaper Verlag von der Schlüterschen Verlagsgesellschaft übernommen wurde.[9] Mit der Januarausgabe 2007 erhielten die Abonnenten der Zeitschrift „Die Voliere“ die „Gefiederte Welt“, in der vom Verlag Gerd Friedrich und von der Redaktion Dietmar Schmidt darauf hinwiesen, dass sich der Schaper Verlag mehr auf ihre Kernkompetenzen der Veterinärmedizin und Forstwirtschaft konzentrieren würden und daher sich entschlossen hätten, „Die Voliere“ nicht weiter herauszugeben.[10] Die Zeitschrift erhielt ab der Februarausgabe 2007 bis zur Märzausgabe 2008 den Namen „Gefiederte Welt und Die Voliere“,[11].

Seit der Aprilausgabe 2008 wurde die bis heute anhaltende Layout-Variante mit einer blauen Banderole erstellt. Schmidt erwähnt im Vorwort die häufige „Mauser“[12], in die die Gefiederte Welt in ihren 131 vorherigen Jahrgängen gekommen sei. Der Wegfall des Zusatz der Voliere wird nicht erwähnt und die Zeitschrift erscheint wieder unter dem Namen „Gefiederte Welt“.[13]

Mit der Übernahme des Arndt-Verlags ab der Aprilausgabe 2019 wurde die Fachredaktion in einen Expertenrat umgestellt. Ihm gehören Biologen, Veterinärmediziner und Experten aus den Bereichen der Vogelhaltung sowie der Freiland- und Tiergartenbiologie an.

Preise und Auszeichnungen

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Jährlich erfolgt eine Prämierung von herausragenden Zuchterfolgen und Arbeiten mit der Goldmedaille der Gefiederten Welt, nachdem sie zuvor durch Bericht und Foto in der Zeitschrift dokumentiert wurden. Die Auswahl erfolgt durch eine Kommission. Außerdem wird einmal im Jahr der „Steinbacher-Preis“ von einer Fachkommission vergeben, welcher den besten Beitrag allgemeiner Thematik auszeichnet wie z. B. Systematik, Verhalten, Fütterung, Krankheiten, Vogelschutz und Ökologie.[14]

Commons: Die gefiederte Welt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. ZDB-Katalog - Detailnachweis: Gefiederte Welt : GW. Abgerufen am 18. Dezember 2018.
  2. Gefiederte Welt. Ulmer, Stuttgart 2008 (dnb.de [abgerufen am 13. November 2018]).
  3. Übernahme "Gefiederte Welt" gehört jetzt zum Arndt-Verlag. Abgerufen am 9. Juni 2019.
  4. Franz Robillier: Gefiederte Welt. In: Das Große Lexikon der Vogelpflege. 2. Auflage. Band A–K, 2002, S. 335.
  5. Unser Team. Abgerufen am 8. Juni 2019 (deutsch).
  6. Dietmar Schmidt: Editorial. In: Verlag Eugen Ulmer (Hrsg.): Gefiederte Welt. Nr. 1. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, S. 5.
  7. Arndt-Verlag übernimmt Gefiederte Welt - Pflanzenbauwissenschaft. Abgerufen am 8. Juni 2019.
  8. Impressum In: Die Gefiederte Welt – Die Fachzeitschrift für Vogelfreunde, Vogelpfleger und Vogelzüchter 147. Jahrgang, 01/2023, ISSN 1866-3400, S. 46
  9. Bernd Hachfeld: ZUR SACHE In: Die Voliere – Zeitschrift für Vogelhalter, - züchter, -liebhaber und Naturfreunde 29. Jahrgang, 12/2006, ISSN 0344-9270, S. 355
  10. Gerd Friedrich, Dietmar Schmidt: In eigener Sache In: Gefiederte Welt 131. Jahrgang, 01/2007, ISSN 0016-5816, S. 5
  11. ZDB-Katalog - Detailnachweis: Gefiederte Welt & Die... Abgerufen am 18. Dezember 2018.
  12. Dietmar Schmidt: Das neue „Feder“kleid In: Gefiederte Welt. Jhrg. 132, Nr. 3, 2008, ISSN 1866-3400, S. 4.
  13. Matthias Ulmer: Medienbauer Die Geschichte des Verlag Eugen Ulmer 1868–2018. Eugen Ulmer, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8186-0542-1.
  14. Franz Robiller: Das große Lexikon der Vogelpflege / 1. A - K. 2. Auflage. Band 1. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2003, ISBN 3-8001-3195-1.