Guda (Lolotoe)

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Guda
An der Straße von Oceli nach Zoilpo (2021)
Daten
Fläche 22,99 km²[1]
Einwohnerzahl 919 (2022)[2]
Chefe de Suco Caetano Francisco
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Anon 193
Gudataz 168
Oceli 180
Zoilpo 425
Der Suco Guda
Gudataz (Osttimor)
Gudataz (Osttimor)
Gudataz
Koordinaten: 9° 8′ S, 125° 18′ O

Guda ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Lolotoe (Gemeinde Bobonaro).

Guda
Orte Position[3] Höhe
Gudataz 9° 8′ 10″ S, 125° 17′ 52″ O 862 m
Gulumugun 9° 8′ 18″ S, 125° 17′ 41″ O 935 m
Oceli 9° 7′ 58″ S, 125° 18′ 17″ O 781 m
Zoilpo 9° 7′ 30″ S, 125° 18′ 43″ O 669 m

Guda liegt im Nordosten des Verwaltungsamts Lolotoe. Im Süden liegt der Suco Lupal und im Westen Deudet. Jenseits des Flusses Pa, eines Nebenflusses des Loumea, liegt nördlich das Verwaltungsamt Bobonaro mit seinen Sucos Leber und Molop. Südöstlich befindet sich die Gemeinde Cova Lima mit seinem Suco Beco (Verwaltungsamt Suai).

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Guda eine Fläche von 14,07 km².[4] Nun sind es 22,99 km².[1] Sie teilen sich in die vier Aldeias Anon, Gudataz (Guda Tas, Gudates), Oceli (Osely, Holseli) und Zoilpo (Bunak für Heiliger Baum)[5][6]

Eine kleine Straße durchquert das Zentrum des Sucos von Südwest nach Nordost. An ihr liegen die Orte Gulumugun, Gudataz, Oceli und Zoilpo.[7] In Gudataz gibt es einen medizinischen Hilfsposten und eine Grundschule, die Escola Primaria Guda.[8][9] Neben Gudataz verfügt auch Zoilpo über eine Grundschule.[8]

Feierlichkeiten in Guda (2023)

Im Suco leben 919 Menschen (2022), davon sind 462 Männer und 457 Frauen. Im Suco gibt es 203 Haushalte.[2] Über 90 % der Einwohner geben Bunak als ihre Muttersprache an. Etwa 5 % sprechen Tetum Prasa, eine sehr kleine Minderheit Kemak.[10]

1976 flohen Einwohner aus Zumalai, Lolotoe, Ermera und Ainaro nach Zoilpo vor den einfallenden Indonesiern. In Guda gründeten sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis.[11]

1999 kam es zu einer Gewaltwelle durch pro-indonesische Milizen (Wanra) und dem indonesischen Militär, die das anstehende Unabhängigkeitsreferendum zu Gunsten der Besatzer entscheiden wollten. Ende Mai war davon auch der damalige Subdistrikt Lolotoe betroffen. Es kam zu willkürliche Verhaftungen, Missbrauch, Vergewaltigungen, Folter und Mord.

Indonesische Soldaten und Mitglieder der Miliz Kaer Metin Merah Putih (KMP) trieben Mitglieder und vermeintliche Unterstützer des CNRT zusammen, der Dachorganisation der Unabhängigkeitsbewegung Osttimors. Viele wurden geschlagen und gefoltert, Frauen wurden vergewaltigt.

Am 24. Mai wurde Mário Gonçalves, Chef der CNRT in Guda, auf ein Feld getrieben und von 37 Mitgliedern der KMP verprügelt, zwei schlugen mit einer Machete zu. Dann schnitten sie ihm ein Ohr ab und zwangen ihn, es zu essen. Insgesamt sechs Männer des Sucos wurden verhaftet und kehrten erst zwei Wochen später nach Hause zurück.[12]

Am 30. August 1999 entschied sich die Mehrheit der Bevölkerung für die Unabhängigkeit Osttimors. Es kam zu einem letzten Gewaltausbruch, die Einwohner Gudas mussten fliehen.[13] Eine internationale Eingreiftruppe sorgte schließlich für Ruhe und Ordnung und nach drei Jahren UN-Verwaltung erlangte Osttimor seine Unabhängigkeit wieder.

Anfang 2002 wurden zwei Kommandanten der KMP und der ehemalige Dorfchef Gudas Sabino Gouveia Leite wegen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gestellt.[14] Leite wurde am 20. November 2002 wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Milizchef José Cardoso Ferreira wurde zu 12 Jahren wegen Mord, Folter und Vergewaltigung verurteilt, Miliz-Kommandant João Franca da Silva erhielt fünf Jahre wegen Freiheitsberaubung und Folter.[15]

Caetano Francisco (2023)

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Herminio da Graça zum Chefe de Suco gewählt.[16] Bei den Wahlen 2009 gewann Caetano Francisco[17] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[18]

Im April 2023 wurde die erste Stromleitung nach Guda offiziell eingeweiht. Sie erreicht zunächst nur die Aldeias Oceli und Zoilpo.[19]

Commons: Guda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  5. Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 168, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011.
  6. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB).
  7. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive).
  8. a b UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 8. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 535 kB)
  9. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  10. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Guda (tetum; PDF; 8,5 MB)
  11. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch).
  12. 1999Crimes against humanity in East Tiomor (Memento vom 2. Februar 2010 im Internet Archive).
  13. ABCnews: East Timor celebrates first anniversary, 29. August 2000 (Memento vom 11. Mai 2016 im Internet Archive).
  14. Bnet: Indonesia appoints prosecutors for E. Timor tribunal, 11. Februar 2002.
  15. ETAN: SCU: Lolotoe Militia Commander Sentenced To 12 Yrs, 7. April 2003
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  17. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  18. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016@1@2Vorlage:Toter Link/www.mj.gov.tl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven), abgerufen am 17. Juni 2020.
  19. EDTL: 𝐏𝐑𝐎𝐉𝐄𝐓𝐔 𝐏𝐄𝐍 𝐈𝐇𝐀 𝐒𝐔𝐊𝐔 𝐆𝐔𝐃𝐀 𝐊𝐎𝐍𝐊𝐋𝐔𝐈𝐃𝐔, 𝐁𝐄𝐍𝐈𝐅𝐈𝐒𝐈Á𝐑𝐈𝐔 𝟏𝟑𝟕 𝐀𝐒𝐄𝐒𝐔 𝐎𝐍𝐀 𝐄𝐋𝐄𝐓𝐑𝐈𝐒𝐈𝐃𝐀𝐃𝐄, 21. April 2021, abgerufen am 28. April 2023.

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