Hösbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 0′ N, 9° 12′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Aschaffenburg | |
Höhe: | 144 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,58 km2 | |
Einwohner: | 13.323 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 436 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63768 | |
Vorwahlen: | 06021, 06024 | |
Kfz-Kennzeichen: | AB, ALZ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 71 130 | |
LOCODE: | DE HBH | |
Marktgliederung: | 10 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Rathausstr. 3 63768 Hösbach | |
Website: | www.hoesbach.de | |
Erster Bürgermeister: | Frank Houben (CSU) | |
Lage des Marktes Hösbach im Landkreis Aschaffenburg | ||
Hösbach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und liegt im Vorspessart, fünf Kilometer von Aschaffenburg, etwa 70 Kilometer von Würzburg und rund 50 Kilometer von Frankfurt am Main entfernt.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde ist der Gipfel des Rottenberges nordöstlich von Rottenberg mit 408 m ü. NHN (Lage) , der niedrigste liegt an der Aschaff auf 134 m ü. NHN (Lage) .
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Zahl der Einwohner angegeben):[2][3][4]
- Aschaffsteg (Einöde)
- Feldkahl (Kirchdorf, 1086)
- Forsthaus (Einöde)
- Hösbach (Hauptort, 6556)
- Hösbach-Bahnhof (Pfarrdorf, 1096)
- Münchhof (Dorf)
- Rottenberg (Pfarrdorf, 1661)
- Schmerlenbach (Pfarrdorf)
- Wenighösbach (Pfarrdorf, 982)
- Winzenhohl (Dorf, 1969)
Die Siedlung Sand ist kein offizieller Gemeindeteil. Die abgegangene Ortschaft Sadelbach befand sich auf dem heutigen Gebiet des Marktes Hösbach.
Es gibt die Gemarkungen Feldkahl, Hösbach, Rottenberg, Wenighösbach und Winzenhohl.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Johannesberg |
Markt Mömbris |
Gemeinde Blankenbach |
Markt Goldbach |
Gemeinde Sailauf | |
Stadt Aschaffenburg |
Gemeinde Haibach |
Gemeinde Bessenbach |
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Hösbach leitet sich vom gleichnamigen Hösbach ab,[5] der im Gemeindegebiet der Aschaff zufließt. Zeitweise wurde der Namenszusatz Groß verwendet, um den Ort von Kleinhösbach (heute Wenighösbach) zu unterscheiden. Im Volksmund wird der Ort „Häisbisch“ (Aussprache: [ ]) genannt.
Frühere Schreibweisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung Hösbachs stammt aus dem Jahr 1189 als Hostebach: Ein Hermann de Hostebach und sein Sohn Conrad werden in einer Urkunde des Erzbischofs Konrad von Mainz als Zeugen genannt. 1218 wird das Frauenkloster Schmerlenbach (im heutigen Ortsteil Winzenhohl) von der Familie von Kugelberg gestiftet und diesem das Patronatsrecht über die Hösbacher Kirche verliehen. Im 13. Jahrhundert verliert sich das Geschlecht der Hostebachs – der Name Hösbach bleibt. Seit dem 14. Jahrhundert sind Forsthuben (Forsthöfe) in Hösbach angesiedelt, die sich im Laufe der Zeit zu Großbauernhöfen weiterentwickelten.
Am 1. Juli 1862 wurde das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Hösbach lag.
20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Hösbach war nun eine der 33 Gemeinden im Altkreis Aschaffenburg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Alzenau in Unterfranken zum neuen Landkreis Aschaffenburg zusammen.
In der Karwoche 1945 wurde Hösbach zum Kampfgebiet. In Hösbach starben bei den Gefechten rund um die Schlacht um Aschaffenburg 28 Zivilisten.
Anlässlich seiner 800-Jahr-Feier wurde Hösbach am 29. September 1989 zum Markt erhoben.
Eingemeindungen und Grenzregelungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Grenzregelung mit der Gemeinde Goldbach am 1. Oktober 1958 wechselte eine ca. 22 ha große Goldbacher Gemarkungsfläche mit 41 Wohnhäusern und 313 Einwohnern nach Hösbach, während die Hösbacher Gartenhöfe mit Gemarkungsflächen von insgesamt ca. 100 ha nach Goldbach wechselten.
Durch die Gebietsreformen in Bayern erhielt die Gemeinde Hösbach zusätzliche Flächen (1981 ha) und erneut ca. 4500 neue Bürger. Damals wurden die ehemals eigenständigen Kleingemeinden Wenighösbach (1. Januar 1972), Feldkahl (1. Juli 1972),[6] Rottenberg und Winzenhohl (beide: 1. Mai 1978) eingegliedert.[7] Am 1. Januar 1980 wurde das gemeindefreie Gebiet Schmerlenbacher Wald nach Hösbach eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1781 bestand der Ort aus nur 120 Häusern mit 591 Einwohnern. Diese Zahlen stiegen in den folgenden Jahrzehnten nur sehr langsam an. Erst 1895 wurde die Zahl von 2.000 Einwohnern überschritten. In den Folgejahren wuchs Hösbach schneller aufgrund der Industrialisierung, vor allem im nahe gelegenen Aschaffenburg.
- 1905: 2.518 Einwohner
- 1933: 3.388 Einwohner
- 1946: 4.517 Einwohner
- 1961: 8.459 Einwohner, davon 5.728 in Hösbach, 678 in Feldkahl, 924 in Rottenberg, 573 in Wenighösbach und 556 in Winzenhohl
- 1970: 11.050 Einwohner, davon 6.768 in Hösbach, 715 in Feldkahl, 1.206 in Rottenberg, 688 in Wenighösbach und 1.673 in Winzenhohl
- 1991: 12.583 Einwohner
- 1995: 13.255 Einwohner
- 2005: 13.355 Einwohner
- 2010: 13.288 Einwohner
- 2015: 13.143 Einwohner
- 2019: 13.240 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 12.013 auf 13.212 um 1199 Einwohner bzw. um 10 %. 1999 hatte der Markt 13.395 Einwohner. Quelle: BayLfStat
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Rathausplatz
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Brunnen auf dem Marktplatz
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Rathaus
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Nachfolger von Michael Baumann (parteilos), im Amt seit 2012, wurde am 8. Oktober 2023, Frank Houben (CSU) gewählt. Dieser trat das Amt am 1. Februar 2024 an.
Marktgemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Marktgemeinderat von Hösbach hat 25 Mitglieder einschließlich des Ersten Bürgermeisters (parteilos).
CSU | SPD | GRÜNE | FW | WIR | FDP | Gesamt | |
2008 | 12 (ab 3/2013 13) | 4 | 3 | 5 (ab 3/2013 4) | - | - | 24 Sitze |
2014 | 10 | 6 | 3 | 5 | - | - | 24 Sitze |
2020 | 9 | 4 | 4 | 3 | 3 | 1 | 24 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008, Kommunalwahl am 16. März 2014, Kommunalwahl am 15. März 2020)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber; vorne ein wachsender silberner Kirchturm, hinten über einem senkrecht gestellten grünen Sporn ein grünes Eichenblatt mit einer goldenen Eichel.“[9] | |
Wappenbegründung: Wahrzeichen Hösbachs ist die St. Michaels-Pfarrkirche mit ihrem charakteristischen Turm. Er wurde auf Wunsch der Gemeinde in heraldisch vereinfachter Form in das Wappen aufgenommen. Die Farben Silber und Rot weisen auf die frühere Zugehörigkeit des Ortes zum Erzstift Mainz hin. Hösbach war Sitz der erzbischöflichen Forstbeamten, die den berittenen Aufsichtsdienst in einem Spessartbezirk wahrnahmen. Das Bestehen des Forstamts in Hösbach ist seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar. Auf diese Verwaltung wird im Wappen mit den Attributen des berittenen Forstdienstes, dem Eichenblatt und Sporn, hingewiesen.
Dieses Wappen wird seit 1970 geführt. |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Industrie- und Technologieunternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Göhler Anlagentechnik als Anbieter von Industrieanlagen hat ihren Hauptsitz in Hösbach. Weiterhin hat das Unternehmen ASC Technologies seinen Sitz im Ortsteil Bahnhof und bietet Lösungen zur Aufzeichnung, Analyse und Auswertung multimedialer Interaktionen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Hösbach im Ortsteil Hösbach-Bahnhof liegt an der Main-Spessart-Bahn. Hösbach liegt unmittelbar an der Bundesautobahn 3 und ist von Frankfurt ca. 50 km und von Würzburg ca. 70 km entfernt. Zwischen Hösbach und Goldbach wurde zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte beim sechsstreifigen Ausbau eine Einhausung gebaut.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchen und Kapellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Feldkahler Kapelle (Feldkahl)
- Marienkapelle (Rottenberg)
- St. Agatha (Schmerlenbach)
- St. Antonius von Padua (Rottenberg)
- St. Barbara (Wenighösbach)
- St. Johannes (Hösbach)
- St. Johannes Nepomuk (Feldkahl)
- St. Michael (Hösbach)
- Zur Mutterschaft Mariens (Hösbach-Bahnhof)
Schulzentrum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hösbach ist Sitz des Schulzentrums des Landkreises Aschaffenburg, das folgende Schulen in naher geographischer Lage umfasst:
- Astrid-Lindgren-Grundschule
- Mittelschule (M-Klasse)
- Staatliche Realschule Hösbach
- Hanns-Seidel-Gymnasium
- Pestalozzischule (Schule zur Lernförderung)
- Dr.-Albert-Liebmann-Schule (Schule zur Sprachförderung)
Zudem sind diesem Schulzentrum noch die Grundschulen in Rottenberg (Grundschule am Klosterberg) und in Winzenhohl (Grundschule Winzenhohl) angeschlossen.
In der Nähe des Schulzentrums befinden sich zahlreiche Sportanlagen und -hallen sowie ein Hallenschwimmbad. Alle Einrichtungen werden auch für den Sportunterricht genutzt. Im Gebäudekomplex des Hanns-Seidel-Gymnasiums und der Realschule (An der Maas) ist auch die große Landkreis-Bibliothek zu finden. Ein Freibad ist im Ortsteil Rottenberg angesiedelt.
Sport und Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hösbach ist die Heimat mehrerer erfolgreicher Vereine. So kämpft die 1. Mannschaft des Ringerverein KSC Germania 07 Hösbach in der 1. Ringer-Bundesliga. Die Jugendabteilung erreicht regelmäßig Medaillenränge auf deutschen Meisterschaften.
Weitere Vereine: FC Hösbach, Feldkahler Musikanten 1984, Freiwillige Feuerwehren, Gesangverein Germania, KJG Hösbach, MV 1899 Hösbach e. V., Rappelkiste Hösbach e. V., SpVgg Hösbach-Bahnhof 1949 e. V., TV Hösbach
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weitere Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Gebler (* 12. April 1899 in Hösbach; † 4. Oktober 1970 in Duisburg), Kommunist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, Häftling im KZ Buchenwald und KPD-Funktionär in der Landesleitung Nordrhein-Westfalen
- Elisabeth Roth (* 30. November 1920 in Hösbach; † 4. Mai 2010 in Hösbach-Bahnhof), Rektorin der Universität Bamberg
- Willigis Jäger (* 7. März 1925 in Hösbach; † 20. März 2020 in Holzkirchen), Benediktinermönch, Zen-Meister und Mystiker
- Roland Eller (* 28. Juni 1936 in Winzenhohl), Jurist und Politiker (CSU), Landrat des Landkreises Aschaffenburg
- Stephan Weidner (* 29. Mai 1963 in Alsfeld), Sänger, Songwriter und Bassist der Band Böhse Onkelz
- Kevin Russell (* 12. Januar 1964 in Hamburg), Sänger der Band Böhse Onkelz
- Peter Schorowsky (* 15. Juni 1964 in Hösbach), Schlagzeuger der Band Böhse Onkelz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Hösbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- ↑ Gemeinde Hösbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
- ↑ Einwohner Hösbach (Stand: 31. Dezember 2011)
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 106 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 422.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ https://www.hoesbach.de/sites/gensite.asp?SID=cms09042014082129603906&Art=03220:7549&C=4
- ↑ Eintrag zum Wappen von Hösbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte