Johannes Niemeyer
Johannes Niemeyer (* 5. Januar 1889 in Halle (Saale); † 10. Februar 1980 in Berlin) war ein deutscher Maler und Architekt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johannes Niemeyer, Sohn des Völkerrechtlers Theodor Niemeyer und Bruder des Malers Otto Niemeyer-Holstein, absolvierte von 1919 bis 1920 eine Tischlerlehre in den Deutschen Werkstätten Dresden-Hellerau. Danach studierte er in München Architektur. Von 1921 bis 1924 wirkte er als Professor an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle. Er war dort der Leiter der Fachklasse für Raumausstattung. Sein Lehrgebiet war das „Entwerfen von Innenräumen und der zu ihrer Ausstattung gehörigen Möbel, Wandbehandlung, Tapeten, Stoffe usw. und Übungen im Werkzeichnen“.
Danach arbeitete Niemeyer zuerst freischaffend als Architekt in Halle, bis er 1928 ein Gartengrundstück in der Steinstraße 46 in Berlin-Steinstücken bezog. In Berlin-Zehlendorf erbaute er mindestens ein Landhaus, ebenso war er in Hamburg 1942/1943 an der Elbufer-Gestaltung beteiligt. Im Sommer 1943 bereiste Niemeyer im Auftrag des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete das Baltikum, um als Maler Landschaften und landestypische Motive festzuhalten. Die dabei erstandenen Werke konnte er noch während des Krieges in Riga und Kuressaare ausstellen.
Nach 1945 arbeitete er hauptsächlich als Maler, war aber auch als Architekt an Entwürfen in Ost-Berlin beteiligt. Er gehörte 1955 zu den Gründungsmitgliedern des Freien Verbandes Bildender Künstler Berlins.
Der Johannes-Niemeyer-Weg und die Straße Malergarten in Steinstücken erinnern an ihn. Sein Nachlass wird seit 1980 in der Galerie Wannsee Verlag von Herwig Roggemann verwaltet und ausgestellt.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pastellzeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bergdorf (1925)
- Häuser in Steinstücken (1942)
- Potsdam, Stadtschloß mit Nikolaikirche (1945)
- Apfelbäume (1952)
- Garten im Winter (1957)
Architekturzeichnungen und -modelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kapelle in Berlin-Steinstücken (1934)
- Landhaus für Walter Simons, Gartenseite (1936)
Bauten und Entwürfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1923: Entwurf für die Umgestaltung der Kirchenruine Granau in Halle (Saale) zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
- 1924: Wettbewerbsentwurf für die Bebauung des Burgplatzes in Essen
- 1924: Villa Niemeyer, Äußere Lettiner Straße 20, Halle[1]
- 1925: Haus Crodel in Halle-Kröllwitz, Lettiner Straße 15[2]
- 1928: Schule der Arbeit in Leipzig-Schleußig, Stieglitzstraße 40
- 1930: Haus Schweide in Berlin-Zehlendorf, Klopstockstraße 10a[3]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Johannes Niemeyer – Küsten und Städte. Bilder aus dem Baltikum“ (2018/2019), im Ostpreußischen Landesmuseum[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Nauhaus: Die Burg Giebichenstein. Geschichte einer deutschen Kunstschule 1915–1933. 2. Auflage, E. A. Seemann, Leipzig 1992, ISBN 3-363-00539-3.
- Helmut Geisert (Hrsg.): Johannes Niemeyer, Architekt und Maler. Ausstellungskatalog der Berlinischen Galerie, Berlin 1990, ISBN 3-927873-06-3.
- Angela Dolgner, Hans-Georg Sehrt: Johannes Niemeyer – Architekt und Maler (1889–1980). Halle (Saale) 1995, 48 S., 26 Abb., Katalog des Halleschen Kunstvereins zur Ausstellung vom 3. März–2. April 1995 im Stadtmuseum Halle
- Herwig Roggemann: Johannes Niemeyer, Küsten und Städte – Bilder aus dem Baltikum. Galerie WANNSEE Verlag, Berlin 2016.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Denkmale der Modernein Halle. Arbeitskreis Innenstadt e.V. Halle 2019, S. 25.
- ↑ Johannes Niemeyer B.D.A., Halle a.S. Wohnhaus in Cröllwitz bei Halle. In: Moderne Bauformen, Jg. 28 (1929), S. 216 (Digitalisat).
- ↑ Klopstockstraße 10a in der Berliner Denkmaldatenbank.
- ↑ Johannes Niemeyer, Küsten und Städte. Ostpreußisches Landesmuseum, abgerufen am 2. November 2020.
Personendaten | |
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NAME | Niemeyer, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 5. Januar 1889 |
GEBURTSORT | Halle (Saale) |
STERBEDATUM | 10. Februar 1980 |
STERBEORT | Berlin |