Kadelburg (Wallburg)

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Kadelburg
Heute noch erkennbarer Rest des Walles

Heute noch erkennbarer Rest des Walles

Alternativname(n) Castelburg, Kadilburck, Kadoltesburg
Staat Deutschland
Ort Küssaberg-Kadelburg
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 47° 36′ N, 8° 18′ OKoordinaten: 47° 36′ 22,3″ N, 8° 18′ 15,3″ O
Kadelburg (Baden-Württemberg)
Kadelburg (Baden-Württemberg)

Die Kadelburg, auch Castelburg, Kadilburck oder Kadoltesburg genannt, ist eine abgegangene Wallburg am östlichen Dorfrand von Kadelburg, einem Ortsteil der Gemeinde Küssaberg im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Die Anhöhe ist Teil des „Eckau“ (früher auch „Egghau“ oder 1880: „eghau“ genannt). Nach Hans Matt-Willmatt, 1957, heißt der Ort auch „Bürglenhöhe“.[1]

Von der frühgeschichtlichen Wallanlage sind nur noch Wall- und Grabenreste erhalten.[2]

Burg (Wehranlage)

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Funde auf dem Plateau liegen keine vor, ebenso fehlen Spuren von der ehemaligen Überbauung. 1963 konnte der Heimatforscher Egon Gersbach noch Reste der Befestigungsanlagen verzeichnen.

„Nördlich des Ortes schiebt sich ein beinahe rechteckiges Hochplateau, das aus Schichten des Doggers und einer Schotterkappe besteht, aus der Südabdachung des Klettgauranden weit nach Südwesten in das Rheintal vor.“

Befestigungsspuren

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An der Südwestecke der Hochfläche wurde ein dreieckförmiges Teilstück mit rundum steilen Halden herauserodiert, das in der Längsstreckung knapp 150 Meter misst und zum schmalen Ende hin mit einem Wall abgeriegelt war. „Der Wall erstreckte sich 1949 nach Süden in gerader Flucht noch 35 m weit in die Fläche hinein [...], 1963 war dieses Wallstück bis auf einen kurzen Stummel von 10 m Länge abgetragen und der vorgelagerte Graben mit dem angefallenen Lockermaterial verfüllt worden.“ Ein Pfad der von der Straße zur Hochfläche „in steilem Anstieg die Plateauböschung erklimmt, markiert fraglos den einstigen Zugang zur Befestigung.“

Umfeld und heutige Bebauung

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An der Südostecke der Bergzunge steht „heute die ev. Pfarrkirche, an die sich nach Westen der Dorffriedhof anschließt. [...] Die [ehemals] befestigte Innenfläche umfaßt die Fluren ‚Kirchwiesen‘ und ‚Spitzäcker‘, [...] außerhalb schließt unmittelbar das Gewann ‚Im grauen Stein‘ an, das die Erinnerung an einen ‚Grauen Stein‘ bewahrt, der möglicherweise das Symbol eines Hochgerichts gewesen ist, das dicht bei der frühmittelalterlichen Burg lag.“[3]

Bei einer Begehung im November 2017 konnten folgende Feststellungen gemacht werden: Der ‚steile Anstieg zur Plateauböschung‘ wird heute die direkt zum Eingangsportal der Bergkirche führende Treppe sein. Der großflächig angelegte Friedhof nimmt heute fast das ganze Plateau ein. Unweit vom Kriegerdenkmal befindet sich eine Sitzbank neben einer wallartigen Erhebung – vermutlich der von Gersbach 1963 noch beobachtete „kurze Stummel“ des abriegelnden Walles.

Gersbach schreibt auch, dass „zwischen der Burg und dem alamannischen Gräberfeld zu Füßen direkte Beziehungen stehen (könnten).“[4]

Alamannisches Gräberfeld

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Unter den Funden in alemannischen Gräbern sind hervorzuheben eine große silberne, mit Gold überzogene Spange und zwei silberne Ohrringe, die wohl einer reichen Alemannensippe gehörten. Eine Anzahl Tonperlen und Teile eines feinen, dünnen Bronzearmringes wurden ebenfalls gefunden. Eine besonders interessantes Fundstück ist ein roter Teller von roher Terra sigillata.[5]

  • Hansjürgen Brachmann: Der frühmittelalterliche Befestigungsbau in Mitteleuropa. Untersuchungen zu seiner Entwicklung und Funktion im germanisch-deutschen Bereich. In: Schriften zur Ur- und Frühgeschichte. 45. Akademie Verlag. Berlin 1993, ISBN 3-05-001995-6
  • Egon Gersbach: Urgeschichte des Hochrheins (Funde und Fundstellen in den Landkreisen Säckingen und Waldshut), Hrsg.: Staatliches Amt für Ur- und Frühgeschichte Freiburg und Staatliches Amt für Denkmalpflege, Abt. Ur- u. Frühgeschichte Karlsruhe, Badische Fundberichte, Sonderheft 11 (Katalogband), 1969
  • Die Chronik des Kreises Waldshut. Das Haus- und Heimatbuch des Landkreises Waldshut. Hrsg.: Landkreis Waldshut, Vorwort von Landrat Wilfried Schäfer. Bearbeitet von Hans Matt-Willmatt, Vocke-Verlag, Waldshut 1957, S. 56.
  • Heinz Völlner: Die Burgen und Schlösser zwischen Wutachschlucht und Hochrhein, Schriftenreihe Heimat am Hochrhein, Hochrhein-Geschichtsverein (Hrsg.), 1975

Einzelnachweise

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  1. Die Chronik des Kreises Waldshut. Das Haus- und Heimatbuch des Landkreises Waldshut. Hrsg.: Landkreis Waldshut, Vorwort von Landrat Wilfried Schäfer. Bearbeitet von Hans Matt-Willmatt, Vocke-Verlag, Waldshut 1957, S. 56.
  2. Eintrag zu Kadelburg in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  3. Zitate im Kapitel sowie Text nach:Egon Gersbach: Urgeschichte des Hochrheins (Funde und Fundstellen in den Landkreisen Säckingen und Waldshut), Hrsg.: Staatliches Amt für Ur- und Frühgeschichte Freiburg und Staatliches Amt für Denkmalpflege, Abt. Ur- u. Frühgeschichte Karlsruhe, Badische Fundberichte, Sonderheft 11 (Katalogband), 1969, S. 217.
  4. E. Gersbach: Urgeschichte, 1969, S. 209, Anm. 106.
  5. Die Chronik des Kreises Waldshut. Bearbeitet von Hans Matt-Willmatt, Waldshut 1957, S. 56.