Kissinger Klavierolymp

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Sergey Tanin beim Kissinger Klavierolymp 2020

Der Kissinger KlavierOlymp ist ein seit 2003 jährlich stattfindender internationaler Klavierwettbewerb jugendlicher Pianisten in Bad Kissingen.

Im Jahr 2003 wurde erstmals der von Bürgern der Kurstadt Bad Kissingen initiierte Klavierwettbewerb unter dem Namen Kissinger Klavierolympiade durchgeführt. Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund im Jahr 2008 seine Markenrechte für den Begriff „Olympiade“ geltend gemacht hatte, wurde der Wettbewerb 2009 in „KlavierOlymp“ umbenannt.[1] Dieses kleine Festival wird ausschließlich durch privates Sponsoring – vor allem von Mitgliedern des „Fördervereins Kissinger Sommer – finanziert und von Sponsoren aus der Wirtschaft unterstützt. Seit dem Start des Festivals gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk, der jeweils das Abschlusskonzert aufzeichnet.

Jeweils in einer Herbstwoche (September oder Oktober) von Donnerstag bis Sonntag stellen sich auf Einladung sechs Pianisten diesem Wettbewerb um drei Spitzenpreise und einen Publikumspreis. Alle zum KlavierOlymp geladenen Pianisten müssen, so die einzige Bedingung, bereits Preisträger anderer internationaler Wettbewerbe sein. Jeder Künstler gibt an einem dieser vier Tage zunächst sein eigenes Konzert. Am Sonntag treten alle sechs Künstler in einem gemeinsamen vierstündigen Abschlusskonzert gegeneinander an.

Die offiziellen Preise werden von einer gelegentlich wechselnden, vier- bis fünfköpfigen Fachjury vergeben. Den Publikumspreis vergeben nur jene Abonnenten, die alle sechs Einzelkonzerte und das Abschlusskonzert besucht haben. Alle Preisträger eines Jahres werden zur Mitwirkung beim jeweils nächstjährigen internationalen Musikfestival „Kissinger Sommer“ eingeladen, der Gewinner des ersten Preises darf dort als Solist mit großem Orchester auftreten. Außerdem verschafft der KlavierOlymp den Teilnehmern weitere Auftrittsmöglichkeiten.[2] Gründungsintendantin war Kari Kahl-Wolfsjäger, von der Tilman Schlömp als neuer Intendant des Kissinger Sommers 2016 auch die Regie des KlavierOlymps übernahm.[3] 2021 wurde Alexander Steinbeis dessen Nachfolger.[4]

Boris Kusnezow, Preisträger 2009
Jahr 1. Preis 2. Preis 3. Preis Publikumspreis
2003 Martin Helmchen
Nikolai Tokarew
Stewart Goodyear Kirill Gerstein Mihaela Ursuleasa[5]
2004 Alexei Zouev Igor Levit Alice Sara Ott Andrei Banciu[6]
2005 Herbert Schuch Lukáš Vondráček Anna Winnizkaja
Peter Ovtcharov
Joseph Moog
Miroslav Kultyshev[7]
2006 Christian Ihle Hadland
Kit Armstrong
nicht besetzt Alexej Gorlatch Mona Asuka Ott[8]
2007 Vestards Šimkus Michail Lifits David Kadouch Zhang Hai’ou[9]
2008 Yeol Eum Son Olga Scheps Benjamin Kim Claire Huangci[10]
2009 Kiryl Keduk Boris Kusnezow Kateryna Titova Kiryl Keduk[11]
2010 Behzod Abduraimov Nareh Arghamanyan Avan Yu Alexei Grigorjew[12]
2011 Konstantin Schamrai Adam Laloum Pawel Kolesnikow Pawel Kolesnikow[13]
2012 Magdalena Müllerperth
Da Sol Kim
nicht besetzt Beatrice Magnani Magdalena Müllerperth[14]
2013 Chi-Ho Han Georgy Tchaidze Aurelia Shimkus Chi-Ho Han[15]
2014 Julian Jia Niu Niu Boyang Shi Julian Jia[16]
2015 Jorge González Buajasán Maxim Lando Clayton Stephenson Jorge González Buajasán[17]
2016 Elisabeth Brauß Julian Trevelyan
Thomas Schuch
nicht besetzt Nikolay Khozyainov[18]
2017 Emre Yavuz Sergei Redkin Viktor Soos Luisa Imorde[19]
2018 Juan Pérez Floristán Martin James Bartlett Łukasz Krupiński Martin James Bartlett[20][21]
2019 Tomoki Sakata Tiffany Poon Robert Neumann Tomoki Sakata[22]
2020 Sergey Tanin Yoav Levanon Ziyu Liu Sergey Tanin[23]
2021 Giorgi Gigashvili Sandro Nebieridze Gustav Piekut Giorgi Gigashvili[24]
2022 Roman Borisov Tony Siqi Yun Ariel Lanyi Tony Siqi Yun[25]
2023 Mihály Berecz Mirabelle Kajenjeri Miyu Shindo Miyu Shindo[26]
2024 Illia Ovcharenko Jérémie Moreau Onutė Gražinytė Simon Haje[27]

Einzelnachweise

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  1. Auf dem Weg zum Olymp der Pianisten, Main Post, 30. September 2009, abgerufen am 24. Oktober 2018
  2. Thomas Ahnert: 14. KlavierOlymp – Dicht beieinander. In: Saale-Zeitung (inFranken.de). 10. Oktober 2016, abgerufen am 8. Oktober 2018.
  3. Anke Gundelach: KlavierOlymp in Bad Kissingen. In: BR-Klassik.de. 10. Oktober 2016, abgerufen am 8. Oktober 2018.
  4. Wer steigt auf in den Klavierolymp?, Saale-Zeitung, 1. Oktober 2021
  5. Wettkampf der Tasten-Olympioniken, Main Post, 30. September 2003, abgerufen am 23. Januar 2022
  6. Sechs in sieben Konzerten, Main Post, 20. September 2004, abgerufen am 23. Januar 2022
  7. Erster Preis ging an Herbert Schuch, Main Post, 3. Oktober 2005, abgerufen am 23. Januar 2022.
  8. Zwei Sieger bei Klavierolympiade, Main Post, 27. September 2006, abgerufen am 23. Januar 2022.
  9. Shimkus gewinnt KlavierOlympiade, Main Post, 8. Oktober 2007, abgerufen am 23. Januar 2022.
  10. Koreanerin siegt in Bad Kissingen, Main Post, 14. Oktober 2008, abgerufen am 24. Oktober 2018
  11. Barbara Oschmann: Ein Lachen unter Tränen, Main Post, 14. Oktober 2009, abgerufen am 24. Oktober 2018.
  12. Irene Spiegel: 19-jähriger Usbeke siegt beim Klavierolymp, Main Post, 11. Oktober 2010, abgerufen am 24. Oktober 2018.
  13. Frank Kupke: Russe erklimmt den Klavierolymp, Main Post, 10. Oktober 2011, abgerufen am 26. Oktober 2018.
  14. Zwei Sieger beim Kissinger Klavier-Olymp, Main-Echo, 10. Oktober 2012, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  15. Süd-Koreaner gewinnt bei Klavierolymp in Bad Kissingen, Fuldaer Zeitung, 15. Oktober 2013, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  16. Christian Kröber: Olympioniken gekürt, Neue Musikzeitung, 11. Oktober 2014, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  17. Thomas Ahnert: Doppelsieger, Saale-Zeitung, 12. Oktober 2015, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  18. Wieland Aschinger: Elisabeth Brauß gewinnt Kissinger KlavierOlymp, Musik heute, 10. Oktober 2016, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  19. Thomas Ahnert: Fotofinish, Saale-Zeitung, 10. Oktober 2017, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  20. Thomas Ahnert: Dichtes Gedränge um das Siegerpodest beim Bad Kissinger KlavierOlymp, Saale-Zeitung, 9. Oktober 2018, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  21. Mathias Wiedemann: Juan Pérez Floristán gewinnt Kissinger KlavierOlymp, Main-Post, 9. Oktober 2018, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  22. Japaner gewinnt Kissinger KlavierOlymp, Bayerischer Rundfunk (BR 24), 7. Oktober 2019
  23. Sergey Tanin gewinnt Kissinger KlavierOlymp, Musik heute, 5. Oktober 2020
  24. Werner Vogel: Ein grandioses Ende, Saale-Zeitung, 4. Oktober 2021
  25. Roman Borisov gewinnt 20. Kissinger KlavierOlymp, Bayerischer Rundfunk (BR24), 10. Oktober 2022
  26. Krankenhaus statt großer Bühne, Bayerischer Rundfunk (BR Klassik), 9. Oktober 2023
  27. Illia Ovcharenko gewinnt Kissinger KlavierOlymp Magazin Klassik.com, 8. Oktober 2024