Leichtathletik-Europacup

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Leichtathletik-Europacup war ein europäischer Pokalwettbewerb auf dem Gebiet der Leichtathletik. Initiiert wurde er von dem Italiener Bruno Zauli, Präsident des europäischen Komitees der IAAF, weshalb der Wettbewerb ursprünglich auch als Bruno-Zauli-Cup bekannt war.
Ausgetragen wurde der Europacup erstmals 1965 in Stuttgart (Männer) und Kassel (Frauen).

Ursprünglich alle zwei Jahre, dann alle drei, dann wieder alle zwei Jahre veranstaltet, fand der Leichtathletik-Europacup seit 1993 dann jedes Jahr statt.

Er basierte die ersten zwanzig Jahre auf einem Qualifikationssystem, wobei sich die jeweils besten zwei Nationen der drei Semifinale für die Endrunde (A-Finale bzw. Superliga) qualifizierten.

Jede Nation war in jeder Disziplin nur mit einem einzigen Athleten vertreten. Gewertet wurde nach einem einfachen Punktesystem, das ausschließlich die Platzierung berücksichtigte. Die Nation des Siegers einer Disziplin erhielt jeweils eine mit der Zahl der Teilnehmer identische Punktzahl, abnehmend bis zur Nation des Letztplatzierten mit einem Punkt.

1983 kam es zu einer Umstrukturierung, die den immer zahlreicheren Verpflichtungen der Athleten Rechnung trug. Sowohl für die Männer- als auch Frauenwettbewerbe wurde eine Superliga mit jeweils acht Mitgliedern geschaffen, darunter eine Erste und eine Zweite Liga, die jeweils in Gruppe A und B aufgeteilt waren. Auf- und Abstiegsplätze ersetzten den Aufstieg durch vorausgehende Halbfinal- und Finalrunden. Diese Einteilung bestand bis zum Ende der Europacups im Jahr 2008.

2009 wurde eine völlige Umgestaltung der einst viel beachteten, in den letzten Jahren aber immer mehr in den Hintergrund geratenen Veranstaltung durchgeführt. Bei der neuen Leichtathletik-Team-Europameisterschaft gibt es eine Superliga mit 12 Teams, eine erste Liga mit 12, eine zweite Liga mit 8 und eine dritte Liga mit 14 Teams. Der Tabellenplatz errechnet sich aufgrund von jeweils 20 Männer- und ebenso 20 Frauenwettbewerben, die nach Geschlechtern getrennte Gesamtwertung entfällt.

Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Sieger Männer Sieger Frauen Gastgeberstadt Gastgeberland
1965 Sowjetunion Sowjetunion Sowjetunion Sowjetunion Stuttgart/Kassel Deutschland BR BR Deutschland
1967 Sowjetunion Sowjetunion Sowjetunion Sowjetunion Kiew Sowjetunion Sowjetunion
1970 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Stockholm/Budapest Schweden Schweden/Ungarn Ungarn
1973 Sowjetunion Sowjetunion Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Edinburgh Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
1975 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Nizza Frankreich Frankreich
1977 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Helsinki Finnland Finnland
1979 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Turin Italien Italien
1981 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Zagreb Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
1983 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik London Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
1985 Sowjetunion Sowjetunion Sowjetunion Sowjetunion Moskau Sowjetunion Sowjetunion
1987 Sowjetunion Sowjetunion Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Prag Tschechoslowakei Tschechoslowakei
1989 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik Gateshead Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
1991 Sowjetunion Sowjetunion Deutschland Deutschland Frankfurt am Main Deutschland Deutschland
1993 Russland Russland Russland Russland Rom Italien Italien
1994 Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Birmingham Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
1995 Deutschland Deutschland Russland Russland Villeneuve d’Ascq Frankreich Frankreich
1996 Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Madrid Spanien Spanien
1997 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Russland Russland München Deutschland Deutschland
1998 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Russland Russland Sankt Petersburg Russland Russland
1999 Deutschland Deutschland Russland Russland Paris Frankreich Frankreich
2000 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Russland Russland Gateshead Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
2001 Polen Polen Russland Russland Bremen Deutschland Deutschland
2002 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Russland Russland Annecy Frankreich Frankreich
2003 Frankreich Frankreich Russland Russland Florenz Italien Italien
2004 Deutschland Deutschland Russland Russland Bydgoszcz Polen Polen
2005 Deutschland Deutschland Russland Russland Florenz Italien Italien
2006 Frankreich Frankreich Russland Russland Málaga Spanien Spanien
2007 Frankreich Frankreich Russland Russland München Deutschland Deutschland
2008 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Russland Russland Annecy Frankreich Frankreich

Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Disziplinen bei den Frauen ins Programm aufgenommen.[1]

Disziplinen
Männer Frauen
0100 m 0100 m
0200 m 0 0200 m 00
0400 m 0 0400 m 00
0800 m 0 0800 m 00
01500 m 0 01500 m 0ab 1970
03000 m 0bis 1996 03000 m 0ab 1977
05000 m 0 05000 m 0ab 1995
010.000 m 0ab 1996 010.000 m 0strittig von 1985 bis 1995
0110 m Hürden 0 0100 m Hürden 0 80 m in 1965 und 1967
0400 m Hürden 0 0400 m Hürden 0ab 1977
03000 m Hindernis 0 03000 m Hindernis 0ab 2002
04 × 100 m Staffel 0Staffel 4 × 100 m 00
04 × 400 m Staffel 0Staffel 4 × 400 m 0ab 1970
0Hochsprung 0Hochsprung 00
0Stabhochsprung 0Stabhochsprung 0ab 1997
0Weitsprung 0Weitsprung 00
0Dreisprung 0Dreisprung 0ab 1993
0Kugelstoßen 0Kugelstoßen 00
0Diskuswurf 0Diskuswurf 00
0Hammerwurf 0Hammerwurf 0ab 1997
0Speerwurf 0Speerwurf 00
  • The SPAR European Cup: Memories of Europe's premier team athletics Event. Wettkampfchronologie. In: European Athletics. Archiviert vom Original am 6. Oktober 2013; abgerufen am 4. Oktober 2013 (englisch).
  • Europacup-Bestleistungen Männer Stand: 30. Juni 2008, abgerufen am 9. Oktober 2013.
  1. Neugestaltung des französischen Wiki-Artikels: Coupe d'Europe des nations d'athlétisme.Liste des épreuves