Lupo-Klasse

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Lupo-Klasse
Die Sagittario
Die Sagittario
Schiffsdaten
Land Italien Italien
Peru Peru
Venezuela Venezuela
Schiffsart Fregatte
Bauzeitraum 1974 bis 1987
Stapellauf des Typschiffes 29. Juli 1976
Gebaute Einheiten 18
Dienstzeit seit 1977
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 113,5 m (Lüa)
Breite 11,9 m
Tiefgang (max.) 5,7 m
Verdrängung 2.986 t maximal
 
Besatzung 185 Mann
Maschinenanlage
Maschine CODOG-Antrieb
2 Avio LM2500 Gasturbinen
2 Grandi Motori Trieste BL-230-20-M Diesel
Maschinen­leistung 50.000 PS (36.775 kW)
Höchst­geschwindigkeit 35 kn (65 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren
  • AA-Radar Selenia SPS-775 (RAN 10S) E/F Band
  • ASu-Radar SMA CORA SPS-702, SMA SPQ-2F
  • Navigation SMA SPN-748
  • Einsatzführungssysteme: IPN-20 (SADOC-2), Link 11 SATCOM
  • Feuerleitsysteme:
    • 1 Selenia SPG 70 (RTN-10X) für Albatros und 127 mm
    • 2 Selenia SPG 74 (RTN-20X) für 40 mm
  • Sonar: Raytheon DE-1160B, SQS-56 MF UJagd-Sonar

Die Lupo-Klasse ist eine Klasse von Fregatten, die in den 1970er Jahren für die italienische Marina Militare, die peruanische Marine und die Marine Venezuelas gebaut wurden. Italien stellte neben vier Schiffen der Lupo-Klasse weitere vier baugleiche Schiffe in Dienst, die nicht für die U-Boot-Jagd ausgerüstet waren und deswegen in der italienischen Marine als Patrouillenfregatten der Artigliere-Klasse bezeichnet wurden. Fregatten der Lupo-Klasse sind heute nur noch in Peru und Venezuela in Dienst. Insgesamt entstanden 18 Schiffe dieses Typs.

Anfang der 1970er Jahre begann die Marina Militare auf der Grundlage der Erfahrungen mit der Alpino-Klasse mit Planungen für neue Mehrzweckfregatten. Zunächst wurden in Riva Trigoso bei Genua vier Einheiten der Lupo-Klasse gebaut und von September 1977 bis März 1980 in Dienst gestellt. Eine Weiterentwicklung bildeten die acht vergrößerten Fregatten der Maestrale-Klasse, die vorwiegend zur U-Jagd dienten, während die vier Schiffe der Lupo-Klasse eher zur Überwasserkriegführung vorgesehen waren. Um das Jahr 2003 wurden die vier Fregatten der Lupo-Klasse außer Dienst gestellt, umfassenden Modernisierungsarbeiten unterzogen und dann an die peruanische Marine abgegeben, die bereits über vier dieser Schiffe verfügte.

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Status
F564 Lupo 8. Oktober 1974 29. Juli 1976 28. September 1977 als BAP Palacios in Peru aktiv
F565 Sagittario 4. Februar 1976 22. Juni 1977 18. November 1978 als BAP Quiñones in Peru aktiv
F566 Perseo 28. Februar 1977 8. Juli 1978 1. März 1980 als BAP Bolgonesi in Peru aktiv
F567 Orsa 1. August 1978 1. Mai 1979 1. März 1980 als BAP Aguirre in Peru aktiv

Der Irak bestellte im Jahr 1981 in Italien vier Fregatten der Lupo-Klasse in einer Exportversion sowie sechs Korvetten und einen Versorger. Nach der Fertigstellung unterlagen die Fregatten jedoch einem internationalen Waffenembargo und blieben bis 1994 im Hafen von La Spezia. Nach Umbauarbeiten wurden sie bis 1996 unter den Bezeichnungen Artigliere-Klasse oder Soldati-Klasse von der italienischen Marine übernommen. Sie ergänzten dort die ursprünglichen vier Einheiten der Lupo-Klasse, zunächst jedoch nur in den Bereichen Migrationskontrolle, Embargodurchsetzung usw. Nachdem die ersten vier Einheiten 2003 außer Dienst gestellt wurden, verblieben neben den acht Fregatten der Maestrale-Klasse nur mehr die vier Fregatten der Artigliere-Klasse. Sie wurden bis 2018 ebenfalls außer Dienst gestellt.

Kennung Name Ursprünglich Kiellegung Stapellauf In Dienst Außer Dienst
F582 Artigliere Hittin (F14) 31. März 1982 27. Juli 1983 29. Oktober 1994 29. September 2013
F583 Aviere Thi Qar (F15) 3. September 1982 18. Dezember 1984 4. Januar 1995 2. Oktober 2019
F584 Bersagliere Al-Yarmuk (F17) 7. April 1982 20. Juni 1985 28. November 1995 17. April 2018
F585 Granatiere Al-Qadissiah (F16) 1. Dezember 1983 14. November 1985 20. März 1996 30. September 2015
Bersagliere (F 584) mit neuem 127/64LW-Geschütz

Die ersten vier Fregatten wurden nach italienischen Torpedobooten benannt, die sich im Zweiten Weltkrieg besonders ausgezeichnet hatten. Die letzten vier Einheiten wurden nach untersten Dienstgraden der Teilstreitkräfte oder Truppengattungen benannt. Artigliere bedeutet Artillerist, Aviere steht für Flieger, Bersagliere für einen Schützen der Bersaglieri und Granatiere für einen Grenadier der Granatieri di Sardegna. Diese Schiffsnamen wurden in der Vergangenheit auch an andere Schiffe vergeben. Auf der Fregatte Bersagliere, die von 1996 bis 1997 mit dem Zerstörer Luigi Durand de la Penne den Globus umfuhr, wurde zu Erprobungszwecken ein neu entwickeltes Bordgeschütz vom Typ 127/64 Lightweight eingerüstet.

Peru war von Anfang an in das Lupo-Projekt eingebunden und bestellte bereits 1973 vier Einheiten, die dort als Carvajal-Klasse bezeichnet werden. Die ersten beiden Fregatten wurden in Italien gebaut und Ende 1978, Anfang 1979 an die peruanische Marine übergeben. Die letzten zwei Einheiten wurden Anfang der 1980er Jahre unter Fincantieri-Lizenz vom Servicio Industrial de la Marina (SIMA) in Callao gebaut. Im Rahmen von Modernisierungsarbeiten erhielten die Fregatten vergrößerte Flugdecks, die auch von größeren Hubschraubern vom Typ Sea King genutzt werden können.

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Status
FM-51 BAP Carvajal 8. Oktober 1974 13. November 1976 23. Dezember 1978 aktiv
FM-52 BAP Villavicencio 21. April 1976 7. Februar 1978 25. Juni 1979 aktiv
FM-53 BAP Montero 16. Juni 1976 8. Oktober 1982 29. Juni 1984 aktiv als Almirante Grau
FM-54 BAP Mariategui 13. August 1976 8. Oktober 1984 28. Dezember 1987 aktiv

Die zwischen 2004 und 2006 von der italienischen Marine übernommenen vier Einheiten der Lupo-Klasse bilden in Peru die Aguirre-Klasse, eine Unterklasse der Carvajal-Klasse. Alle acht peruanischen Schiffe sind nach Helden des Salpeterkrieges benannt. Die Kennung FM steht für Fragata Misilera oder „Lenkwaffenfregatte“, das Schiffsnamenspräfix BAP für Buque de la Armada Peruana oder „Schiff der Peruanischen Marine“.

Kennung Name Ursprünglich Kiellegung Stapellauf In Dienst (Italien) In Dienst (Peru) Status
FM-55 BAP Aguirre Orsa (F567) 1. August 1978 1. Mai 1979 1. März 1980 3. November 2004 aktiv
FM-56 BAP Palacios Lupo (F564) 8. Oktober 1974 29. Juli 1976 28. September 1977 3. November 2004 aktiv
FM-57 BAP Bolognesi Perseo (F566) 28. Februar 1977 8. Juli 1978 1. März 1980 23. Januar 2006 aktiv
FM-58 BAP Quiñones Sagittario (F565) 4. Februar 1976 22. Juni 1977 18. November 1978 23. Januar 2006 aktiv
Die peruanische Fregatte BAP Carvajal, 2005
Die venezolanische Fregatte ARV Mariscal Sucre, 1987

Venezuela bestellte im Oktober 1975 sechs Fregatten der Lupo-Klasse, die zwischen 1976 und 1981 gebaut wurden, davon zwei (ARV General Urdaneta und ARV General Salóm) in Riva Trigoso bei Genua, die übrigen vier Einheiten in Ancona. In Venezuela bilden die sechs Schiffe die Mariscal-Sucre-Klasse, benannt nach Antonio José de Sucre. Die ersten beiden Einheiten der Klasse wurden von zwischen 1998 und 2002 von Ingalls Shipbuilding in den USA modernisiert. Die restlichen Schiffe wurden wegen der politischen Spannungen zwischen Venezuela und den USA in Puerto Cabello modernisiert, jedoch nur zum Teil. Die Arbeiten betrafen den Antrieb und die Sensoren.

Kennung Name Kiellegung Stapellauf In Dienst Status
F-21 ARV Mariscal Sucre 19. November 1976 28. September 1978 14. Juli 1980 aktiv
F-22 ARV Almirante Brión Juni 1977 22. Februar 1979 7. März 1981 aktiv
F-23 ARV General Urdaneta 23. Januar 1978 23. März 1979 8. August 1981 aktiv
F-24 ARV General Soublette 26. August 1978 4. Januar 1980 4. Dezember 1981 aktiv
F-25 ARV General Salóm 7. November 1978 13. Januar 1980 3. April 1982 aktiv
F-26 ARV General García 21. August 1979 4. Oktober 1980 30. Juli 1982 aktiv
Commons: Lupo-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien