Mati Diop

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mati Diop bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2024

Mati Diop (* 22. Juni 1982 in Paris) ist eine französische Regisseurin, Drehbuchautorin, Kamerafrau und Schauspielerin.

Die 1982 in Paris geborene Mati Diop[1] stammt aus der senegalesischen Diop-Familie. Ihr Vater Wasis Diop ist Musiker und Songwriter, der für eine Mischung der traditionellen senegalesischen Volksmusik mit moderner Popmusik und Jazz bekannt ist. Zudem ist sie die Nichte des Filmemachers und Schauspielers Djibril Diop Mambéty. Diops französische Mutter ist Fotografin und Artdirector.[2][3]

Diop arbeitete als Schauspielerin, unter anderem für Claire Denis, Antonio Campos und Matias Piñero. Außerdem drehte sie Kurzfilme, darunter die Dokumentation A Thousand Suns, die vom Hauptdarsteller eines der bekanntesten Filme ihres Onkels, Touki Bouki, handelt. 2009 drehte sie den Kurzfilm Atlantiques.[4]

Den darauf basierenden Langfilm Atlantique, bei dem sie Regie führte und das Drehbuch schrieb, stellte sie im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes vor, wo er um die Goldene Palme konkurrierte. Diop war damit die erste schwarze Regisseurin im Wettbewerb von Cannes.[5] Im November 2019 wurde sie vom Branchenblatt Variety in die 10 Directors to Watch aufgenommen.[3] Atlantique wurde vom Senegal als Beitrag für die Oscarverleihung 2020 in der Kategorie Bester Internationaler Film eingereicht und Mitte Dezember 2019 von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences auf die Shortlist in dieser Kategorie gesetzt.[6]

Ende Juni 2020 wurde Diop ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.[7] Ein Jahr später wurde sie in die Wettbewerbsjury des 74. Filmfestivals von Cannes berufen.

Im Jahr 2024 erhielt sie für ihren Dokumentarfilm Dahomey den Goldenen Bären der 74. Berlinale.

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2008: 35 Rum (als Schauspielerin)
  • 2009: Atlantiques (Kurzfilm, Regie, Drehbuch und Kamera)[8][9]
  • 2011: Sleepwalkers (auch Kamera)
  • 2011: Snow Canon (Kurzfilm, Regie und Drehbuch)
  • 2012: Simon Killer (als Schauspielerin)
  • 2013: Mille soleils (Dokumentarfilm, Regie und Kamera)[10]
  • 2014: L for Leisure L (als Schauspielerin)
  • 2014: Fort Buchanan (als Schauspielerin)
  • 2015: Liberian Boy (Regie, mit Manon Lutanie)
  • 2016: Hermia & Helena (als Schauspielerin)
  • 2019: Atlantique (Regie und Drehbuch)
  • 2022: Mit Liebe und Entschlossenheit (Avec amour et acharnement, als Schauspielerin)
  • 2022: Naked Blue (Regie, mit Manon Lutanie)
  • 2024: Dahomey (Dokumentarfilm, Regie und Drehbuch)

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Camerimage

  • 2019: Nominierung für das Beste Regiedebüt (Atlantique)

Black Reel Award

  • 2020: Nominierung als Bester internationaler Film (Atlantique)
  • 2020: Nominierung für die Beste Regie (Atlantique)
  • 2020: Nominierung für die Nachwuchsregie (Atlantique)
  • 2020: Nominierung für das Beste Drehbuchdebüt (Atlantique)[11]

Directors Guild of America Award

  • 2020: Nominierung für das Beste Regiedebüt (Atlantique)[12]

Europäischer Filmpreis

  • 2019: Nominierung als Europäische Entdeckung für den Prix FIPRESCI (Atlantique)[13]
Mati Diop mit dem Goldenen Bären 2024 für Dahomey

Internationale Filmfestspiele Berlin

Internationale Filmfestspiele von Cannes

London Film Festival

  • 2019: Auszeichnung mit dem Sutherland Award im First Feature Competition (Atlantique)[15]

Internationale Filmfestspiele von Venedig

New York Film Critics Circle Award

Palm Springs International Film Festival

  • 2020: Nominierung als Bester fremdsprachiger Film für den FIPRESCI-Preis (Atlantique)[16]

Prix Lumières

  • 2020: Nominierung als Bester Debütfilm (Atlantique)[17]

Rotterdam International Film Festival

  • 2010: Auszeichnung mit dem Tiger Award for Short Film (Atlantiques)
  • 2012: Auszeichnung mit dem Tiger Award for Short Film (Big in Vietnam)
Commons: Mati Diop – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mille soleils / A Thousand Sun by Mati Diop. In: festivalregard.com. Abgerufen am 5. November 2019 (englisch).
  2. Rachel Aroesti: Atlantics director Mati Diop: ‘As a mixed-race girl, there’s a visible and invisible side of you'. In: theguardian.com. Guardian News & Media Limited, 9. November 2019, abgerufen am 25. Dezember 2019 (englisch).
  3. a b Peter Debruge: Variety Names 10 Directors to Watch for 2020. In: Variety, 19. November 2019 (englisch).
  4. Mark Olsen: Mati Diop on her story of ghosts and lost love in 'Atlantics,' Senegal's Oscar entry. In: Los Angeles Times. 20. November 2019, abgerufen am 25. Dezember 2019 (amerikanisches Englisch).
  5. Stefan Stosch: Cannes 2019: Diese drei jungen Regisseure bringen die Politik ins Filmfest. (Memento des Originals vom 26. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haz.de In: HAZ.de, 20. Mai 2019.
  6. Erik Anderson: 2020 Oscar Predictions: The Shortlists. In: awardswatch.com, 15. Dezember 2019.
  7. Academy Invites 819 To Membership. In: oscars.org, 30. Juni 2020.
  8. Atlantiques. In: viennale.at. Viennale – Vienna International Film Festival, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  9. Atlantiques. In: Filmdatenbank. Afrika Film Festival Köln;.
  10. Mille soleils. In: Filmdatenbank. Afrika Film Festival Köln;.
  11. Wilson Morales: 20th Annual Black Reel Awards – Nominees Announced. (Memento des Originals vom 13. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blackfilm.com In: blackfilm.com, 11. Dezember 2019.
  12. Zack Sharf: Directors Guild of America 2020 Nominees Include Taika Waititi, Bong Joon Ho, and More. In: indiewire.com, 7. Januar 2020 (englisch).
  13. Six debut films nominated for the European Film Awards. In: cineuropa.org, 8. Oktober 2019 (französisch).
  14. Jenny Jecke: Filmfestspiele Cannes: Das sind die Gewinner des Festivals 2019. In: moviepilot.de, 25. Mai 2019.
  15. Ryan Lattanzio: Foreign Oscar Submissions 'Monos' and 'Atlantics' Top BFI London Film Festival Winners. In: indiewire.com, 12. Oktober 2019 (englisch).
  16. Pete Hammond: Palm Springs Film Festival Sets Lineup; 'An Almost Ordinary Summer' & 'Military Wives' Are Opening - And Closing-Night Movies. In: deadline.com, 10. Dezember 2019 (englisch).
  17. Les nominations. In: academiedeslumieres.com., abgerufen am 3. Dezember 2019 (PDF; 256 KB, französisch).