Matthias Steier
Matthias Steier (* 6. Januar 1959 in Leipzig) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Zeichner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Oberschulabschluss absolvierte Steier ab 1975 eine Ausbildung zum Reprotechniker (Helio-Operateur) und arbeitete bis 1978 in diesem Beruf. Darauf folgte von 1978 bis 1983 ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig. Er erlangte seine Spezialausbildung bei Wolfgang Peuker, Dietrich Burger und Arno Rink. Im Jahr 1983 erreichte er seinen Diplomabschluss als Maler. Unmittelbar danach bis Ende 1985 beteiligte er sich als Mitarbeiter auf Honorarbasis am Entstehen des monumentalen Bauernkriegspanoramas von Werner Tübke in Bad Frankenhausen, das am 16. Oktober 1987 durch Signatur mit dem Namenszug Werner Tübke fertiggestellt wurde.[1]
Tübke, Peuker und Rink gelten als namhafte Vertreter der Leipziger Schule, und als deren akademischer Schüler sowie als zweijähriger Mitarbeiter am Hauptwerk von Tübke steht Steier in deren Nachfolge.[2]
Als figürlich-gegenständlicher Maler bewegt sich Steier in seiner Bildwelt im Umfeld der Widersprüche zwischen Schein und Sein, Realität und Illusion. Stilistisch nehmen seine Bilder eine Position zwischen Magischem Realismus und Surrealismus ein. Die Einflüsse auf seine Werke sind vielfältig, stammen aus der Literatur und aus Reiseeindrücken mediterraner und südamerikanischer Gefilde. Steiers Landschaften werden bestückt von überdimensionierten Äpfeln, von Matadoren, Stieren und Tänzerinnen – Sinnbild des ewigen Ringens des Menschen mit der wilden Natur, des Kampfes der Geschlechter.[3][4][5]
Seit 1987 arbeitet Matthias Steier als freischaffender Künstler in Eisenhüttenstadt. 1994 war er Stadtmaler in Waltrop / Nordrhein-Westfalen. Steier unternahm Studienreisen nach Italien, Spanien, Chile und Argentinien, die sich vielfältig in seinen Werken widerspiegeln. Darüber hinaus erteilt er bereits seit Jahren diverse Kurse zu Grundlagen visueller Gestaltung bis hin zur Ölmalerei an der Volkshochschule Eisenhüttenstadt. Steier pflegt Kontakte zu Künstlerkollegen wie den Malerinnen Sandra Rienäcker, Sabine Naumann und dem Metallbildhauer Eckard Herrmann. Matthias Steier arbeitet und lebt in Eisenhüttenstadt.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 2000 (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1996: Outbackpuzzle (Öl)
- 1996: Pierrot – Kurzzeitig oben auf (Öl)
- 1996: Diagonale Staffelung (Öl)
- 1999: Georgs Tafelrunde (Öl)
- 2000: Pierrot mit Sponsor (Öl)
2001 bis 2004 (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001: Applegate (Öl)
- 2002: Medea und der Erzengel Gabriel in Caracena (Öl)
- 2003: Mädchen mit Stier IV (Öl)
- 2003: Florale Reconquista (Öl)
- 2004: Spanische Begegnung oder verdrehte Infantin mit Gefolge (Öl)
2005 bis 2008 (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2005: El Toro (Öl)
- 2006: Homo sapiens und Vergangenheit, Giebelwand mit Eckard Herrmann
- 2006: Flora im Brunnen (Tusche, Papier)
- 2006: Krebsfrau III (Öl)
- 2008: La Rena del Viento (Öl)
2009 bis 2012 (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2009: Coronare Corrida (Aquarell)
- 2010: Kollateralschaden (Öl)
- 2011: Viva Patagonia (Mischtechnik)
- 2011: Mädchen mit Stier 18 (Mischtechnik)
- 2012: Tagträumer in Soria (Mischtechnik)
2013 bis 2016 (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2013: Italienische Begegnungen (Mischtechnik)
- 2013: Wasserspiele (Mischtechnik)
- 2014: Passanten (Mischtechnik)
- 2015: Mädchen mit Stier (Mischtechnik)
- 2015: Krebsfrau XXI (Mischtechnik)
Ausstellungen (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1991: Museum Haus Ludwig, Saarlouis
- 1994: Hermann-Grochtmann-Museum, Datteln
- 1994: Galerie im Drübbelken, Recklinghausen
- 1996: Städtisches Museum, Eisenhüttenstadt
- 1996: Galerie „Das weiße Haus“, Waltrop
- 1997: Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik, Halle (Saale)
- 1998: Galerie Witzleben, Frankfurt (Oder)
- 2000: Kleine Galerie, Eberswalde
- 2003: Städtisches Museum, Eisenhüttenstadt
- 2004: Galerie „urpresse“, Steier-Trilogie, Schwerin
- 2005: Galerie im Prater „Apple on tour“, Berlin
- 2006: Burg Beeskow „Die Arche Steier“, Beeskow
- 2008: Kleine Galerie, Eberswalde
- 2009: Städtische Galerie, Eisenhüttenstadt
- 2009: Erster Stock, Berlin
- 2010: Galerie Koenitz „Auswärtsspiele“, Leipzig
- 2010: Galerie Wollhalle „Canitos“ mit Ulf H. Rickmann, Güstrow
- 2012: Galerie Koenitz „Feldforschung“, Leipzig
- 2013: Landgalerie Mark Brandenburg „Terra incognita“, Petersdorf
- 2014: Kunsthalle „Geschichtete Leidenschaft“ mit Detlef Lieffertz, Arnstadt
- 2014: Schleswig-Holstein-Haus „Zwischenwelten“ mit Ulf H. Rickmann, Schwerin
- 2015: Kunstgalerie „Irdisch und entrückt II“, Teterow (Landkreis Rostock)
- 2016: Spectrumhaus, Frankfurt (Oder)
- 2016: Weißes Haus „Zwischenwelten“, Markkleeberg bei Leipzig
- 2017/18: Kloster Stift Neuzelle Projekt „Theatrum Sacrum - Das Weltgericht - Festung Europa“ mit Hans-Georg Wagner, Kloster Neuzelle
- 2018: Städtisches Museum Eisenhüttenstadt[6] „Schauplätze“ mit Ingo Duderstedt Leipzig
- 2019: „Miradores“, NEUE GALERIE des Landkreises Teltow-Fläming, Wünsdorf-Waldstadt, Zossen bei Berlin.
Ausstellungsbeteiligungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1984: Berlin, Altes Museum, Junge Künstler
- 1985: Frankfurt/Oder, Bezirkskunstausstellung
- 1989: Berlin, Akademie-Galerie im Marstall, Bauleute und ihre Werke. Widerspiegelungen in der bildenden Kunst der DDR
- 1993: Brandenburgische Kunstsammlung Neue Konturen, Cottbus
- 1999: „Projekt Freiraum“, Waltrop
- 2001: Städtische Galerie Kunstfenster mit Harald Schulze, Eisenhüttenstadt
- 2002: Galerie am Neuen Palais Tierisch – Menschlich, Potsdam
- 2004: Burg Beeskow Offenes Depot II, Beeskow
- 2009/10: Brandenburgischer Kunstpreis der MOZ, Neuhardenberg/Schloss
- 2012: Panorama Museum 25-jähriges Jubiläum, Bad Frankenhausen
- 2014: Kunsthalle Arnstadt, Arnstadt
- 2014: Schleswig-Holstein-Haus Zwischenwelten, Schwerin
- 2019: akanthus/galerie im westwerk, Leipzig.
Werke von Matthias Steier befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie dem Städtischen Museum Eisenhüttenstadt, sowie in Privatsammlungen in Deutschland, Norwegen, Österreich und in Polen.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadt Eisenhüttenstadt (Hrsg.): Matthias Steier. Katalog zum 50. Geburtstag mit Jubiläumsausstellung in der Städtischen Galerie Eisenhüttenstadt. Mit Texten von Herbert Schirmer u. a. Eisenhüttenstadt 2018.
Auszeichnungen/Preise (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hubertus Rößler: Die Oderlandschaft ist ihr Lieblingsmotiv. In: Märkische Online Zeitung (MOZ) vom 30. Juli 2016.
- Janet Neiser: Farbpaletten folgten Schallplatten. In: Märkische Online Zeitung (MOZ) vom 10. Dezember 2016.
- Stefan Lötsch: Ein See auf dem Zentralen Platz. In: Märkische Online Zeitung (MOZ) vom 5. Juli 2016.
- Stefan Lötsch: Ideen für den Zentralen Platz. In: Märkische Online Zeitung (MOZ) vom 5. Juli 2016.
- Sommerschule: Schüler erkunden die Planstadt. In: Märkische Online Zeitung (MOZ) vom 4. Juli 2016.
- Stefan Lötsch: Schüler erkunden Kunst. In: Märkische Online Zeitung (MOZ) vom 4. Juli 2016.
- Janet Neiser: Das Weltgericht mit Narben. Ab Freitag zeigt das „Himmlische Theater“ in Kloster Neuzelle zeitgenössisches Kulissentheater. (Matthias Steier, Hans-Georg Wagner: Weltgericht - Festung Europa.). In: Märkische Oderzeitung/Kultur vom 18. Mai 2018.
- Sylke Wunderlich: Schauplätze – Zeichnungen & Malerei von Matthias Steier. In: Katalog zum 60. Geburtstag anlässlich der Ausstellung im Städtischen Museum Eisenhüttenstadt 2018/19.
- Stiftung Stift Neuzelle (Hrsg.): Judgement Day Fortress Europe. Matthias Steier and Hans-Georg Wagner at Theatrum Sacrum Neuzelle. Contribution to the European Heritage Year 2018. Weltgericht Festung Europa. Matthias Steier und Hans-Georg Wagner im Theatrum Sacrum Neuzelle. Beitrag zum europäischen Kulturerbe-Jahr 2018. Mit Artikeln von Tilman Schladebach, Julianne Cordray und Peter Wagner. Gestaltung: Gabriela Weidner, Druck: Druckzone GmbH & Co. KG, Printed in Germany 2019.
- Steier, Matthias. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 922
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website von Matthias Steier
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Uwe Stiehler: "Tübke, das war Handwerk" – Matthias Steier war 24, als er an einem der größten Bilder der Welt mitgearbeitet hat: dem Bauernkriegspanorama von Bad Frankenhausen. Märkische Oderzeitung/Brandenburger Blätter vom 27. Oktober 2017, S. 14.
- ↑ Herbert Schirmer in: Katalog „matthias steier irdisch und entrückt.“ Hrsg. von der Stadt Eisenhüttenstadt, 2008.
- ↑ Herbert Schirmer in: Katalog „matthias steier irdisch und entrückt.“ Hrsg. von der Stadt Eisenhüttenstadt, 2008, S. 7.
- ↑ Galerie Koenitz, Leipzig, Ausstellungen 2012. Matthias Steier: „Feldforschung“ (22. Juni bis 11. August 2012).
- ↑ Ulrike Witt: Kunstausstellung "Zwischenwelten". Surreal real – Matthias Steier im Weißen Haus. Leipziger Volkszeitung (Markkleeberg) vom 6. Oktober 2016.
- ↑ Schauplätze in der Galerie des Städtischen Museums. Abgerufen am 27. Februar 2019.
- ↑ Lisa Mahlke: Matthias Steier ausgezeichnet. In: Märkische Online Zeitung (MOZ) vom 23. August 2015.
Personendaten | |
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NAME | Steier, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker und Zeichner |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1959 |
GEBURTSORT | Leipzig |