Maverick-Buying
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Maverick-Buying ist ein Begriff aus dem Beschaffungsmanagement. Man spricht von Maverick-Buying, wenn Abteilungen eigenmächtig Materialien oder Dienstleistungen kaufen, ohne die Einkaufsabteilung einzubeziehen. Maverick[1]-Buying ist die „Beschaffung außerhalb standardisierter Beschaffungswege“.[2]
Gründe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Gründe für ein derartiges unkontrolliertes Beschaffungswesen werden unter anderem genannt:
- Unkenntnis der Mitarbeiter über bestehende Beschaffungsprozesse und Rahmenverträge mit Lieferanten
- Unkenntnisse der Total Cost of Ownership, also der Gesamtkosten des beschafften Gutes
- Abteilungsegoismus (weil der beschaffende Bereich nur die Beschaffungskosten statt die Gesamtkosten trägt)
- Geschwindigkeit, Flexibilität und mangelndes Vertrauen in den offiziellen Lieferanten
- Fehlende Verfügbarkeit einer bestimmten Variante eines Materials
- Dringender Bedarf
- Fehlendes BWL- und Prozess-Verständnis der Mitarbeiter
- Schlechte Lieferantenbasis, welche an den Anforderungen der Praxis vorbei geht
- Zielkonflikte zwischen dem Einkaufsbereich und den bestellenden Abteilungen
Folgen von Maverick-Buying
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Folge können eine Reihe von negativen Effekten auftreten:
- Unabgestimmte Prozesse
- Fehlende Preisvergleiche
- Höhere Preise durch nicht bzw. schlecht geführte Verhandlungen und aufgrund kleiner Stückzahlen
- Nicht genutzte Preisvorteile durch Rahmenverträge
- Nachforderungen durch mangelnde Kenntnis in der Vertragsgestaltung
- Unkenntnis über die Gesamtausgaben
- Verfehlte Zielgröße für Rahmenverträge
- Höhere Kosten und mangelnde Rechtssicherheit bei Beanstandungen
- Mehrarbeit an Schnittstellen (Wareneingang, FiBu)
- Schaden der Außenwirkung des einkaufenden Unternehmens gegenüber dem Lieferanten (durch Nichteinhaltung der Prozesse)
- Unzureichende Beachtung von Informationssicherheit in der Lieferkette
Daneben können auch Vorteile aus höherer Geschwindigkeit, höherer Flexibilität, individueller Beschaffung und dem Ausnutzen von Sonderangeboten entstehen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dietmar Schild: Detektiv für Maverick Buying. In: Beschaffung aktuell. Ausgabe. 7, 2007
- Helmut Wannenwetsch: Erfolgreiche Verhandlungsführung in Einkauf und Logistik, Springer Verlag; Auflage: 3., neu bearbeitete Auflage. (Oktober 2008), S. 67–69 (Auszug (Google))
- Hartmut Werner: Supply Chain Management: Grundlagen, Strategien, Instrumente und Controlling, 2008, ISBN 3834905046, S. 34–37 (Auszug (Google))
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://de.wiktionary.org/wiki/maverick
- ↑ Helmut Wannenwetsch: Erfolgreiche Verhandlungsführung in Einkauf und Logistik, Springer Verlag; Auflage: 3., neu bearbeitete Auflage. (Oktober 2008), S. 68.