Mildred D. Taylor
Mildred DeLois Taylor (* 13. September 1943 in Jackson, Mississippi) ist eine mehrfach prämierte, US-amerikanische Autorin. Ihre Veröffentlichungen sind der Kinder- und Jugendliteratur zuzuordnen und behandeln Themen, wie den Rassismus, dem Afroamerikaner in den Südstaaten ausgesetzt sind.[1] Ihre Bücher veröffentlicht sie unter dem Namen Mildred D. Taylor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mildred D. Taylor wurde 1943 in Jackson geboren und ist die Urenkelin eines früheren Sklaven, der Sohn einer Sklavin mit afrikanischen und indianischen Wurzeln und eines weißen Landbesitzers war. Als Kind zog sie nach Toledo im Bundesstaat Ohio, wo sie zunächst als einziges schwarzes Kind ihrer Klasse die öffentliche Schule besuchte und später einen Abschluss mit dem Hauptfach Englisch und dem Nebenfach Geschichte an der University of Toledo erhielt.[2] Sie ging für zwei Jahren mit dem Friedenscorps nach Äthiopien. Nach ihrer Rückkehr in die USA machte sie einen Master in Journalismus an der University of Colorado, wo sie als Mitglied der Black Student Alliance maßgeblich an der Entstehung eines Studierendenprogramms für schwarze Studenten beteiligt war.[3]
Taylors Hauptwerk beschäftigt sich mit der Familiengeschichte verschiedener Generationen der fiktiven afroamerikanischen Logan-Familie, von der Sklaverei über die Zeit des Jim-Crow-Stereotyps bis ins 20. Jahrhundert. Ihr bekanntestes Werk innerhalb dieser Reihe ist Donnergrollen, hör mein Schrein’n, das im Original 1976 und in deutschsprachiger Übersetzung 1984 erschienen ist. Mit diesem Buch gewann Taylor verschiedene Preise, wie 1977 die Newbery Medal und 1985 den Buxtehuder Bullen, und es wurde in vielen US-amerikanischen Schulen in den Lehrplan aufgenommen. Für ihre Beiträge zur Kinderliteratur wurde sie 2003 mit dem ersten verliehenen NSK Neustadt Prize for Children’s Literature ausgezeichnet.[4]
Taylors Vater erzählte während ihrer Kindheit viele Geschichten über unterschiedliche Generationen seiner Familien.[5] Viele dieser mündlichen Überlieferungen ihres Vaters und anderer Verwandter inspirierten Taylor zu ihren Geschichten. Sie selbst gibt an, dass ohne ihren Vater keines ihrer Bücher entstanden wäre.[6] Mit 19 Jahren schrieb sie ihren ersten Roman, an dem Verlage zwar Interesse bekundeten, aber aus Sicht von Taylor zu viele Änderungen haben wollten, sodass er nicht veröffentlicht wurde.[2] Ihr Debüt erschien schließlich 1975 mit Song of the Trees.
Für ihr Gesamtwerk erhielt Taylor 2021 den Children’s Literature Legacy Award.[7]
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Song of the Trees. Dial Press, New York 1975
- Roll of Thunder, Hear My Cry. Dial Press, New York 1976
- Donnergrollen, hör mein Schrein’n. Aus dem Englischen von Heike Brandt. Beltz und Gelberg, Weinheim 1984, ISBN 978-3-407-80137-1
- Let the Circle Be Unbroken. Dial Press, New York 1981
- Lasst den Kreis geschlossen. Aus dem Englischen von Heike Brandt. Beltz und Gelberg, Weinheim 1987, ISBN 978-3-407-80185-2
- The Gold Cadillac. Puffin, London 1987
- The Friendship. Dial Press, New York 1987
- Mississippi Bridge. Puffin, London 1990
- Die Brücke am Mississippi. Aus dem Englischen von Heike Brandt. Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 978-3-7725-1478-4
- The Road to Memphis. Dial Press, New York 1992
- The Well: David’s Story Puffin, London 1995
- Der Brunnen: Davids Geschichte. Aus dem Englischen von Heike Brandt. Freies Geistesleben, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-7725-1583-5
- The Land, Scholastic, London 2001
- Mein Traum vom eigenen Land. Aus dem Englischen von Heike Brandt. Beltz und Gelberg, Weinheim 2005, ISBN 978-3-407-80960-5
- All the Days Past, All the Days to Come. Viking Books for Young Readers, New York 2020
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gesamtwerk
Song of the Trees
- Outstanding Book of the Year Citation, The New York Times, 1975
Roll of Thunder, Hear My Cry
- Notable Book Citation, American Library Association, 1976
- Newbery Medal, 1977
- Buxtehuder Bulle, 1985
The Land
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sharon L. Dussey: Profile: Mildred D. Taylor. In: Language Arts. Band 58, Nr. 5, Mai 1981, S. 599–604.
- ↑ a b Carrie Margaret Steele: Mildred D. Taylor. In: mswritersandmusicians.com. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Author Profile: Mildred D. Taylor. In: World Literature Today. Band 78, Nr. 2, 2004, S. 3.
- ↑ Mildred D. Taylor: My life as a writer. In: highbeam.com. 1. Mai 2004, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2014; abgerufen am 9. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Mildred D. Taylor. In: aalbc.com. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Mildred D. Taylor: Tapped on the Shoulder. In: World Literature Today. Band 88, Nr. 5, 2014, S. 60–61, doi:10.7588/worllitetoda.88.5.0060 (semanticscholar.org).
- ↑ a b ALA announces 2021 Youth Media Awards. In: ala.org. American Library Association, 25. Januar 2021, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ 2003 – Mildred D. Taylor. In: neustadtprize.org. The Neustadt Prizes, abgerufen am 9. Oktober 2024.
Personendaten | |
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NAME | Taylor, Mildred D. |
ALTERNATIVNAMEN | Taylor, Mildred; Taylor, Mildred DeLois |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Autorin |
GEBURTSDATUM | 13. September 1943 |
GEBURTSORT | Jackson, Mississippi, Vereinigte Staaten |