Narayana
Narayana (Sanskrit: नारायण, nārāyaṇa, Thai: Narai (นารายณ์); wörtl.: „ewiger Mann“, „Menschensohn“ oder „der aus dem Wasser Kommende“) ist eine populäre Form des Göttlichen im Hinduismus. Er wird meist mit Vishnu oder dessen Avatar Krishna gleichgesetzt, gelegentlich auch mit Brahma.
Legende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Epos Mahabharata[1] berichtet der Weise Markandeya über eine große Flut, welche am Ende der Zeiten das gesamte Universum vernichtet hat. In der Wasserwüste trifft er auf ein Kind, auf dem Blatt eines Baumes liegend, das sich ihm als Narayana offenbart:
- In alten Zeiten rief ich die Wasser beim Namen Nara und da die Gewässer immer mein ayana waren, meine Heimstätte, darum wurde ich Narayana genannt (der im Wasser zuhause ist). O bester der Wiedergeborenen, ich bin Narayana, der Ursprung aller Dinge, der Ewige, der Unveränderliche.
Das göttliche Kind tröstet Markandeya und kündigt eine neue Schöpfung an.
Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ikonographie zeigt Narayana (ebenso wie Vishnu) meist mit vier Armen sowie den Attributen Rad bzw. Diskus (chakra), Schneckenhorn (shankha), Lotos (padma) und Keule (gada). In einer besonders bekannten Darstellung ruht Narayana, hier mit dem Beinamen Anantashayi, als menschengestaltiger Gott zwischen zwei Weltperioden auf einem Schlangenbett im kosmischen Ozean, dem Milchozean. Auf der Lotosblüte, die seinem Nabel entsprießt, thront der vierköpfige Brahma, der in seinem Auftrag eine neue Schöpfung hervorbringt.
Die hinduistische Überlieferung kennt auch eine Doppelform, in der Narayana zusammen mit Nara als Nara-Narayana erscheint. In dem Begriff kommt die Vorstellung zum Ausdruck, dass die Seele des Menschen (Nara) der ewige Begleiter des Göttlichen (Narayana) ist.
In der Mythologie verkörpern sie zwei Weise, die später als Krishna (Narayana) und sein Schüler und Gefährte Arjuna (Nara) wiedergeboren sein sollen.[2]
Mantra
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Narayana wird mit dem Ashtaksharamantra Om namo Narayanaya verehrt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mahabharata, Buch CLXXXI (Markandeya-Samasya Parva) in Varna Parva Teil II)
- ↑ Annliese und Peter Keilhauer: Die Bildsprache des Hinduismus. Die indische Götterwelt und ihre Symbolik. DuMont, Köln 1983, S. 71 ff, ISBN 3-7701-1347-0