Opera Leśna
Die Opera Leśna (deutsch „Waldoper“) ist ein Freilichttheater in der polnischen Stadt Sopot.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1909 bis 1960
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige Waldoper wurde unter der Bezeichnung Naturbühne im Zoppoter Walde am 11. August 1909 mit einer Aufführung von Conradin Kreutzers Oper Das Nachtlager in Granada ins Leben gerufen. Das ursprüngliche Zoppoter Waldfestspiel bestand bis zum 11. August 1944, als es mit einer Aufführung von Wagners Siegfried geschlossen wurde. Seit der Eröffnung fanden fast jährlich Veranstaltungen statt. Ab 1922 wurden besonders die Opern von Richard Wagner zur Aufführung gebracht. Bekannte Dirigenten wie Max von Schillings, Robert Heger, Erich Kleiber und Franz von Hoesslin leiteten die Aufführungen.
Wegen ihrer Qualität und Einzigartigkeit erreichten die Aufführungen schon bald internationalen Bekanntheitsgrad. Nach der Machtübernahme der Nazis entwickelte sich Sopot zu einer der bedeutendsten Theaterstätten im Dritten Reich und wurde als „Bayreuth des Nordens“ bekannt. Ein Orchester mit 130 Musikern und ein Chor von 500 Sängern stand bei den Aufführungen zur Verfügung. Gerühmt wurde von Besuchern auch die als magisch empfundene Qualität des Platzes.[1]
Seit 1960
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang der 1960er-Jahre wurde die Oper grundlegend modernisiert und vollständig mit einem Kunststoffdach versehen. Ab 1964 wurde das 1961 gegründete internationale Musikfestival Sopot Festival in die nun überdachte Waldoper verlegt.
Nach den August-Streiks 1980 in Polen, insbesondere im benachbarten Danzig, wurde die Oper einige Jahre geschlossen, bis man 1984 das Sopot-Festival wieder aufnahm.
Der Veranstaltungsort bietet 4400 Zuschauern Platz. Auf dem Gelände befinden sich zusätzlich ein kleiner Konzertsaal (250 Plätze), ein Tonstudio sowie ein Café.
Tondokumente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Waldoper Zoppot – Das Bayreuth des Nordens und seine Sänger. Preiser Records, Wien. 4 CDs. PR 89406 (2000).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Lange (Herausgeber): Die Zoppoter Waldoper. 1. Auflage, Stilke, Berlin 1925. 2. Aufl., ebenda 1927.
- Einhard Luther: Die Zoppoter Waldoper. Pro Business, Berlin 2010, ISBN 978-3-86805-544-3. (Die Geschichte bis 1944)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wagner’s operas at Zoppot (engl.) ( vom 7. Februar 2012 im Internet Archive)
Einzelnachweis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Booklet zur CD-Sammlung In Memoriam Hans Knappertsbusch. Tahra Tah 606-609, Seiten 4–5.
Koordinaten: 54° 26′ 41″ N, 18° 32′ 40″ O