Physaloptera

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Physaloptera

Vorderende von Physaloptera ngoci

Systematik
Stamm: Fadenwürmer (Nematoda)
Klasse: Chromadorea
Ordnung: Rhabditida
Familie: Physalopteridae
Gattung: Physaloptera
Wissenschaftlicher Name
Physaloptera
Rudolphi, 1819

Physaloptera ist eine Gattung der Fadenwürmer, die vorzugsweise im Magen parasitieren und daher zu den Magenwürmern gerechnet werden.[1] Es handelt sich um dickfleischige, 13–45 mm (Männchen) bzw. 15–60 mm (Weibchen) lange Würmer, die an Spulwürmer erinnern.[2] Sie haben eine spaltförmige Mundöffnung, die von zwei kräftigen Lippen umgeben ist. Von der Basis der Lippen erhebt sich eine nach vorn gerichtete Hautfalte.[3]

Die Entwicklung verläuft heteroxen, also unter obligater Einschaltung eines Zwischenwirts. Die 43–60 × 29–42 µm großen, dickschaligen Eier werden mit dem Kot des Endwirts ausgeschieden und sind zu diesem Zeitpunkt bereits embryoniert. Die sich aus ihnen entwickelnden infektiösen Larven werden vom Zwischenwirt (kotfressende Käfern, Heuschrecken und andere Insekten) aufgenommen. Diese gelangen durch entweder direkte oder indirekte Aufnahme über Transportwirte (diverse wechselwarme Tiere) in den Endwirt.[2] Die Präpatenz beträgt 8 bis 10 Wochen.[1]

Innere Systematik

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Zur Gattung werden über 100 Arten gerechnet, welche bei Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien vorkommen.[4] Einige kommen sehr selten auch beim Menschen vor.[5] Zu den Physaloptera gehören unter anderen:

Art Endwirt
Physaloptera alata Vögel
Physaloptera dilatata Neuweltaffen
Physaloptera dispar Igel
Physaloptera hispida Baumwollratten
Physaloptera liophis Vögel
Physaloptera losseni Vögel
Physaloptera maxillaris Skunks
Physaloptera murisbrasiliensis Nagetiere
Physaloptera ngoci Nagetiere
Physaloptera poicilometra Mangaben, Meerkatzen
Physaloptera preputialis Katzen, selten Hunde
Physaloptera retusa Reptilien
Physaloptera rara Hunde
Physaloptera tumefasciens Makaken

Einzelnachweise

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  1. a b Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 75.
  2. a b David G. Baker: Flynn's Parasites of Laboratory Animals. 2. Auflage. John Wiley & Sons, 2008, ISBN 978-0-470-34417-0, S. 595.
  3. H. Borchardt et al.: Verdauungsschlauch: Dritter Teil. In: Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie. Springer-Verlag, 2013, S. 688.
  4. Aman Dev Moudgil et al.: First record of molecular and pathological investigations of physalopterid larvae infection in northern palm squirrel Funambulus pennantii. In: Parasitology research. 2023, Band 122, Nummer 7, S. 1671–1675 doi:10.1007/s00436-023-07873-9.
  5. Yezid Gutierrez: Diagnostic Pathology of Parasitic Infections with Clinical Correlations. Oxford University Press, 2000, ISBN 978-0-19-512143-8, S. 418.