Rüdisbronn

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Rüdisbronn
Koordinaten: 49° 34′ N, 10° 26′ OKoordinaten: 49° 33′ 53″ N, 10° 26′ 9″ O
Höhe: 316–339 m ü. NHN
Einwohner: 207 (31. Dez. 2014)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91438
Vorwahl: 09846
Rüdisbronn von Süden
Rüdisbronn von Süden
St. Maria und Pankratius

Rüdisbronn (fränkisch: Resbrunn[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Bad Windsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Rüdisbronn hat eine Fläche von 6,703 km². Sie ist in 876 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7651,51 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Rehhof.[5]

Geografische Lage

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Durch das Kirchdorf fließt der Heßlerbach (im Unterlauf Riedgraben genannt), ein linker Zufluss der Tief. 1 km nordöstlich erhebt sich der Spielberg (420 m ü. NHN), auf dem sich die Überreste einer ehemaligen Höhenburg befinden. Im Osten befindet sich der Güterwald, im Südwesten das Kaiholz. Im Nordwesten liegen das Sandbrunnenfeld und die Lange Läng, im Südwesten das Ewigfeld und im Südosten das Mühlfeld.

Die Staatsstraße 2253 führt nach Berolzheim (1,8 km südlich) bzw. nach Deutenheim (2,8 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße NEA 35 bei Kaubenheim (2,7 km südöstlich).[6]

Der Ort wurde 1158 als „Rudigesprunnen“ erstmals urkundlich erwähnt. Gemäß dieser Urkunde sicherte Kaiser Barbarossa dem Kloster Münchaurach den Schutz über dessen Besitzungen, zu denen auch dieser Ort gehörte, zu.[7] Mit der Auflösung des Klosters im Jahr 1528 fielen dessen Besitzungen an Brandenburg-Bayreuth.[8] Der Ortsname bedeutet „zur Quelle des Rudigēr“.[9][7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rüdisbronn 59 Anwesen (Kirche, Pfarrhaus, Schulhaus, Wildmeisterwohnung, 1 Dreiviertelhube, 12 Halbhuben, 11 Viertelhuben, 7 Sölden, 12 Häuser, Wirtshaus, Schafhaus, Mühle, Ziegelei). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim aus, was aber von dem würzburgischen Cent Markt Bibart bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Ipsheim.[10]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. 1810 kam Rüdisbronn an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kaubenheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Kaubenheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Rüdisbronn, zu der Rehhof gehörte.[11][12] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim.[13] Ab 1862 gehörte Rüdisbronn zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,703 km².[14]

Am 1. Juli 1972 wurde Rüdisbronn im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Bad Windsheim eingegliedert.[15]

  • Am Herrnberg 2: evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria und Pankratius
  • Am Herrnberg 15: ehemaliges Pfarrhaus
  • Spielbergstraße 17: ehemaliges Gasthaus
  • Waldstr. 3: Fachwerk-Wohnstallhaus
  • Waldstr. 4: Wohnstallhaus
  • Zum Wildmeisterhaus 1: Feuerwehrhaus

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Rüdisbronn

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 367 393 359 346 368 340 342 361 370 342 347 331 319 329 326 296 297 288 270 344 349 312 262 249
Häuser[16] 62 64 67 66 66 66 63 64 61
Quelle [17] [18] [19] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [19] [27] [19] [28] [19] [29] [19] [19] [19] [30] [19] [14] [31]

Ort Rüdisbronn

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002014
Einwohner 340 373 354 320 324 308 280 336 252 245 226 207
Häuser[16] 60 62 64 64 61 63 60 70
Quelle [17] [18] [20] [22] [25] [27] [29] [30] [14] [31] [32] [1]

Der Ort ist Sitz der Pfarrei Pankratius und ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[10] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[14][33]

Commons: Rüdisbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16, abgerufen am 15. August 2024.
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 61. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ręsbrún“.
  3. Gemeinde Bad Windsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Juli 2023.
  4. Gemarkung Rüdisbronn (093025). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  6. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. a b E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 178 f.
  8. Siehe Website mgoesswein.de
  9. R. Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim, S. 93.
  10. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 127.
  11. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 73 (Digitalisat).
  12. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 227.
  13. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 216.
  14. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 831 (Digitalisat).
  15. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 582.
  16. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  17. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 79 (Digitalisat). Für die Gemeinde Rüdisbronn zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Rehhof (S. 74).
  18. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 263–264 (Digitalisat).
  19. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  20. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1097, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  21. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 176 (Digitalisat).
  22. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 70 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 201 (Digitalisat).
  25. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1199 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 203 (Digitalisat).
  27. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1272 (Digitalisat).
  28. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 203 (Digitalisat).
  29. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1310 (Digitalisat).
  30. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1134 (Digitalisat).
  31. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
  32. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
  33. Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.