Rapa das Bestas
Rapas das Bestas (galicisch für Scheren der Bestien) ist ein jahrhundertealter galicischer Brauch, der in verschiedenen Dörfern in der ersten Juliwoche gefeiert wird. Dabei werden die verwildert in den Bergen lebenden Pferde ins Tal getrieben, um dort geschoren und markiert zu werden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rapas gehen vermutlich auf fast zweitausend Jahre alte Bräuche der Kelten zurück. So berichtete der griechische Gelehrte Strabon von keltischen Bräuchen, bei denen die Kelten „… mit Hörnern und Urschreien die Bestien aus den Bergen in die Täler treiben. Einige werden geopfert, um sie zu verspeisen. Andere werden gebändigt, um sie für den Krieg und die Jagd zu benutzen …“[1] Einer anderen Legende nach soll der Brauch auf zwei galicische Schwestern zurückgehen, die während einer Pest-Epidemie zum Heiligen Lorenzo beteten und ihm versprachen, ein Pferdepaar zu opfern, wenn ihre Dörfer verschont würden.[1][2]
Bekannte Rapas das Bestas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bekanntesten Rapas finden neben Subucedo in A Valga, Torroña, Mougas, Morgadans, Amil (Ponteverda), Barbanza, A Capelada und Candaoso statt.[2] Die als Aloitadores (gal. für Kämpfer) bezeichneten männlichen Dorfbewohner gehen morgens zu den dort verwildert lebenden Pferden in die Berge, um sie ins Dorf zu treiben.[3][2] Dabei werden sie vom erfahrensten Mann, dem sogenannten Bestilleiros angeführt.[2] Die Pferde werden ins Tal getrieben und im sogenannten Curro versammelt, wo die Aloitadores sie fangen und ihnen Mähnen und Schweif scheren.[2] Hierbei tun sich insbesondere die jungen Männer und Knaben hervor. Die Besitzer markieren ihre Pferde durch Einschneiden ihres Zeichens ins Fell, die früher praktizierte Kennzeichnung durch Brandzeichen wurde inzwischen weitgehend aufgegeben.[2] Während die Stuten und Fohlen anschließend wieder in die Berge getrieben werden, werden die Hengste oft zur Fleischgewinnung verkauft.[2] Die Veranstaltungen haben Volksfestcharakter und werden oft touristisch begleitet.[2]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Stress durch Jagd und Einfangen der Tiere kritisieren Tierschützer, dass oft Stuten und Fohlen im Chaos voneinander getrennt werden und nicht mehr zueinander finden könnten. Das Sammeln in der engen Curra bedeute für die ansonsten wildlebenden Tiere großen Stress, der sich auch in Kämpfen und Keilereien zwischen den Pferden äußert. Zudem könnten sie sich durch das Scheren der Schweife nicht mehr vor Insekten wehren.[4][5][6][7]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
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- Offizielle Website der Rapas das Bestas in Subucedo
- Fotogalerie zur Rapa das Bestas 2009 in Subucedo (The Guardian, 5. Juli 2009)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Spaniens Norden: Wenn Galiziens "Bestien" geschoren werden - SPIEGEL ONLINE. Abgerufen am 22. Juli 2016.
- ↑ a b c d e f g h Die Rapa das Bestas ist für viele das Fest des Jahres - und für Tierschützer ein Graus: Galicisches Rodeo. Berliner Zeitung, abgerufen am 22. Juli 2016.
- ↑ David Sim: Wild Horses are Rounded Up and Sheared in Spain's Rapa das Bestas (Taming of the Beasts). Abgerufen am 23. Juli 2016.
- ↑ “A Rapa das Bestas” / “Scheren der Stuten”. SOS Galgos, abgerufen am 23. Juli 2016.
- ↑ Please Help Stop “Rapa das Bestas” – The 400-Year-Old Horse Festival That Rounds Up Wild Horses For Torture – Collective Evolution. Abgerufen am 23. Juli 2016.
- ↑ The Rapa Das Bestas fighters try to take wild horses steaming through Spanish town in 400 year old festival. Daily Mail Online, abgerufen am 23. Juli 2016.
- ↑ Spanish Rapa Das Bestas festival where men GRAPPLE with wild horses. Daily Mail Online, abgerufen am 23. Juli 2016.