Republik Süd-Peru
Die Republik Süd-Peru (spanisch: República Sud-Peruana) war eine der drei Teilrepubliken der kurzlebigen Peruanisch-Bolivianischen Konföderation. Sie existierte von 1836 bis 1839. Hauptstadt war Tacna.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Staat entstand infolge der bolivianischen Besetzung Perus. So hatte sich der bolivianische Präsident Andrés de Santa Cruz im Kampf gegen Agustín Gamarra und Felipe Santiago de Salaverry hinter den peruanischen Caudillo Luís Orbegoso gestellt und die militärische Unterstützung genutzt, um weite Teile Perus zu besetzen.[1] Am 15. August 1836 marschierte Santa Cruz in Lima ein. In Vorbereitung auf eine peruanisch-bolivianische Konföderation ließ er die politische Struktur Perus neu ordnen und teilte das Land in zwei Republiken. Am 17. März 1836 gründete sich Süd-Peru unter General Ramón Herrera Rodado in der Stadt Sicuana. Diese umfasste ca. 1/3 der Fläche Perus in den Grenzen vor 1836 und besaß eine Bevölkerung von 500.000[2]–800.000 Einwohnern.[3] Die verbliebenen Provinzen schlossen sich am 6. August 1836 unter der Regierung von Luís de Orbego zur Republik Nord-Peru zusammen. Am 28. Oktober 1836 vereinigte sich Nord-Peru mit Süd-Peru und Bolivien zu der Confederación Perú-Boliviana. Aufgelöst wurde die Republik Süd-Peru am 25. August 1839 mit der Auflösung der Konföderation und der Erklärung der erneuten Unabhängigkeit des wiedervereinten Perus. Zum Präsidenten wurde bereits am 24. Februar der peruanische General Agustín Gamarra gewählt.
Präsidenten der Republik Süd-Peru
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- General Ramón Herrera Rodado (17. September 1837 – 12. Oktober 1838)
- Juan Pío de Tristán y Moscoso (12. Oktober 1838 – 23. Februar 1839)
Territoriale Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Süd-Peru bestand aus den südlichen vier Provinzen Perus vor 1836. Diese territoriale Gliederung behielt man auch später bei.
# | Department | Einwohnerzahl Department[2] |
Hauptstadt | Einwohnerzahl Hauptstadt |
---|---|---|---|---|
1 | Arequipa | 136.075 | Arequipa | 24.000[3]–30.000[4] |
2 | Ayacucho | 111.559 | Huamanga | 16.000[3]–26.000[4] |
3 | Cusco | 216.332 | Cusco | 32.000[3]−45.000[4] |
4 | Puno | 30.917 | Puno | 15.000[4]–18.000[3] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heraclio Bonilla: Peru and Bolivia from Independence to the War of the Pacific, in: Leslie Bethell (Hg.): The Cambridge history of Latin America, Bd. 3, Cambridge 2002, S. 539–582.
- Herbert S. Klein: A concise history of Bolivia, Cambridge 2003, S. 89–117.
- Robert L. Scheina: Latin America's Wars: The age of the caudillo 1791-1899, Bd. 1, Dulles 2003, S. 132–139.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Modesto Basadre: Diez años de historia política del Perú, 1834–1844. Edición Huascarán, Lima 1953, S. 68.
- ↑ a b Vgl. Handels-Almanach oder Übersicht des in den verschiedenen Ländern der Erde wissenswürdige für den Handel, Weimar 1838, S. 834.
- ↑ a b c d e Vgl. Samuel Augustus Mitchell: Mitchell's geographical reader: a system of modern geography, Philadelphia, S. 229.
- ↑ a b c d Vgl. Ludwig Gottfried Blanc: Handbuch des Wissenswürdigsten aus der Natur und Geschichte der Erde und ihrer Bewohner, Braunschweig 1858, S. 569.