Seeschlacht vor der Bantry Bay

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Seeschlacht bei der Bantry Bay
Teil von: Krieg der zwei Könige
(Pfälzischer Erbfolgekrieg)

Ein Admiral der blauen Flagge der englischen Flotte im Kampf gegen französische Einheiten.
– Gemälde Adriaen van Diest zugeschrieben –
Datum 1. Maijul. / 11. Mai 1689greg.
Ort Bantry Bay, Irland
Ausgang taktisch unentschieden, strategischer französischer Erfolg
Konfliktparteien

England Konigreich England

Frankreich Konigreich 1791 Frankreich

Befehlshaber

Arthur Herbert

François Louis Rousselet de Châteaurenault

Truppenstärke

18 Linienschiffe,
1 Fregatte,
3 Briggs
mit zusammen 1.094 Kanonen
und 6.000 Mann

24 Linienschiffe,
2 Fregatten,
10 kleinere Fahrzeuge
mit zusammen 1.500 Kanonen
und 8.000 Mann

Verluste

94 Tote und 300 Verwundete

40 Tote und 93 Verwundete

Die Angaben über Truppenstärken und Verluste können in der Literatur deutlich abweichen

Das Seeschlacht vor der Bantry Bay am 1. Maijul. / 11. Mai 1689greg. wurde zwischen einer französischen und einer englischen Flotte ausgetragen. Das Gefecht als solches war unbedeutend, aber es gelang den Franzosen, Unterstützung für den vertriebenen englischen König Jakob II. in Irland anzulanden.

Während der Glorious Revolution von 1688/89 war der katholische englisch-schottisch-irische König Jakob II. aus dem Haus Stewart abgesetzt worden und seine protestantische Tochter Maria II. und ihr Mann Wilhelm III. von Oranien gemeinsam eingesetzt worden. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) unterstützte der französische König Ludwig XIV. den abgesetzten Jakob II. dabei den Thron zurückzugewinnen. Dafür hatte Jakob II. nach Irland übergesetzt um von dort aus den Thron zurückzugewinnen (Krieg der zwei Könige). Der französische König schickte, noch bevor England und Frankreich sich offiziell im Krieg befanden, eine Flotte unter dem Kommando von François Louis Rousselet de Châteaurenault mit Verstärkung und Nachschub nach Irland. An Bord waren unter anderem 6000 Soldaten. Die Transportschiffe wurde von 24 Kriegsschiffen eskortiert. Vor Irland angekommen, lagen die Kriegsschiffe in der Bantry Bay vor Anker, während die Transporter die Truppen anlandeten und die Ladung löschten.

Flottenbewegungen

Am 11. Mai lief eine englische Flotte unter dem Kommando von Arthur Herbert, 1. Earl of Torrington in die Bucht ein. Sie hatte eigentlich den Befehl, die Verbindungen von James II. mit England zu stören. Es kam zu einer fünfstündigen Seeschlacht, die vorwiegend außerhalb der Bucht ausgetragen wurde. Die englische Flotte war zahlenmäßig im Nachteil und auch der Wind stand nicht günstig. Bei dem Artilleriegefecht der beiden Flotten gab es zwar keine hohen Verluste, aber die englische Flotte wurde stark beschädigt. Sie brach den Kampf ab und fuhr zunächst zu den Scilly-Inseln, weil man dort auf Verstärkung hoffte. Als diese ausblieb, kehrte die Flotte nach Portsmouth zurück und wurde in den folgenden beiden Monaten repariert. Wegen Unstimmigkeiten zwischen dem französischen Admiral und seinen Untergebenen wurde die englische Flotte nicht verfolgt.

Arthur Herberts Flotte
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Defiance 64 John Ashby
Portsmouth 34 George St Loe Fregatte
Plymout 52 Richard Carter
Ruby 46 Frederick Froude
Diamond 46 Christopher Maund, Benjamin Walters
Advice 42
Mary 60 Mathew Aylmer
Saint Albans 50 John Laton
Edgar 72 Cloudesley Shovell
Elizabeth 70 David Mitchell Flottenflaggschiff von Arthur Herbert
Pendennis 70 George Churchill
Portland 40 George Aylmer Kommandant getötet
Woolwich 54 Ralph Saunderson
Deptford 50 George Rooke
Dartmouth 28 Thomas Legge
Greenwich 54 Christopher Billop
Cambridge 70 John Clements
Antelope 52 Hugh Ridley
York 58 Ralph Delavall
Firedrake 12 John Leake Brigg
Saudadoes 16 Francis Wyvell Brigg, Brander
Salamander 10 Thomas Crawley Brigg
François de Chateaurenaults Flotte
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Vorhut
Français 50 François Panetié (Seigneur de la Croix)
Vermandois 60 Charles-François de Machault de Belmont
Duc 48 François de Colbert de Saint-Mars
Fendant 54 Charles de Boscal de Mornac (Chevalier de Réals)
Saint-Michel 58 Geschwaderflaggschiff von Jean de Gabaret
Fort 56 Marc-Hyacinthe Rosmadec (Marquis de Rosmadec)
Légère 40
Precieux 54
Zentrum
Capable 44 Jacques-Auguste Maynard (Sieur de Bellefontaine de la Malmaison)
Arrogant 58 François-René de Betz (Comte de La Harteloire)
Diamant 58 Allain Emmanuel de Coëtlogon (Marquis de Coëtlogon) Kommandant verwundet
Ardent 66 Desnos Champmeslin Flottenflaggschiff von François Louis Rousselet de Châteaurenault
Furieux 60 Charles des Nos (Comte des Nos de Forbonest)
Faucon 40 Hervault
Modéré 52 Hélie de Sainte-Hermine
Entreprenant 58 de Beaujeu
Nachhut
Courageux 56 François de Bricqueville Geschwaderflaggschiff von Job Forant
Neptune 44 Antoine Armand de Robec (Comte de Pallière)
Arc en Ciel 44 Barthélemy-Alexandre d'Aralle (Chevalier de Perrinet)
Excellent 60 Théophile du Vigier (Sieur de La Vigerie-Treillebois)
Sage 52 Vaudricourt
Oiseau 44 Abraham Duquesne-Guiton (Seigneur de Bellébat)
Emporté 44
Apollon 56

Das Ausschiffen von Truppen, Gold und Material verlief erfolgreich. Die französische Flotte konnte nach Brest zurückkehren. Beide Seiten reklamierten den Sieg für sich. Das House of Commons belobigte Herbert und James II. ließ ein Te Deum feiern. Wer in dem Gefecht selbst siegreich war gilt jedoch als zweitrangig. Die Franzosen beherrschten zu dieser Zeit die See und konnten mehrfach Verstärkung nach Irland schicken. Die massive französische Unterstützung der französischen Flotte für James II. war von großer strategischer Bedeutung. Sie zwang William III., seine Kräfte zwischen dem Kampf gegen James II. und seine Anhänger (Jakobiten) und dem festländischen Kriegsschauplatz aufzuteilen. Allerdings wurde die französische Übermacht durch das gemeinsame Vorgehen der englischen und der niederländischen Flotte rasch beendet.

  • Tony Jacques: Dictionary of Battles and Sieges: A–E. Westport 2007, S. 105.
  • Cathal J. Nolan: Wars of the age of Louis XIV, 1650–1715: an encyclopedia of global warfare and civilisation. Westport, 2008 S. 33.
  • Gaston Bodart: Militär-historisches Kriegs-Lexikon, (1618–1905). Wien 1908, S. 109.