Sonus illiteratus
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Sonus illiteratus (dt. nicht-literarisches Musikstück) ist ein selten verwendeter mittelalterlicher Musikbegriff, der in dem die Musikform der Estampie behandelnden Musiktraktat des Johannes de Grocheo (ca. 1300) vorkommt.[1]
Die heute erhaltenen Estampien zählen Grocheio zufolge zum Sonus illiteratus. Bei der Deutung dieser Musikform als Instrumentalstück handelt es sich um ein Missverständnis, da sie nach den Aussagen des Traktats (untextiert) mit der „voce humana“ ausgeführt (also gesungen) wurde.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guido Adler: Handbuch der Musikgeschichte. Bd. 1. SEVERUS Verlag, Hamburg 2013, ISBN 978-3-86347-532-1, S. 260.
- Timothy J. McGee: The Sound of Medieval Song: Ornamentation and Vocal Style According to the Treatises (= Oxford Monographs on Music). Clarendon Press 1998.
- Klaus-Jürgen Sachs, Wolfgang Sachs: Der Contrapunctus im 14. und 15. Jahrhundert. Untersuchungen zum Terminus, z. Lehre u. zu d. Quellen. Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft, Archiv für Musikwissenschaft. Band 13.
- Timothy J. McGee: Medieval Instrumental Dances. Indiana University Press, 2014.
- Otto Kolleritsch: Studien zur Wertungsforschung, Band 36, S. 146f.
- Elizabeth Aubrey: The Music of the Troubadours. Indiana University Press, 2000.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johannes de Grocheo: Der Musiktraktat. Nach d. Quellen neu hrsg. mit Übers. ins Dt. u. Revisionsbericht v. Ernst Rohloff. Reinecke, Leipzig 1943, DNB 57414109X.