Treisberg

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Treisberg
Wappen von Treisberg
Koordinaten: 50° 18′ N, 8° 26′ OKoordinaten: 50° 17′ 44″ N, 8° 26′ 8″ O
Höhe: 535 (421–663) m ü. NHN
Fläche: 2,87 km²[1]
Einwohner: 151 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 61389
Vorwahl: 06084
Teilortsansicht Treisberg von der Gemarkung Mauloffs
Teilortsansicht Treisberg von der Gemarkung Mauloffs

Treisberg ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Gemeinde Schmitten im Taunus im hessischen Hochtaunuskreis.

Geographische Lage

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Ortseingang

Treisberg liegt im östlichen Hintertaunus etwa 750 Meter nördlich unterhalb des Pferdskopfs (663 Meter), in einem sanften Bergsattel oberhalb des Niedgesbachtal. Den Ort im Naturpark Taunus erreicht man vom Weiltal über die kurvenreiche, mit Serpentinen gewundene, Kreisstraße K 742, welche von der Landesstraße L 3025 abzweigt.

In Treisberg wohnen etwa 186 Einwohner. Die Fläche beträgt 287 Hektar.

Nachbarorte sind Finsternthal (westlich), Hunoldstal und Brombach (östlich) und Dorfweil (südlich).

Treisberg wurde, soweit bekannt, erstmals im Jahr 1272 als Besitz der Herren von Eppstein in einer nassauischen Urkunde erwähnt. 1369 wurde das Gericht Landstein als Gericht Treisberg erwähnt (Drasberg). Bis 1535 gehörte Treisberg kirchlich nach Landstein. Mit der Übernahme des königsteinischen Anteils an Altweilnau durch Kurtrier wurde die Pfarrei aufgehoben und Treisberg pfarrt danach nach Altweilnau.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Treisberg kraft Landesgesetz mit weiteren, bis dahin selbstständigen Gemeinden, zum 1. August 1972 zur heutigen Großgemeinde Schmitten zusammengeschlossen.[3] Seitdem ist Treisberg ein Ortsteil der Gemeinde Schmitten. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden in Schmitten nicht gebildet.

Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Treisberg lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[4][5]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Treisberg 165 Einwohner. Darunter waren 9 (5,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 21 Einwohner unter 18 Jahren, 72 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 30 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 78 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 54 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

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Treisberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr  Einwohner
1834
  
82
1840
  
86
1846
  
88
1852
  
89
1858
  
89
1864
  
98
1871
  
82
1875
  
81
1885
  
79
1895
  
85
1905
  
87
1910
  
81
1925
  
82
1939
  
84
1946
  
118
1950
  
115
1956
  
99
1961
  
95
1967
  
115
1970
  
109
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
165
2021
  
151
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[4]; Gemeinde Schmitten; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 67 evangelische (= 44,84 %), ein katholischer (= 1,27 %), 11 anderes christliche-konfessionelle (= 13,92 %) Einwohner[4]
• 1961: 87 evangelische (= 91,58 %), 8 katholische (= 8,42 %) Einwohner[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Aussichtsturm auf dem Pferdskopf

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Aussichtsturm Pferdskopf
Skilift
Alte Schule

Der Waldlehrpfad Pferdskopf bringt die Flora und Fauna der typischen Mittelgebirgslandschaft näher. Ein 34 Meter hoher Aussichtsturm auf dem Pferdskopf aus dem Jahr 1987 bietet vom Berg einen Rundblick auf die Taunushöhen, das Usinger Becken und das Weiltal und stellt einen wichtigen Anziehungspunkt für Tagestouristen dar.

In Treisberg befinden sich zwei Lifte, die die steilste Skipiste des Taunus erschließen. Bei entsprechender Schneelage gibt es auch einen guten und vielbenutzten Rodelhang fast hinunter bis an die Straße nach Mauloff.

Die Alte Schule in Treisberg wird vom Heimatverein genutzt. Sie wurde 1846 als Rathaus erbaut, aber nie als solches genutzt, sondern ab dem 11. Dezember 1860 als Zwergschule betrieben. Bevor die Schule bestand, besuchten die Kinder des Dorfes die Schule in Finsternthal. 1965 wurde die Schule geschlossen. Heute besuchen die Kinder die Grundschule in Riedelbach oder Arnoldshain. Die Schule bestand aus der Lehrerwohnung im Erdgeschoss und dem Klassenzimmer im ersten Stock. 1860 wurden 15 Kinder unterrichtet. Die höchste Schülerzahl wurde 1904/04 mit 25 Kindern, die niedrigste 1885/86 mit drei Kindern erreicht. Das Fachwerkhaus ist das einzige Gebäude in Treisberg, dass unter Denkmalschutz steht (siehe hierzu die Liste der Kulturdenkmäler in Treisberg). Vor der alten Schule steht ein taunustypischer gusseiserner Brunnen.

Die Sprache der Treisberger und der umliegenden Dörfer ähnelt sich sehr, aber es gibt auch Ausnahmen. Die Ursache für dieses Phänomen dürfte der Einfluss der Westerwälder, bzw. Wetterauer Mundart in den weilabwärts gelegenen Dörfern sein, während in den oberen Ortschaften durch vielfältige Verbindungen seit alters her das unter-mainische Idiom die Sprache mitgeprägt hat.

Rund um den Pferdskopf sowie nach Seelenberg und in das Weiltal verläuft eine Vielzahl von Wanderwegen. Vielfach reisen Naturfreunde mit dem Auto über die einzige Zufahrtsstraße nach Treisberg an. Hauptattraktion sind die Natur des Taunus und viele Kilometer gepflegter Wanderwege.

Commons: Treisberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ortsteile in Schmitten. Gemeinde Schmitten, abgerufen am 17. Januar 2022.
  2. Gemeinde Schmitten
  3. Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, § 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. a b c d Treisberg, Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 112, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de