Viel Lärm um nichts (1993)

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Film
Titel Viel Lärm um nichts
Originaltitel Much Ado About Nothing
Produktionsland Großbritannien, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 106 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Kenneth Branagh
Drehbuch Kenneth Branagh
Produktion Kenneth Branagh,
Stephen Evans,
David Parfitt
Musik Patrick Doyle
Kamera Roger Lanser
Schnitt Andrew Marcus
Besetzung

Viel Lärm um nichts ist eine Verfilmung des gleichnamigen Stückes von William Shakespeare aus dem Jahr 1993. Regie führte Kenneth Branagh nach seinem eigenen Drehbuch.

Mehrere Männer kehren nach einer siegreichen Schlacht auf Leonatos Landgut ein. In dem Gemäuer und in den sonnigen Gärten entspinnt sich zwischen ihnen und den anwesenden Damen ein Liebeswerben, dem verwickelte Intrigen folgen.

Claudio und Benedikt haben beim Feldzug mit Don Pedro gegen dessen Halbbruder Don Juan gekämpft. Leonato, der Gouverneur von Messina, lädt sie ein, für einen Monat in Messina zu bleiben, und Don Pedro nimmt die Einladung an. Claudio macht sich daran, die Hand von Hero, Leonatos Tochter zu gewinnen. In der Zwischenzeit liefern sich Leonatos wortgewandte Nichte Beatrice und Benedikt Wortgefechte. Beide sind dafür bekannt, dass sie im Umgang mit ihren Mitmenschen kein Blatt vor den Mund nehmen. Und beide hegen eine lange, allem Anschein nach grundlose Abneigung gegeneinander.

Claudio und Hero werden schnell verlobt und beschließen, zusammen mit anderen sich die Zeit bis zur Hochzeit damit zu verkürzen, Benedikt und Beatrice in die Liebesfalle zu locken. Claudio, Leonato und Don Pedro lassen Benedikt ein Gespräch belauschen, in dem sie besprechen, wie sehr Beatrice leide, da sie ihn doch eigentlich liebe. Benedikt beschließt, sich ihrer zu erbarmen und ihre Liebe zu erwidern. Hero und ihre Kammerfrau Ursula halten eine ähnliche Konversation in Hörweite von Beatrice ab. Sofort beschließt sie, freundlicher zu Benedikt zu sein.

Don Juan, Don Pedros unehelicher Bruder, will Unheil stiften, indem er die Hochzeit verhindert. Um Heros Untreue zu beweisen, inszeniert er im Fenster von Heros Kammer eine Szene zwischen seinem Gefolgsmann Borachio und Heros Zofe Margaret, in der sie Heros Kleidung trägt und Claudio glauben lässt, dass Hero ihm untreu sei. Claudio fällt auf das Schauspiel herein. Am Tag der Hochzeit beschuldigt er sie öffentlich und verweigert die Heirat. Hero fällt in Ohnmacht und der Mönch rät dazu, alle im Glauben zu lassen, dass Hero in Anbetracht der Schmach gestorben sei, bis ihre Ehre wiederhergestellt ist.

Allein in der Kirche zurückgelassen, gestehen sich Benedikt und Beatrice ihre gegenseitige Liebe. Beatrice ist von Heros Unschuld überzeugt und nimmt Benedikt das Versprechen ab, seinen Freund Claudio für den Schaden, den er angerichtet hat, zu töten.

Bevor das Duell jedoch stattfinden kann, ist Heros Ehre wiederhergestellt: In der Nacht, als die Inszenierung von Don Juan stattfand, haben die Wachen Borachio und seinen Verbündeten Konrad gefasst. Trotz der komischen Unfähigkeit der Wachen haben sie gehört, wie die beiden ihre bösen Pläne besprochen haben, und verstanden, dass Hero Unrecht getan wurde. Nachdem er ihre Aussage gehört hat, ist Leonato völlig von Heros Unschuld überzeugt.

Claudio empfindet tiefe Reue ob des durch ihn verschuldeten „Todes“ seiner Braut. Leonato verspricht, ihn mit seiner Nichte zu verheiraten, die genauso aussieht wie Hero. Natürlich stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich um die lebende Hero selbst handelt. Bei der Hochzeit verfallen Benedikt und Beatrice erneut in ihr altes Muster, mit viel Wortwitz ihre gegenseitige Liebe zu leugnen, bis Hero und Claudio Liebesgedichte hervorholen, die Benedikt und Beatrice sich gegenseitig geschrieben haben. Die Geschichte endet in einer fröhlichen Doppelhochzeit und der Festnahme Don Juans auf der Flucht aus Messina.

„Als rasant-übermütige ‚screwball comedy‘ konzipierte Shakespeare-Verfilmung, von einem gemischten Ensemble aus Theater- und Kinostars ausgezeichnet gespielt. Das Thema des Geschlechterkampfes steht im Mittelpunkt einer gleichermaßen werkgetreuen wie ‚populären‘ Theateradaption, die vor allem von ihrem sprühenden Sprachwitz lebt.“

„Selten war Shakespeare ein so sinnlicher Genuß: Der Regisseur und Schauspieler Kenneth Branagh [...] hat die schönste Komödie des Meister-dramatikers [sic] wunderbar leicht und unterhaltsam verfilmt.“

Synchronisation

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Darsteller Sprecher[4] Rolle
Kenneth Branagh Ulrich Matthes Benedikt
Emma Thompson Katerina Jacob Beatrice
Denzel Washington Leon Boden Don Pedro von Aragon
Keanu Reeves Joachim Tennstedt Don Juan
Richard Briers Jürgen Thormann Signor Leonato
Michael Keaton Joachim Kerzel Dogberry
Robert Sean Leonard Udo Schenk Claudio
Richard Clifford Ernst Meincke Conrade
Kate Beckinsale Marina Krogull Hero
Gerard Horan Roland Hemmo Borachio
Edward Jewesbury Hans Teuscher Schreiber
Brian Blessed Horst Lampe Antonio
Phyllida Law Bettina Schön Ursula
Jimmy Yuill Peter Reinhardt Friar Francis
Conrad Nelson Gösta Knothe Hugh Oatcake
Villa di Vignamaggio

Sämtliche Dialoge der Personen entstammen ausnahmslos dem Originaltext Shakespeares, wie in allen Shakespeare-Verfilmungen von Kenneth Branagh. Das fünfstündige Theaterstück wurde für den Film nur stark gekürzt und die Szenenfolge teilweise umgestellt.

Obwohl Shakespeares Stück im sizilianischen Messina angesiedelt ist, fanden die Filmaufnahmen in der Umgebung des toskanischen Greve in Chianti statt, ganz überwiegend auf dem Areal der Villa Vignamaggio.[5]

In mehreren Szenen spielt der Mönch, der Hero und Claudio verheiraten soll, das musikalische Leitthema des Films auf einer Gitarre. Dem Abspann ist zu entnehmen, dass dieses tatsächlich von dem Komponisten Patrick Doyle gespielt wurde, der ebenfalls den gesamten Soundtrack zu dem Film lieferte.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Schauspielerin Emma Thompson wurde 1994 mit dem Evening Standard British Film Award als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt der Film bei den Golden Globes Awards 1994 eine Nominierung in der Kategorie Bester Film – Komödie oder Musical.

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Viel Lärm um nichts. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2004 (PDF; Prüf­nummer: 70 043 V/DVD).
  2. Viel Lärm um nichts. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Shakespeare für das Volk. In: Focus. 30. August 1993, abgerufen am 14. Oktober 2013.
  4. Viel Lärm um nichts. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  5. Bericht über die Dreharbeiten auf der Webseite der Villa.