Wohratal

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Wappen Deutschlandkarte
Wohratal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wohratal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 56′ N, 8° 56′ OKoordinaten: 50° 56′ N, 8° 56′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Marburg-Biedenkopf
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 30,67 km2
Einwohner: 2192 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35288
Vorwahlen: 06453, 06425
Kfz-Kennzeichen: MR, BID
Gemeindeschlüssel: 06 5 34 022
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Halsdorfer Straße 56
35288 Wohratal
Website: www.wohratal.de
Bürgermeister: Heiko Dawedeit (parteilos)
Lage der Gemeinde Wohratal im Landkreis Marburg-Biedenkopf
KarteMünchhausen (am Christenberg)BiedenkopfBreidenbachSteffenbergAngelburgBad EndbachDautphetalGladenbachLohraFronhausenWetter (Hessen)LahntalRauschenbergWohratalCölbeWeimar (Lahn)MarburgEbsdorfergrundNeustadt (Hessen)KirchhainAmöneburgStadtallendorfNordrhein-WestfalenLandkreis Waldeck-FrankenbergSchwalm-Eder-KreisLahn-Dill-KreisLandkreis GießenVogelsbergkreis
Karte

Wohratal ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Geografische Lage

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Wohratal liegt zwischen dem Kellerwald im Osten und dem Burgwald im Westen an der Wohra. Größere Nachbarstädte sind Kirchhain im Süden und Frankenberg im Nordwesten.

Nachbargemeinden

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Wohratal grenzt im Norden an die Städte Rosenthal und Gemünden (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Gemeinde Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis), sowie im Süden und Westen an die Gemeinde Rauschenberg (Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde besteht aus den vier Ortsteilen Halsdorf, Hertingshausen, Langendorf, sowie Wohra (Sitz der Gemeindeverwaltung).

Gemeindebildung

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Zum 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Wohratal im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisherigen selbstständigen Gemeinden Halsdorf und Wohra neu gebildet.[2] Zum 1. Februar 1971 fusionierten die Gemeinden Wohratal, Hertingshausen und Langendorf freiwillig zur heutigen Großgemeinde Wohratal.[3][4] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wohratal 2391 Einwohner. Darunter waren 63 (2,6 %) Ausländer, von denen 27 aus dem EU-Ausland, 18 aus anderen europäischen Ländern und 18 aus anderen Staaten kamen.[6] (Im Jahr 2020 betrug die Ausländerquote nur noch 2,1 %.[7]) Nach dem Lebensalter waren 422 Einwohner unter 18 Jahren, 953 zwischen 18 und 49, 546 zwischen 50 und 64 und 475 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 925 Haushalten. Davon waren 203 Singlehaushalte, 209 Paare ohne Kinder und 397 Paare mit Kindern, sowie 101 Alleinerziehende und 15 Wohngemeinschaften.[9] In 169 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 582 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

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Wohratal: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr  Einwohner
1973
  
2.165
1975
  
2.189
1980
  
2.172
1985
  
2.148
1990
  
2.420
1995
  
2.538
2000
  
2.652
2005
  
2.491
2010
  
2.447
2011
  
2.391
2015
  
2.295
2020
  
2.127
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[7]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

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• 1987: 1947 evangelische (= 90,7 %), 112 katholische (= 5,2 %), 87 sonstige (= 4,1 %) Einwohner[11]
• 2011: 1864 evangelische (= 77,9 %), 222 katholische (= 9,3 %), 305 sonstige (= 12,8 %) Einwohner[11]

Gemeindevertretung

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Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15][16]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
   
Insgesamt 15 Sitze
  • SPD: 6
  • OLW: 5
  • CDU: 4
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 36,9 6 40,5 6 44,4 6 43,1 7 39,1 6
OLW Offene Liste Wohratal 35,3 5 27,7 4 25,6 4
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 27,8 4 31,8 5 25,2 4 34,0 5 31,5 5
BfW Bürger für Wohratal 4,8 1 6,9 1 9,7 1
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 16,0 2
UWW/GRÜNE Unabhängige Wählergemeinschaft Wohratal/Bündnis 90/Die Grünen 19,7 3
Gesamt 100,0 15 100,0 15 100,0 15 100,0 15 100,0 15
Ungültige Stimmen in % 1,8 3,5 1,9 3,4 1,7
Wahlbeteiligung in % 59,1 55,9 57,8 59,2 68,0

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Wohratal neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören.[17] Bürgermeister ist seit dem 1. April 2019 der parteiunabhängige Heiko Dawedeit.[18] Er wurde als Nachfolger von Peter Hartmann, der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[19] am 28. Oktober 2018 im ersten Wahlgang bei 76,67 Prozent Wahlbeteiligung mit 54,28 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im Oktober 2024.[20]

Amtszeiten der Bürgermeister[21]
  • 2019–2031 Heiko Dawedeit[18]
  • 2001–2019 Peter Hartmann[19]
  • 1970–2001 Klaus Hamatschek (1939–2021)[22]

Am 25. Juni 1980 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:

Wappen von Wohratal
Wappen von Wohratal
Blasonierung: „Unter rotem, von silbernem Wellenbalken abgeteilten Schildhaupt, darin drei silberne Sterne, unten in Blau ein silbernes Hugenottenkreuz mit Dornenkrone.“[23]
Wappenbegründung: Neben dem Wellenbalken für den namensgebenden Fluss Wohra, stehen die Sterne und das Ordenskreuz für die vier Ortsteile der Gemeinde. Die Sterne erinnern an die frühere Grafschaft Ziegenhain, zu der das Gebiet gehörte, der Orden in der Form eines Malteserkreuzes mit der stilisierten Dornenkrone steht für das Hugenottendorf Hertingshausen.
Hiss- und Bannerflagge

Am 1. August 1997 genehmigte der Hessische Minister des Innern die Flagge mit folgender Beschreibung:

„Die Flagge der Gemeinde Wohratal zeigt auf der zweistreifigen, nach dem oberen Drittel von Weiß und Rot gevierten Flaggenbahn das Wappen der Gemeinde.“

Eine amtliche Hissflagge führt die Gemeinde nicht. Lokal wird jedoch, angelehnt an die Bannerflagge, eine rot-weiß gevierte Flaggenbahn, belegt mit dem Stadtwappen verwendet.

Die Wohratalbahn führte durch das Gemeindegebiet, in dem es neben dem Bahnhof Halsdorf einen Bahnhof in Wohra gab. Am 28. Mai 1972 wurde der Personenverkehr eingestellt und nach Aufgabe des Güterverkehrs die Strecke am 31. Dezember 1981 stillgelegt.

Naturschutzgebiet Wacholderweide

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Das „Naturschutzgebiet Wacholderweide Langendorf“ zählt zu den Naturdenkmälern des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Für das Projekt kooperieren die Landkreisbehörden, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) sowie „Hessenforst“. Durch Kauf und Tausch wurden fünf bestehende Naturdenkmal-Flächen durch Zukauf erweitert und zu einem großflächigen Gebiet zusammengefasst. Im Dezember 2008 wurde die gesamte Fläche mit einem festen Zaun für die Ganzjahresbeweidung versehen. Im Frühling 2009 wurde ein Viehunterstand im „Langen Tal“ errichtet. Der Flächenerwerb und die Bauten wurden aus der naturschutzrechtlichen Ausgleichsabgabe refinanziert.[24]

Das 15 Hektar große Areal wird von einer eigens dafür gegründeten Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) „Langendorfer Wacholderweide (Weideverein)“ gemanagt. Diese GbR ist ein als landwirtschaftlicher Betrieb staatlich anerkannter Weideverein. Die gegenwärtig (Juni 2009) zehn Mitglieder sind Tierzüchter und -halter aus Langendorf und Wohra. Die einbezogenen Tierarten reichen von Galloway-Rindern, über Fjordpferde, bis zu Burenziegen und Rhönschafen.[24]

Commons: Wohratal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Zusammenschluß der Gemeinden Halsdorf und Wohra im Landkreis Marburg zu der neuen Gemeinde „Wohratal“ vom 11. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 26, S. 1300, Punkt 1228 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,6 MB]).
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 53 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 104 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, abgerufen im November 2020.
  6. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Wohratal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  7. a b Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
  8. Bevölkerung nach fünf Altersklassen: Wohratal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  9. Haushalte nach Familien: Wohratal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  10. Haushalte nach Seniorenstatus: Wohratal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  11. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 91, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2021;.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  16. Ergebnis der Gemeindewahl am 18. März 2001. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2001.
  17. Politik: Gemeindevorstand
  18. a b Heiko Dawedeit, 5. November 2018: Wahlkampfzeit mit OP-Nachbericht zur Bürgermeisterwahl in Wohratal vom 30. Oktober 2018: „Zum 1. April tritt er sein neues Amt als Wohrataler Bürgermeister an.“
  19. a b spargel, bei SPD Wohratal, 26. Oktober 2017: Paukenschlag bei Gemeindevertretersitzung: „Ankündigung von Bürgermeister Peter Hartmann (parteilos) bei der nächsten Bürgermeisterwahl nicht mehr zu kandidieren“ - CDU Rauschenberg, 26. Februar 2024: CDU-Stadtverband Rauschenberg stellt Kandidaten für die Bürgermeisterwahl auf: „Die Wahl fiel mit einer Zustimmungsquote von 100% auf den 56-jährigen Rauschenberger Peter Hartmann.“
  20. hessenschau: Bürgermeisterwahl am 6. Oktober 2024 in Wohratal
  21. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Wohratal (Memento vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden - Votemanager: Wahltermine Gemeinde Wohratal, seit 1995; Hinweis: Bürgermeisterwahlen vor 2018 sind nicht aufbereitet
  22. Horst Becker aus Wohratal, bei myheimat.de, 1. Januar 2019: Heute vor 50 Jahren wurde Klaus Hamatschek Bürgermeister der beiden Gemeinden Halsdorf und Wohra (Foto aus der Oberhessischen Presse vom 2. Januar 1969) - Traueranzeigen Klaus Hamatschek
  23. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Wohratal, Landkreis Marburg-Biedenkopf vom 14. Juli 1980. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1980 Nr. 28, S. 1226, Punkt 779 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  24. a b Oberhessische Presse vom 23. Juni 2009, Seite 8