Bild am Sonntag
Bild am Sonntag
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Beschreibung | Sonntagszeitung |
Sprache | Deutsch |
Verlag | Axel Springer SE (Deutschland) |
Hauptsitz | Berlin |
Erstausgabe | 29. April 1956 |
Erscheinungsweise | sonntags |
Verkaufte Auflage | 461.720 Exemplare |
(IVW 3/2024, So) | |
Reichweite | 6,84 Mio. Leser |
(MA 2020 I) | |
Chefredakteurin | Marion Horn |
Weblink | bild.de/bild-am-sonntag |
ISSN (Print) | 0341-4906 |
Die Bild am Sonntag (BamS) ist eine sonntags im nordischen Tabloid erscheinende deutsche Boulevardzeitung. Sie ist Teil der Bild-Gruppe der Axel Springer SE. Die verkaufte Auflage beträgt 461.720 Exemplare, ein Minus von 81,3 Prozent seit 1998.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Vorläufer erschien 1948 bis 1955 eine Sonntagsausgabe des Hamburger Abendblatts als Wettbewerbsmaßnahme gegen das Hamburger Fremdenblatt.
Während die Zeitung zunächst nur in Hamburg erschien, beschloss der Verleger 1955 aufgrund der bis dato unbefriedigenden Auflagenentwicklung, das Verbreitungsgebiet versuchsweise auf die ganze Bundesrepublik auszuweiten. Ein Jahr später wurde die Zeitung in die Hände der Bild-Redaktion gegeben und in eine Bild-Sonntagsausgabe umgewandelt, woraufhin am 29. April 1956 die erste Ausgabe der Zeitung erschien.
Von 2001 bis 2007 erschien die Jugendbeilage VIVA BamS in Kooperation mit dem Musiksender VIVA bzw. VIVA Media.[2]
Im September 2019 wurde die Zusammenlegung der Redaktionen von Bild und Bild am Sonntag bekanntgegeben.[3]
Einstellung des Zustellservices der Bild am Sonntag
Ab Mitte des Jahres 2023 wird der Axel Springer Verlag den Zustellservice der "Bild am Sonntag" (BamS) einstellen. Die Wochenzeitung wird dann nicht mehr direkt an die Haushalte zugestellt, sondern ist nur noch im Handel oder in digitaler Form erhältlich.
Hintergrund dieser Entscheidung sind geplante Sparmaßnahmen des Verlags. Springer-CEO Mathias Döpfner hat das Ziel, das Ergebnis der Bild-Gruppe in den nächsten drei Jahren um rund 100 Millionen Euro zu verbessern. Dies soll durch Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen erreicht werden. Ein Schritt in diese Richtung ist die Einstellung des Zustellservices der BamS. Leser, die die Zeitung weiterhin in physischer Form lesen möchten, müssen sich sonntags an Verkaufsstellen wie Bäckereien oder Tankstellen wenden oder alternativ ein Digital-Abo abschließen.
Die Entscheidung steht im Kontext einer größeren digitalen Transformation des Verlags. Obwohl das langfristige Ziel von Axel Springer „Digital Only“ ist, betonte Döpfner, dass die vollständige Umstellung auf Digital noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird.[4]
Chefredakteure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ab Juli 1956: Rudolf Michael
- ab Dezember 1958: Oskar Bezold
- ab November 1960: Hans Bluhm
- ab Januar 1965: Peter Boenisch
- ab Oktober 1970: Peter Bachér
- ab August 1974: Ewald Struwe
- ab April 1985: Wolfgang Kryszohn
- ab Januar 1988: Willi Schmitt
- ab April 1989: Michael Spreng
- ab Oktober 2000: Claus Strunz
- ab August 2008: Walter Mayer[5]
- ab Oktober 2013: Marion Horn[6]
- seit November 2019: Alexandra Würzbach[7]
Auflage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Blatt gehört wie die Bild-Zeitung zu den deutschen Zeitungen mit den größten Auflagenverlusten der vergangenen Jahre. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 9 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 23 % abgenommen.[8] Sie beträgt gegenwärtig 461.720 Exemplare.[9] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 17,2 Prozent.
Die Zeitung wird überwiegend von männlichen Lesern (72 Prozent) im Alter zwischen 50 und über 70 Jahren und einem Haushaltseinkommen zwischen 1000 € und 3000 € konsumiert.[11]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zeitung wurde wegen Verstößen gegen den Pressekodex vom Deutschen Presserat mehrfach mit dessen schärfster Sanktion, der Rüge, belegt:[12]
- 1992: Verstoß gegen Ziffer 9 (Schutz der Ehre)
- 2010: Verstoß gegen Ziffer 8 (Schutz der Persönlichkeit)
- 2014: Verstöße gegen Ziffer 1 (Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde), Ziffer 10 (Religion, Weltanschauung, Sitte) und Ziffer 12 (Diskriminierungen)
- 2016: Verstoß gegen Ziffer 8 (Schutz der Persönlichkeit)
Das Boulevardblatt veröffentlichte 2002 eine aus dem Zusammenhang gerissene Schlagzeile mit dem Titel Peter Lustig – ich kann Kinder nicht leiden; Anlass für dieses Missverständnis war ein Interview mit der Stuttgarter Zeitung, in dem er beschrieb, wie anstrengend es sei, mit Kindern vor der Kamera zu arbeiten – gerade für diese selbst sei das eine „Quälerei“. Er nehme junge Menschen so, wie sie sind: „Sicher, Kinder stören und sind klebrig, na und? Das wissen die doch selbst.“ Der ironische Unterton wurde in folgenden Berichterstattungen unterschlagen; der Interviewer Kai Biermann bezeichnete die Interpretation durch andere Medien als „verdreht“ und „verbogen“.[13][14]
2019 kritisierte das Watchblog Bildblog, dass die „Verlagsleitung BILD-Gruppe“ den Wikipedia-Artikel zur Bild am Sonntag „aufhübschen“ wolle: Ein von der Verlagsgruppe Axel Springer SE verifizierter Account versuchte demnach, kritische Sätze und eine Grafik zur Auflagenentwicklung aus dem Artikel zu löschen, um gleichzeitig positiv klingende PR-Passagen hinzuzufügen.[15] Auch das Medienmagazin des NDR, Zapp berichtete über diesen Vorgang.[16] In einer Pressemitteilung gab die Springer-Pressestelle zu, Änderungen an dem Artikel vorgenommen zu haben.[17]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bild am Sonntag auf bild.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ laut IVW (Details auf ivw.de)
- ↑ DWDL de GmbH: "Bild am Sonntag" beendet Kooperation mit Viva. Abgerufen am 12. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Axel-Springer-Verlag verkündet drastisches Sparprogramm sueddeutsche.de, 30. September 2019
- ↑ Springer stellt Zustellungen von "BamS" und "WamS" ein dwdl.de, 28. Februar 2023
- ↑ Personalien: Chefredakteurswechsel bei Bild am Sonntag, B.Z./B.Z. am Sonntag und Hamburger Abendblatt axelspringer.com, 10. Juli 2008
- ↑ Marion Horn übernimmt Chefredaktion von Bild am Sonntag axelspringer.com, 13. September 2019
- ↑ Personalien: Alexandra Würzbach übernimmt Chefredaktion der Bild am Sonntag von Marion Horn axelspringer.com, 12. November 2019
- ↑ laut IVW (online)
- ↑ laut IVW, drittes Quartal 2024, So (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
- ↑ laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
- ↑ ma 2019 Pressemedien I. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2021; abgerufen am 28. Mai 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Deutscher Presserat: Übersicht der Rügen
- ↑ Kai Biermann: Er hasste Kinder nicht. Zeit Online, 24. Februar 2016, abgerufen am 26. Februar 2016.
- ↑ Rebecca Baumann: Der Mann, der kein Kinder-Hasser war. Stuttgarter Zeitung, 25. Februar 2016, abgerufen am 26. Februar 2016.
- ↑ Moritz Tschermak: „Verlagsleitung BILD Gruppe“ hübscht „Bild am Sonntag“ bei Wikipedia auf. In: Bildblog. 29. Mai 2019, abgerufen am 10. Juni 2019.
- ↑ NDR: DGZ: Trump im Boulevard & einfach gut dastehen auf Wikipedia. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- ↑ Markus Trantow: Basta: "Bild" dir deinen Wikipedia-Eintrag. In: Turi2. 29. Mai 2019, abgerufen am 10. Juni 2019.