Kreis Detmold
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten (Stand 1972) | |
Koordinaten: | 51° 56′ N, 8° 53′ O |
Bestandszeitraum: | 1932–1972 |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Detmold |
Landschaftsverband: | Westfalen-Lippe |
Verwaltungssitz: | Detmold |
Fläche: | 662,11 km2 |
Einwohner: | 159.700 (13. Dez. 1971) |
Bevölkerungsdichte: | 241 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | DT |
Kreisschlüssel: | 05 7 33 |
Kreisgliederung: | 8 Gemeinden |
Lage des Kreises Detmold in Nordrhein-Westfalen | |
Der Kreis Detmold (von 1953 bis 1969 Landkreis Detmold) war ein von 1932 bis 1972 bestehender Kreis. Der Kreis war zunächst Teil des Freistaates Lippe und ab 1947 Teil des nordrhein-westfälischen Regierungsbezirks Detmold. Kreisstadt war Detmold.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Detmold grenzte 1969, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an den Kreis Lemgo und die Exklave Lügde des Kreises Höxter (beide in Nordrhein-Westfalen), an den Landkreis Hameln-Pyrmont (in Niedersachsen) sowie an die Kreise Höxter und Paderborn (beide in Nordrhein-Westfalen).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Detmold entstand aufgrund der Kommunalreform 1932 im Freistaat Lippe. Er wurde aus einer Vereinigung der Landratsämter Detmold und Blomberg mit den amtsfreien Städten Blomberg, Horn, Lage und Schwalenberg gebildet. Die Verwaltung des neuen Kreises wurde in der Stadt Detmold gebildet, die vorerst als kreisfreie Stadt noch nicht zum Kreisgebiet gehörte. 1934 folgte auch die Eingliederung Detmolds in den Kreis. Dem Kreis gehörten seitdem 96 Städte und Gemeinden an.
Der Freistaat Lippe ging am 1. April 1947 aufgrund der durch die Control Commission erlassenen Militärverordnung Nr. 77 vom 21. Januar 1947 im Land Nordrhein-Westfalen auf, so dass auch der Kreis Detmold zu Nordrhein-Westfalen kam. Am 1. Oktober 1949 wurden die bis dahin zum Kreis Detmold gehörenden Exklaven Cappel und Lipperode in den Kreis Lippstadt im Regierungsbezirk Arnsberg umgegliedert. Die Gemeinde Spork wurde 1954 in Spork-Eichholz umbenannt. Die beiden Gemeinden Oesterholz und Haustenbeck wurden 1957 zur Gemeinde Oesterholz-Haustenbeck zusammengeschlossen.
Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Detmold.[1]
Vor der Gemeindereform gliederte sich der Kreis in 93 Gemeinden, von denen Blomberg, Detmold, Horn, Lage und Schwalenberg das Stadtrecht besaßen. Bis 1967 bestanden außerdem fünf unbewohnte Forstbezirke. Im Zuge der Neugliederung der Kreise Detmold und Höxter, die am 1. Januar 1970, geregelt durch das „Gesetz zur Neugliederung des Kreises Detmold“ und das „Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter“ vom 2. Dezember 1969, wirksam wurde, wurden die Stadt Lügde sowie die Gemeinden Harzberg und Kempenfeldrom aus dem Kreis Höxter in den Kreis Detmold eingegliedert und die lippische Exklave Grevenhagen an die Stadt Steinheim im Kreis Höxter abgegeben. Außerdem wechselten Hörstmar und Trophagen in den Kreis Lemgo und wurden dort in die Stadt Lemgo eingemeindet. Alle anderen Gemeinden des Kreises Detmold wurden zu acht neuen Städten und Gemeinden zusammengeschlossen: Augustdorf, Bad Meinberg-Horn (wenige Monate später umbenannt in Horn-Bad Meinberg), Blomberg, Detmold, Lage, Lügde, Schieder-Schwalenberg und Schlangen. Die Fläche des Kreises erhöhte sich von 626,6 km² auf 662,1 km².[2][3]
Der Kreis ging am 1. Januar 1973 im Zuge der nordrhein-westfälischen Kreisreform im Rahmen des Bielefeld-Gesetzes durch Vereinigung mit dem Kreis Lemgo im heutigen Kreis Lippe auf.[4] Die Kreisverwaltung verblieb in Detmold.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
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1933 | 87.673 | [5] |
1939 | 93.049 | [5] |
1946 | 127.665 | [6] |
1950 | 137.542 | [5] |
1960 | 135.900 | [5] |
1968 | 150.400 | [2] |
1970 | 156.700 | [7] |
1971 | 159.700 | [8] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[9]
Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr | SPD | CDU | FDP | BHE | KPD |
---|---|---|---|---|---|
1946 | 41,2 | 49,6 | 3,4 | 5,6 | |
1948 | 39,7 | 44,1 | 11,1 | 5,1 | |
1952 | 41,5 | 25,7 | 17,9 | 12,4 | |
1956 | 50,4 | 20,6 | 21,0 | 7,3 | |
1961 | 47,1 | 27,5 | 18,9 | 6,5 | |
1964 | 51,0 | 28,6 | 17,2 | 3,2 | |
1970 | 51,0 | 39,1 | 9,9 | ||
1973 | 48,7 | 39,9 | 11,4 |
Oberkreisdirektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 24. Januar 1946 bis 27. Juli 1949 (Geschäftsführung bis 9. Oktober 1948): Albin Neuse
- 9. Oktober 1948 bis 29. Februar 1964: Karl Brand
- 1. März 1964 bis. 31. Dezember 1972: Hilmar Lotz
Landräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Oktober 1945 bis 22. Oktober 1946: Wilhelm Mellies, SPD
- 22. Oktober 1946 bis 8. Dezember 1952: Gustav Johanning CDU
- 8. Dezember 1952 bis 17. November 1956: Fritz Böning CDU
- 17. November 1956 bis 16. Mai 1964: August Linne SPD
- 26. Juni 1964 bis 3. April 1970: Paul Pankoke SPD
- 4. April 1970 bis 31. Dezember 1972: Heinz Wegener SPD
Gemeinden 1969
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Tabelle listet alle 93 Gemeinden des Kreises Detmold mit Stand vom 31. Dezember 1969 sowie ihre heutige Zugehörigkeit.
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen DT zugewiesen. Nach der Bildung des neuen Kreises Lippe wurde es dort bis zum 31. Oktober 1990 ausgegeben.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bekanntmachung der Neufassung der Kreisordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 11. August 1969 im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1969, Nr. 2021, S. 670 ff.
- ↑ a b Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1969
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1975
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 321 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b c d Michael Rademacher: Detmold. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Volkszählung 1946
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
- ↑ Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Gaul: Kreis Detmold (Kunstführer des Westfälischen Heimatbundes, Heft 25). Münster 1948.
- Erich Kittel: Heimatchronik des Kreises Lippe (=Heimatchroniken der Städte und Kreise des Bundesgebietes. Band 44). 2. verbesserte und ergänzte Auflage. Archiv für Deutsche Heimatpflege GmbH, Köln 1978.
- Hans Liedtke: Kreis Detmold (Naturschutzführer des Westfälischen Heimatbundes, Heft 6). Münster 1963.