Sessenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Sessenbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Sessenbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 29′ N, 7° 39′ OKoordinaten: 50° 29′ N, 7° 39′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Ransbach-Baumbach
Höhe: 285 m ü. NHN
Fläche: 2,79 km2
Einwohner: 507 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56237
Vorwahl: 02601
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 068
Adresse der Verbandsverwaltung: Rheinstraße 50
56235 Ransbach-Baumbach
Website: www.sessenbach.de
Ortsbürgermeisterin: Ina Anhäuser
Lage der Ortsgemeinde Sessenbach im Westerwaldkreis
Karte

Sessenbach ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach an.

Die Gemeinde liegt im Westerwald im Kannenbäckerland. In der Nähe des Ortes fließt der Sessenbach, der zum Einzugsbereich des Saynbach und Rheines gehört. Zur Gemeinde gehört auch der Wohnplatz Sayntalhof.[2]

Urnenfunde werden nach 1200-800 v.Ch. datiert. Anhand von Bodenfunden konnte eine keltische Wohngrubensiedlung (500 v.Ch.) nachgewiesen werden.

Erste urkundliche Erwähnung fand das Dorf im Jahr 1220 mit Miles (Ritter) Karolus „advocatus“ de (aus) Sinßinbach. 1273 mit Frederich v. Synsinbach Sohn des Ritters Carl. 1321 erscheint Sessenbach „uf dem Gericht zu Sinsenbach“ im Besitz von Nieder-Isenburg und kommt als Erbe zur alte Linie Isenburg-Grenzau.

Das „Wollenschläger Höfchen“ (1590) und der „große Isenburger Hof“ (1630) zu Sessenbach waren bis 1664 isenburgisch, danach kurtrierisch. Der „Kleiner Hof“ erscheint 1723. Auf einer Steuerliste von 1753 erscheinen drei Höfe gleichzeitig.

Der Saynhof, 1331 Hof „Uf der Seijne“, ist nach wechselvollem Schicksal ausgegangen, 1723 im Besitz des Klosters Oberwerth zuletzt noch im Besitz der Sessenbacher Fam. Werz war. Isenburg-Grenzau besaß um das Jahr 1600 Anteile am Zehnten von Sessenbach.

Von 1602 bis noch 1810 sind Töpfer in Sessenbach ansässig. Für diesen Zeitraum noch bis 1920 sind „Hollandfahrer“ (fahrende Händler) dokumentiert.

2023 hatte Sessenbach 507[1] Einwohner die in 160 Häusern leben, mit insgesamt 230 Wohnungen auf einer Fläche von 2,8 km². Den Haupterwerb der Sessenbacher Bürger prägten im 20. Jahrhundert vornehmlich Landwirtschaft und Keramikindustrie.

Seit 1972 gehört die Ortsgemeinde Sessenbach der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach an.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Sessenbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 112
1835 151
1871 145
1905 165
1939 173
1950 187
1961 202
Jahr Einwohner
1970 360
1987 435
1997 532
2005 552
2011 478
2017 498
2023 507[1]
Rathaus

Der Gemeinderat in Sessenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender. Im Zeitraum von 2014 bis 2019 gehörten dem Gemeinderat nur acht Ratsmitglieder an.[4][5]

Irina (Ina) Anhäuser wurde am 30. März 2021 Ortsbürgermeisterin von Sessenbach.[6] Bei der Direktwahl am 14. März 2021 war sie mit einem Stimmenanteil von 78,7 % gewählt worden.[7]

Anhäusers Vorgänger Rudi Hoppen (CDU) hatte das Amt seit 2009 ausgeübt, am 12. Oktober 2020 aber angekündigt, es Ende März 2021 niederzulegen.[8] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit 94,37 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt worden.[9] Hoppens Vorgänger, Willi Emmerich (CDU), hatte das Amt von 1979 bis 2009 inne.[10]

Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde Torsten Gelhard (CDU) mit 83,7 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.[11]

Wappen von Sessenbach
Wappen von Sessenbach
Blasonierung: „Von Silber über Blau durch Wellenschnitt schräglinks geteilt, oben ein durchgehendes rotes Kreuz, unten silberne Hammer und Rodungshacke gekreuzt.“

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2014, 22. August: Willi Emmerich (* 1939), Kommunalpolitiker, Ortsbürgermeister von 1979 bis 2009, verliehen in Anerkennung seiner Verdienste um die Ortsgemeinde.[13][14]
  • Horst Theisen: Ortsfamilienbuch Pfarrei Nauort von 1700 bis 1933: Nauort, Caan, Sessenbach, Kammerforst, Wirscheid, Stromberg, Grenzau. 2. Auflage. Weißenthurm: Cardamina 2019; ISBN 978-3-86424-468-1
Commons: Sessenbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 73 f. (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 14. Mai 2021.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Ortsbürgermeister. Am 30. März 2021 fand die Ernennung, Vereidigung und Amtseinführung der neuen Ortsbürgermeisterin Ina Anhäuser statt. Ortsgemeinde Sessenbach, abgerufen am 30. Mai 2021.
  7. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 Sessenbach. (PDF) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 30. Mai 2021.
  8. Gemeinderat Sessenbach sagt Veranstaltungen bis März 2021 ab. Ankündigung Amtsniederlegung. In: WW-Kurier. 21. Oktober 2020, abgerufen am 14. November 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen
  10. Hans-Peter Metternich: Willi-Emmerich-Platz vor dem Dorfbackes sorgt für Wir-Gefühl der Sessenbacher. In: Westerwälder Zeitung. 7. Oktober 2018, abgerufen am 28. Juni 2020.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlergebnisse Sessenbach 2024. Abgerufen am 10. Juni 2024.
  12. Internetpräsenz der Sternwarte Sessenbach
  13. Willi Emmerich in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank, abgerufen am 14. Mai 2021.
  14. Gemeinderat beschließt Ehrenbürgerschaft für Willi Emmerich. Ortsgemeinde Sessenbach, 26. August 2014, abgerufen am 28. Juni 2020.